Nivona NICR 520 - Typ 571 CafeRomatica - Brühgruppe verklemmt

    • Nivona NICR 520 - Typ 571 CafeRomatica - Brühgruppe verklemmt

      Hersteller: Nivona | Typ-/Modell: NICR 520 - Typ 571 CafeRomatica | ca. Baujahr: 2017

      Hallo liebe Kaffeefreunde,
      ich habe aktuell eine Nivona mit mir rätselhaftem Verhalten. Allerdings bin ich auch recht neu in der Kaffeevollautomaten-Welt.
      Hintergrund: Der Kunde kam mit dem Fehler das statt Kaffee, Wasser in die Abtropfschale läuft.

      Das konnte ich so auch nachvollziehen. Beim Heißwasser anfordern über die Düse lief es teilweise aus der Düse und teilweise direkt in die Schale. Nach Analyse lief es aus dem Bypass (dicker Silikonschlauch) des Drainageventils in die Schale. Ich habe daraufhin das Auslassventil zerlegt, gereinigt und gefettet. Jetzt läuft nichts mehr in die Schale. Jedoch bin ich mir im Nachhinein unschlüssig ob das tatsächlich die Fehlerursache war denn: Es handelt sich hier um das Y Auslassventil (Art.-Nr: 83266). Das hat doch eigentlich nur die Aufgabe das heiße Wasser ab einem gewissen Druck in Richtung Drainageventil und Heißwasserdüse durchzulassen oder?

      Aber nun zum Hauptproblem:
      Wenn ich nun Kaffee anfordere hört man wie die Brüheinheit (BE) nach oben fährt, das Motor Geräusch dann am Ende lauter wird und dann dauerhaft brummt. Das geht dann so ca. 20s bis es aufhört. Die Pumpe läuft nicht an. Dann blinkt ein Bohne im Display und nichts passiert mehr. Nach ausschalten/einschalten fährt die Brüheinheit brav in die Grundstellung zurück. Das Kaffeepulver landet staubtrocken im Restbehälter.
      Wenn ich nun ohne BE mit gedrücktem Überwachungs-Mikrotaster (M1) Kaffee anfordere, dreht sich der Antrieb und läuft die auch Pumpe an. Die Mikrotaster schalten alle.

      Meine Frage wäre zu aller erst warum die Pumpe ohne BE anläuft und mit BE nicht? Bei fehlender BE wird ja der obere Mikroschalter (M2) nicht betätigt. Dieser gibt doch aber Rückmeldung ob der Kolben genug Druck gegen das Sieb aufbaut oder? Wenn ich M2 bei eingesetzter BE + Kaffeebohnen überwache wird er einmal überfahren (ein+aus). Ist das so korrekt? Falls ja, warum läuft dann die Pumpe nicht an?


      Was meint ihr zur Grundstellung und der Stellung wo es klemmt?
      Als nächstes würde ich versuchen die Antriebseinheit zu reinigen und zu fetten.
      Ist es auch normal das kein Fehler kommt wenn der Wassersensor nicht angeschlossen ist?

      Mechanische Kenntnisse vorhanden: JA | Elektrische Kentnisse vorhanden: JA | Messgerät vorhanden: JA
      Bilder
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    • Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Die ganze Fehleranalyse sowie -beschreibung ergibt irgendwie wenig Sinn.

      Erst schreibst Du, dass beim Kaffeebezug Wasser in die Schale läuft, dann kommt es aus der Heißwasserdüse.
      Passt nicht zusammen. Das eine hat mit dem Anderen nix zu tun.

      Wenn beim Heißwasserbezug Wasser durch das Drainageventil in die Schale läuft, dann hängt entweder das Auslaufventil in offener Stellung oder es ist eine Verstopfung auf dem Weg zur Dampfdüse. Aus Erfahrung zu 99% das Erste. Da kann es helfen, das Auslaufventil zu reinigen und leicht neu zu fetten.

      Zum zweiten Problem: Der Antrieb schafft es nicht in Brühstellung zu fahren. Das liegt entweder an einem schwergängigen Antrieb, einer schwergängigen Brüheinheit oder einer Überfüllung der Brüheinheit.

      Als erstes mal prüfen, ob die Welle vom Antrieb ganz minimal Spiel hat. Falls nicht, Antrieb überholen.
      Wie das geht, wurde mehrfach im Forum beschrieben.
      Poste auch mal ein Foto vom Kaffeepulver nach genau einem Abbruch. Evtl. ist das Mahlwerk durch und die Brüheinheit wird überfüllt.

      Solche Experimente, wie Kaffee ohne Brüheinheit zu beziehen solltest Du tunlichst unterlassen. Dabei baut sich ein hoher Druck im Drainageventil auf und dann braucht man sich nicht wundern, wenn das Gehäuse reißt.
      Kontakt: sb_NUE ät stephanb.net
    • Hallo,

      die Brüheinheit erreicht die Brühstellung nicht, daher läuft
      auch die Pumpe nicht an.

      Ob aber ein mechanischer Fehler an der Brüheinheit vorliegt
      musst Du testen in dem Du sie mal komplett außerhalb des
      Maschine durchbewegst.
      Wenn da alles in Ordnung ist, musst Du schauen ob
      1. der Mitnehmer richtig auf der Zapfenwelle sitzt - leider auf dem Bild nicht zu erkennen
      2. der Antrieb auch nicht klemmt Melitta/Nivona/Miele - Prüfen ob der Antrieb zu schwergängig ist/klemmt
      3. die Pulvermenge nicht zu groß ist (auf fein drehen und Kaffee mild)

      Gruß
      BS

      Edit: war einer schneller…
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Guten Abend,
      danke für die Hinweise.
      Die Fehlerbeschreibung war wie erwähnt vom Kunden (Reparaturcafe). Da die Brüheinheit klemmt und kein Wasser gepumpt wird, konnte ich den eigentlichen Fehler nicht nachvollziehen und bin deshalb auf die Heißwasserdüse gegangen um zu prüfen ob tatsächlich Wasser in die Schale läuft. Und so war es ja auch. Das Problem hatte ich ja dann gelöst wie oben geschrieben. Ich hatte nur die Funktion des Auslaufventils nicht so ganz verstanden. Aber gut.

      Das mit den Schrauben/Gewinden habe ich auch gesehen. Was da gebastelt wurde weis ich nicht. Wie auch. Aber das Drainageventil ist von 2020. Vermutlich war da jemand ein wenig zu grob beim wechseln.

      Ich habe mir die Sache mit dem oberen Endtaster (M2) nochmals angesehen und bemerkt das auch ohne Brüheinheit die Pumpe nicht voll läuft. Es erfolgt nur ein Vorbrühen von ca. 3s. Erst wenn man den oberen Endtaster mit pos/neg/pos Flanke simuliert, läuft die Pumpe nach dem Vorbrühen wie gewünscht wieder an und fördert fleißig. Bei eingesetzter Brühgruppe erreicht er ja nur die Nut also pos/neg Flanke. Die Brüheinheit kommt also wie ihr richtig vermutet habt nicht in die Endstellung. Mich würde hierzu noch interessieren ob auch an den Tastern an der Kurvenscheibe ein definierter Zustand erreicht werden muss oder ob die Steuerung nur auf die Reaktion des Endtasters wartet. Ich vermute aber das bei korrekter Leichtgängigkeit zuerst der Endtaster betätigt wird, dann der Kolben einfährt und dann erst die Taster an der Kurvenscheibe an die Nocken kommen.

      Zur Beruhigung: Ich habe natürlich vor dem Test den Schlauch am Drainageventil abgemacht damit kein Gegendruck entsteht wenn die Brüheinheit nicht eingesetzt ist. Hatte mir schon gedacht das dort ein Rückschlagventil drin sitzt.

      Den Antrieb habe ich geprüft der war 1a. Hat schön Spiel und war innen auch sauber. Nun natürlich nachgefettet.

      Nun geht's an die Brüheinheit. Hier merkt man tatsächlich das der Kolben nur mit viel Kraftaufwand in den Zylinder gedrückt werden kann. Ich denke das diese Manschette ausgehärtet ist. Sind ja auch schon Teile abgebrochen:


      frisch gefettet bekommt man sie dann 1-2cm in den Kolben gedrückt aber dann ist es echt zäh...


      Achso: Das Mahlwerk ist ok denke ich. Der Kaffee ist schön fein und es hat genau 9g ausgespuckt wie im Handbuch geschrieben:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von RepcafeMeiningen ()

    • Hör doch auf mit diesen dämlichen Tests. Da machst nur noch mehr kaputt.

      Mach die Lippendichtung neu und teste nochmal. Das könnte es dann schon gewesen sein.

      Und ja, die Schalter auf der Kurvenscheibe sind wichtig. Damit wird der Brühzylinder positioniert. Der obere Mikroschalter wird nur abhängig von der Füllung betätigt bzw. beim Spülen wenn der Wasserdruck den oberen Brühkolben hochdrückt.
      Kontakt: sb_NUE ät stephanb.net
    • Solche Romane will/braucht keiner. Wie die Pulvermenge bestimmt wird, meiner Meinung nach, habe ich hier beschrieben:
      Nivona Melitta Kaffeepulvermenge

      KVAs sind eher nichts fürs Repair Cafe, weil man dafür einen gescheiten Arbeitsplatz braucht. Jeder fängt klein an, ich habe auch eine steile Lernkurve hinter mir, solche Tests habe ich trotzdem nie gemacht, irgendwas zu simulieren. Wenn der Motor elektrisch kaputt ist, kann man den nicht gescheit messen. Bei einer Melitta Solo hatte ich die Steuerung im Verdacht, mit einer anderen war der Fehler immer noch da. Antrieb getauscht und die lief wieder.

      Ich habe nichts dagegen wenn jemand selber diese Sachen repariert, mit der Erfahrung erkennt man viele Probleme, hat reichlich Zeit und Lehrgeld bezahlt. Fängt schon mit den Dichtungen an, wo man die kauft. Oder dieser Artikel:
      Welcher Stößel fürs Auslaufventil, lohnt eine Reparatur?

      Wenn man ein paar Stunden/Tage sich hier im Forum einarbeiten, dann kann man vieles einfacher haben.
      Wer mich unbedingt privat kontaktieren möchte:
      Tobias.L-Komtra_Forum@directbox.com
      Allgemeine Fragen ins Forum, ich bin kein persönlicher Seelsorger, für Kaffeevollautomaten.
    • Maschine läuft nun wieder nach Erneuerung der Doppellippendichtung am Brühkolben. Ich habe natürlich alle Dichtungen der Brühgruppe getauscht.

      Ok ich merke mir für die Zukunft: Keine Romane, keine dämlichen Tests, keine KVA mehr reparieren.

      In diesem Sinne: Frohes neues Jahr...
      INFO-VIDEO

    Hilfe zur selbstständigen Reparatur von Kaffeevollautomaten (Jura, Delonghi, Siemens u.v.m.)