Jura Impressa X9 - Meldung: Error 4 / Sehr heißer Dampf Thermoblock

    • Jura Impressa X9 - Meldung: Error 4 / Sehr heißer Dampf Thermoblock

      Hersteller: Jura | Typ-/Modell: Impressa X9 | ca. Baujahr: 2008

      Hallo liebe Kaffeetrinker ;)

      ich habe vor kurzem eine Jura Impressa X9 Win sehr günstig bekommen und versuche jetzt sie wieder zum Laufen zu bekommen.
      Aktuell kommt "Error 4" und es riecht leicht nach zu heißem Plastik in der Gegend vom Dampblock (ist aber nichts geschmolzen). Feuchter Finger ist sofort trocken, wenn man die Temperatur prüft.

      Mal kurz der Leidensweg der X9, falls das bei der Fehlersuche hilft:
      1.) Zustand mit dem sie bei mir angekommen ist: Temperatursensor am Dampfblock gebrochen (Kabel + 2-3 mm schwarzes Gehäuse hingen in der Luft) und Temperatursicherung defekt (blaues Kabel), zusätzlich war das Kabel zur Sicherung hin leicht mit der Halterung der Sicherung verschweißt (Kabel aus der Sicherung raus und dann mit der Schwerkraft wieder runter) => FI und Sicherung sofort geflogen
      2.) Sicherung getauscht, aber hatte den falschen Temperatursensor bestellt (für Kaffeeblock), Stecker umgelötet und dann sind irgendwann bei den wenigen Tests beide Temperatursicherungen geflogen. Hier kam auch schon "Error 4".
      3.) Beide Sicherungen getauscht und richtigen Temperatursensor gekauft/eingebaut.

      Und jetzt stehe ich mit dem anfangs beschriebenen Fehler da und frage mich was sonst noch kaputt sein könnte. Laut den Informationen, die ich gefunden habe, könnte es noch die Leistungsplatine sein. Aber bevor ich mich an das teure Ersatzteil wage, wollte ich fragen wie man den Fehler darauf eingrenzen kann oder ob es noch andere Fehlerquellen gibt.

      Meine Elektronikkentnisse sind etwas eingerostet und waren immer eher auf Basislevel, deswegen wüsste ich nicht wie ich an der Elektronik suchen sollte.
      Habe aktuell auch nur ein Messgerät bis ~1KOhm (Aufschrift mit den Limits ist nicht mehr lesbar), deswegen konnte ich die Temperatursensoren nur bei heißer Temperatur messen und der vom Dampf ging runter bis auf ~50 Ohm und dann beim Abkühlen messbar wieder nach oben (nach 200 Ohm hab ich nicht mehr gemessen).

      Ich hoffe mir kann jemand helfen. Vielen Dank schonmal im Voraus :)

      Gruß
      Daniel

      Mechanische Kentnisse vorhanden: NEIN | Elektrische Kentnisse vorhanden: JA | Messgerät vorhanden: JA
    • ....Hallo!

      Fehler 4 istn Fehler im Dampfkreislauf bzw. in der Messung....

      Wenn WIRKLICH alle Sensoren und Fühler die richtigen sind, kein Kabelbruch oder Wackelkontakt vorliegt und auch sonst alles passt, könnte der Fehler tatsächlich auf der Leistungselektronik liegen.

      Allerdings braucht man da keine neue, sondern tauscht nur die betreffenden Triacs/Optokoppler aus.

      Probier mal folgendes:

      Ein Kabel am DAMPFboiler abziehen, evtl. isolieren und Maschine in Betrieb nehmen.

      Normalerweise müsste die Maschine dann in ein unendliches "Bitte warten" verfallen...
      ....Fragen zu Defekten aller Art bitte im FORUM stellen - bitte NICHT per Mail oder PN!!!

      ...momentan in Gebrauch: JURA Z5 2@1 chrom - JURA X9 - JURA N90 - ALESSI Coban NESPRESSO... WMF 1000... MIELE CVA 5060..... :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von pauel ()

    • Hallo pauel,

      danke für die schnelle Antwort!
      Habe gemacht, was du gesagt hast und sie bleibt dauerhaft auf "Gerät heizt auf".
      Was ich vergessen hatte zu schreiben. Mit eingestecktem Kabel spült sie und erst danach (einmal hört man ein Relais klacken - Kaffeeblock fertig geheizt?) kommt "Error 4".

      Kabelbrüche oder Wackler hab ich keine sehen können.
    • ...irgendwo in der Leitung um den Dampfboiler rum mussn Wurm drin sein......... alle Sensoren die RICHTIGEN?
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    • Also der Sensor beim Dampfblock ist folgender: "64849/Sensor T-Block kpl L=200". Hatte den dann im Laden gekauft und gesagt, wo der hin muss (Dampfblock) und hab den bekommen.

      Der Dampfblock ist schon der obere oder? Nicht dass ich hier kompletten Blödsinn schreibe :)

      EDIT: Werde dann morgen mal durchmessen/-schauen, ob da nicht doch ein Kabelbruch/-wackler beim Sensor ist. das geht ja vorne rein. Da habe ich heute keinen Kopf mehr für das Gefrickel an der Front.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von TheTuxKeeper ()

    • Habe jetzt endlich die Zeit und Lust gefunden das Ding vorne auseinander zu bauen. War dann doch nicht so schlimm.
      Ich konnte nichts erkennen oder messen, was auf einen Fehler vom Kabel, Stecker oder sonstigem in der Nähe hinweist.
      Habe von Stecker, wo der Sensor drankommt, bis zum Stecker an der Platine gemessen und gewackelt. Außerdem habe ich die Kabel nach Brüchen oder Unregelmäßigkeiten abgetastet

      Werde mir mal ein passenderes Messgerät kaufen (das den Bereich vom Temperatursensor messen kann) und einen Dreh-Poti. Dann versuche ich mal den Temperatursensor bei abgesteckter Heizung nachzuahmen.
    • Nochmal ein Update. Ich glaube ich habe den Übeltäter gefunden: Kalk!
      Da geht nichts mehr durch das Rohr vom Thermoblock. Habe jetzt mit Spritze mit Schlauch dran und versuche irgendwie die verdünnte Essigsäure da an die richtige Stelle zu bekommen. Habe aber irgendwie das Gefühl, dass das ewig dauern könnte.
      Luft ist jetzt aber soweit möglich raus, man sieht nicht mehr viel, egal wie ich klopfe, drehe oder mit Unterdruck in der Spritze ziehe.
      Flüssigkeit wird von beiden Seiten reingelassen (liegt wie im eingebauten Zustand).

      Ich sehe gerade, dass das Ersatzteil ja gar nicht so teuer ist. Vllt hole ich mir das einfach und lasse das in der Zeit entkalken. Naja, mal abwarten, wie weit das morgen ist.
    • ..wenn son Boiler dicht ist, sitzt der Übertäter meist in Reichweite der Ausgänge, nicht mittendrin.

      Mal mitm 5mm-Bohrer oder kleiner und Akkuschrauber vorsichtig aber KRÄFTIG reindrehn....... sonst wird das nix.

      Der Kalk ist STEINhart.

      Mal probiern - und auf weisses Zeug an der Bohrerspitze ahcten. Bist durch, kannste normal entkalken.

      ABER NICHT MIT ESSIGSÄURE!!!

      Nimm Amidosulfon!!!
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    • Niemals mit Essig Entkalken, greift auch die Dichtungen an.
      Zudem wird der Kalk nur angelöst, aber nicht annähernd entfernt.
      Das schafft nur die von Pauel erwähnte Amidosulfonsäure.

      LG Jönne
      Die zehn Gebote Gottes enthalten 279 Wörter, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300 Wörter, die Verordnung der europäischen Gemeinschaft über den Import von Karamelbonbons aber exakt 25911 Wörter.
    • Es ist nicht (nahe) am Eingang. Habe schon mit etwas Draht versucht und bin ca. 20 cm reingekommen, danach war Schluss (entweder verkantet oder halt Kalk, konnte man nicht erkennen). Werde das jetzt nochmal versuchen und schauen, ob man durch meinen Entkalkversuch da mehr erkennen kann.

      Danke für die Warnung und Erklärung! Werde dann in Zukunft Essigsäure allgemein meiden und mir Amidosulfon holen. Alleine dass es Dichtungen angreift, ist Grund genug.
      Auch wenn ich hier im konkreten Fall hoffentlich keine Dichtungen auf dem Weg habe. Habe den Block komplett ausgebaut.

      Werde dann meinen Versuch abbrechen bis ich Amidosulfonsäure da habe.


      Danke für die Hilfe! :)
    • Habe ich mir schon fast gedacht.
      Habe eben nachgemessen und es ist von unten ziemlich genau 10 cm. Grob überschlagen ist das irgendwo in der Kurve. Also nicht mehr mit dem Bohrer zu erreichen.
      Zum Glück ist der Thermoblock nicht so teuer. Werde noch versuchen den als Ersatzteil hinzubekommen, aber einen neuen Verbauen!

      Wenn der neue da ist, melde ich mich nochmal. Hoffentlich mit guten Neuigkeiten :)

      Vielen Dank nochmal für die Hilfe! Jetzt weiß ich, wo ich kompetente Hilfe bekomme, falls die Maschine nochmal zickt ;)

      PS: Gibt es eine Möglichkeit die Programmierung der Maschine selbst zu machen? Ist mir nicht so wichtig (Programmierung ist nicht so teuer), aber wäre schon interessant.
      Aktuell steht auch nur die Umstellung von Festwasser mit Mega-Kalkfilter auf Tank mit normalem Kalkfilter an. Tasten passen soweit und Mengen kann man ja auch so anpassen.
    • Erwarte aber nicht zuviel vom Filter.
      Ich persönlich nutze diese gar nicht, da sie mehr dem Hersteller nutzen... ;)
      Eine regelmäßige Entkalkung ist in meinen Augen sinnvoller.
      Solltest du den Filter trotzdem verwenden, musst du, entgegen der Behauptung von Jura trotzdem Entkalken. Hierfür musst du im Menü den Filter auf "Nein" stellen.
      LG
      Die zehn Gebote Gottes enthalten 279 Wörter, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300 Wörter, die Verordnung der europäischen Gemeinschaft über den Import von Karamelbonbons aber exakt 25911 Wörter.
    • ...der Unterschied zwischen Essigsäure und Amidosulfon ist ein gewaltiger.

      Ich habmla vor ein, zwei, drei Jahren nen fetten Siebträger restauriert... Boiler (Kupfer, 5 Liter Fassungsvermögen) komplett innen Eimer.... heisses Wasser und Essigsäure rein.

      Müdes perlen.... kleine Bläschen........ ;(

      Dann das ganze mal mit Amidosulfon:

      Boiler in Eimer, Amidosulfonpulver drauf - so knapp 200 Gramm....

      Und dann heisses Wasser drauf.

      :rolleyes:

      Und es war der Orkan im Eimer........ ein wildes Geblubber und Geschwappe....... nach einigen Minuten hat sich alles bissel beruhigt... Nach 10 Minuten war der Boiler KOMPLETT kalkfrei.... und da war nicht nurn bissel Gebrösel drin, sondern zentimeterdicke Schichten.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von pauel ()

    • Interessant. Hab mir schon ein Kilo Amidosulfonpulver geholt. Werde ich dann allgemein zum Entkalken nehmen. Man muss sich die Dichtungen ja nicht kaputt machen, auch wenn es bei meinem Wasserkocher jetzt jahrelang gut gegangen ist (Kaffeemaschine ist da doch wertvoller um was zu riskieren).

      Heute kam auch der neue Thermoblock. Leider ohne Besserung. Nach dem ersten "heizt auf"-Bildschirm, dem Spülen und zweiten "heizt auf"-Bildschirm kommt Error 4. Die Temperatursicherung am roten (oberen) Kabel hat eingegriffen und musste getauscht werden. Ist auch die Sicherung, die am nächsten an der Heizung sein sollte. Zum Glück fliegen nicht beide, dann wäre mein Vorrat recht bald erschöpft :D
      Was ich mit neuem Thermoblock nochmal versucht hab:
      • angesteckte Heizung und Temperatursensor angesteckt => wie beschrieben, "Error 4" nach zweitem "heizt auf"-Bildschirm
      • abgesteckte Heizung und Temperatursensor angesteckt => ewig erster "heizt auf"-Bildschirm
      • abgesteckte Heizung und 10 kOhm Dreh-Poti => wenn das erste "heizt auf" kommen sollte, gleich "Error 4". Irgendwie ist es nicht so einfach getan den Widerstand einzustellen. Habe es mit mehreren Werten versucht. 10 kOhm, entspricht Zimmertemperatur, 200 Ohm, zufällig gewählt, und Werten dazwischen. Auch mit "konstanter" Reduzierung des Widerstands um einen Heizvorgang zu simulieren. Sensor ist auch nicht halbleitend, zumindest nicht laut meinem Messgerät


      Bin jetzt wieder etwas niedergeschlagen und brauch erstmal eine Pause. Werde dann morgen nochmal nach Wackelkontakten oder sonstigen Schwachstellen (Stecker, Steuerplatine, ...) absuchen. Eventuell hab ich beim ersten Mal was übersehen.
      Ich verstehe hier ein paar Sachen noch nicht:
      • nur aus Neugier: Wie erkennt es den Unterschied zwischen richtigem Sensor und Poti? Wenn das ein NTC ist (wonach es aussieht), dann sollte sich ja nur der Widerstand (nicht linear) ändern, nichts digitales oder ähnliches. Zumindest habe ich das bei Datenblättern von verschiedenen so rausgelesen. Die Datenblätter haben auch alle nur den Widerstand zur Temperatur angesprochen, keine "Magie".
      • Warum erkennt es, dass es zu heiß geworden ist, aber stoppt die Heizung nicht? Kann da ein Relais (halb) kaputt sein (geht nicht sofort wieder zu oder sowas)? Zumindest höre ich immer nur einmal ein Relais klacken. Hatte die in Ruheposition gemessen und da hatten alle gepasst (hatte das Handbuch der Relais offen)


      EDIT: Bin jetzt doch nicht dazu gekommen. Geht jetzt dann auch zwei Wochen in den Urlaub. Habe danach noch eine Woche Heimurlaub und werde mich dann nochmal um meinen etwas zickigen Patienten kümmern. Schade, dass ich es nicht vorm Urlaub geschafft habe. Eventuell geht es mit etwas Abstand besser und ich sehe was, was ich übersehen hatte.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von TheTuxKeeper ()

    • Habe noch einen Fehler gefunden! Der Triac vom Dampfblock hat einen Kurzschluss.
      Der Kurzschluss ist über alle Pins (zum Gate aber "nur" 30 Ohm, nicht 0).
      Werde jetzt mal nächste Woche Ersatz besorgen und hoffen, dass das endlich alles war.

      PS: was ist denn da für ein Lötzinn drauf!? Hatte große Probleme den Triac raus zu löten (auch nach wegkratzen vom Lack und lösen vom Kühlkörper). Habe zwar nicht den teuersten Lötkolben (kleiner mit 75W von Ersa bis 450°C), aber auch nicht den billigsten und so Probleme hatte ich selten. Zum Glück ist die Platine widerstandsfähig und es löst sich nicht gleich alles ab, wenn man länger drauf hält. Entlötpumpe war hier auch nur mäßig erfolgreich.

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    • Juhuuu! Sie funktioniert wieder! 8o

      Vielen Dank an alle für eure Hilfe, hat mich alles weiter gebracht und war sehr lehrreich!
      War zwar auch recht anstrengend, aber das war hauptsächlich die Unwissenheit. Im Nachhinein hab ich einiges gelernt und kann bei den nächsten Problemen mit mehr Übersicht rangehen.

      Milchschaum geht zwar noch nicht, aber da gibts hier im Forum ja schon genügend zum Fehler eingrenzen. Habe schon ein paar Threads rausgesucht. Werde das dann demnächst angehen. Zur Not mache ich noch einen neuen Thread auf mit dem neuen Problem :)

      Zusammengefasst die Fehler (was zuerst war, weiß ich nicht, eventuell der kaputte Temperatursensor):
      • Dampfblock total verkalkt => getauscht, weil Kalk zu extrem war
      • Temperatursensor aus Gehäuse/Öse gebrochen und damit kaputt
      • Temperatursicherung kaputt
      • Triac vom Dampfblock auf der Leistungsplatine hatte einen Kurzschluss (von außen für mich nicht erkennbar) => Heizung war dauernd an
      INFO-VIDEO

    Hilfe zur selbstständigen Reparatur von Kaffeevollautomaten (Jura, Delonghi, Siemens u.v.m.)