Hersteller: Nivona | Typ-/Modell: NICR 758 - Typ 573 CafeRomatica | ca. Baujahr: 2017

Hallo zusammen,

ich brüte gerade über einer NICR758, Typ 573. Mir wurde diese mit einem Fehler 8 und nicht ausbaubarer Brüheinheit übergeben. Die Brüheinheit und den Antrieb hatte ich schnell ausgebaut - obwohl der Antrieb schon die Messingbuchse aufwies, war der hintere Teil der Welle Richtung Motor gequollen und fest. Nach kurzer Rücksprache mit dem Besitzer sollte die neue "optimierte" Version des Antriebs verbaut werden. Also - Brühgruppe zerlegt, gereinigt, revidiert - opt. Antrieb und Mitnehmer V2 bestellt und Samstag direkt drüber gemacht, als die Teile von Komtra in der Post waren. Leider scheint der Antrieb nicht kompatibel zu sein. Ich möchte hier erwähnen, dass ich bereits einige Antriebe bei Nivona überholt bzw. getauscht hatte - diesmal aber die Premiere mit der neuen Version (Drainageventil mit innenliegender Feder).

Problem: Die Brühgruppe fährt voll auf Block in der oberen Endstellung (man hört wie sich der Motor noch kurz weiterquält), fährt dann ein paar mm zurück und bleibt dann stehen, ohne dass die Pumpe startet. Das Display geht dann ganz normal auf die Kaffeeauswahl - der Antrieb fährt aber nicht wieder in Grundstellung. Man muss die Maschine dann aus- und wieder anschalten -> Fehler 8. Dann nochmal aus und an -> Fährt in Grundstellung.
Hatte erst die Verkabelung und die Microschalter im Verdacht. Zum Glück hab ich hier noch eine Baugleiche 573er (nenne ich nachfolgend Ersatzgerät), die auf eine neue Platine wartet.

Folgendes hatte ich bereits versucht:
- Brühgruppe und Steuerung aus Problemgerät ins Ersatzgerät -> läuft einwandfrei, Platine und Brühgruppe kann ich ausschließen
- Verkabelung abgeglichen, Microschalter gemessen und aus Ersatzgerät ins Problemgerät -> Fehlerbild wie gehabt
- die beiden Positions-Mikroschalter auf dem Wellenrad gemessen -> beide korrekt verkabelt und Durchgang bei Betätigung
- Optimierter Antrieb ausgebaut und korrekten Sitz des Mitnehmers V2 geprüft -> OK
- Fehler 8 Antrieb überholt (Welle auf der Drehbank mit Schleifpapier wieder gangbar gemacht) und testweise im Problemgerät eingebaut -> Maschine läuft tadellos

hier die beiden Videos, die ich hochgeladen habe (Sollzustand, Fehlerbild):
5774424.swh.strato-hosting.eu/Videos_vergleich.zip

Für sachdienliche HInweise herzlichen Dank.

Mechanische Kenntnisse vorhanden: JA | Elektrische Kentnisse vorhanden: JA | Messgerät vorhanden: JA

die Abdeckung wird nach meinem Kenntnisstand lediglich benötigt, damit die beiden Nasen auf der Oberfläche den Verriegelungshebel der Brühgruppe freigeben. Eine Führung oder einen Anschlag kann ich da nicht erkennen.

Ich hab das bei beiden Tests (siehe Videos) ohne die Abdeckung gefahren und die Brühgruppe manuell entriegelt (Wasserschale raus, Brühgruppenhebel entsichern, Hebel umlegen, Wasserschale wieder rein). ich soll morgen nochmal bei Komtra anrufen, da der Technikexperte heute nicht im Haus ist.

Daher habe ich dann auch die Abdeckung einfach mal weggelassen - in beiden Fällen (also alter und optimierter Antrieb ist kein Deckel auf dem Drainventilschacht verbaut.

Sorry, so müsste es auf dem Ipad gehen:

5774424.swh.strato-hosting.eu/Ersatzmaschine_sollzustand.mov
5774424.swh.strato-hosting.eu/Fehler_optimierter_Antrieb.mov

Hallo BS,

die Schraube war im Anlieferungszustand durch Komtra so enthalten, da habe ich nichts verändert, "verbastelt" ist in dieser Konfiguration nichts - alles so wie von Komtra geliefert. Ich hab mir das auch mal auf den Bildern im Shop nochmal angesehen - aber dort ist auch nur die "alte" konfiguration mit den Positionspins und den Einschnapprastern zu sehen.

wie gesagt, von mir wurde hier gegenüber Lieferzustand nichts verändert - ich kann aber bei näherem Hinsehen erkennen, dass da wo der zweite Flachraster war, ein Stück noch steht.

Am Ende könnte es denkbar sein, dass ich einen verbastelten Rückläufer bekommen habe?

Grüße,
Stefan

Hallo zusammen,

habe heute mit Komtra Support telefoniert, gestern hatte ich schon Bilder eingesendet - der Techniker wusste auch bereits Bescheid und hatte sogar schon Kontakt mit Nivona.

Tatsächlich ist es so, dass es im Produktionsprozess vorkommt, dass die Positionsnasen abbrechen. Um den Ausschuss zu minimieren, wird dann üblicherweise im Rahmen der Nacharbeit eine Schraube eingedreht. Bis dato gab es mit dieser Methode noch keine Probleme, im Gegenteil, dies wäre laut Nivona sogar noch besser und stabiler.

Allerdings ist bei meinem Antrieb zu erkennen, dass die Reste des Positionspins ca 1-1,5mm vom neuen Schraubenloch abweichen. Der Schalter ist deutlich ausser Position, was Blacksheep bereits aufgrund des Videos vermutet hatte.

meine persönliche Vermutung (bzw. auch Verdacht von Blacksheep):
Diese falsche Position führt wohl zu einer fehlerhaften Erkennung der Stellung der Brühgruppe auswirkt (Microschalter wird nur noch zur Hälfte gedrückt bzw. hat ein falsches Timing, was in der Steuerung so nicht plausibel ist).

Bilder im Anhang.

Ich werde den heute mal einbauen und die Position mal manuell und ohne Schraube korrigieren. Wenn das geht, dann hilft nur ein neuer Antrieb um das Problem zu lösen.

ich halte euch informiert

Habe jetzt nochmal den Problemantrieb eingesetzt und die Schraube am Mikroschalter entfernt - während des Brühvorganges mit dem Finger oben am Anschlag gehalten, siehe da alles funktioniert wie es soll.

Damit ist klar: die fehlerhafte Position des Mikroschalters nach erfolgter werksseitiger Nacharbeit/Verschraubung ist die Ursache. Morgen ist der neue Antrieb in der Post. Der fehlerhafte geht zurück zur Gutschrift, Thema erledigt. (Man könnte zwar selbst nacharbeiten, aber bei 110€ Ersatzteilpreis muss Nivona nochmal am Nacharbeits-Prozess feilen)

Danke an alle, insbesondere an BS für das gute Auge und den richtigen Tipp.