Siemens Surpresso TK64001 - S40 - Gibt keinen Kaffee mehr

    • Siemens Surpresso TK64001 - S40 - Gibt keinen Kaffee mehr

      Hersteller: Siemens | Typ-/Modell: Surpresso TK64001 - S40 | ca. Baujahr: Unbekannt

      Hallo zusammen!

      Es ist zum Haare raufen...unsere S40 gibt kaum ein Tröpfchen Kaffee mehr her und ich brauch dringend Unterstützung um die Gute wieder zum Laufen zu bringen.

      Die Kaffeemaschine ist etwa 6 Jahre alt und hat 5543 Bezüge produziert. Sie wurde regelmäßig entkalkt und dem üblichen Reinigungsvorgang unterzogen, zudem habe ich die Brühgruppe mehrfach entnommen und von Hand gereinigt.

      Hier nun zur Fehlerbeschreibung:
      Der Defekt zeigte sich zum ersten mal vor etwa 2 Wochen.
      Nach dem Einschalten und während dem einleitenden Spülvorgang trat anders, als normalerweise, kein Wasser aus dem Kaffeeauslauf aus, sondern das ganze Spülwasser lief komplett in die Auffangschale.
      Beim Versuch Kaffee zu beziehen das gleiche erneut, klares Wasser in der Auffangschale, trockenes Pulver im Tresterbehälter nebst etwas Wasser...kein Tropfen aus dem Kaffeeauslauf...kein Kaffee..bis heute.
      Nach Anruf bei der Siemens-Hotline - und gesträubtem Nackenhaar auf Grund der genannten Reparaturpauschale - habe ich dann vorzugsweise erstmal das I-Net bemüht und unter anderem dieses grandiose Forum entdeckt. Habe sämtliche, ähnlich lautende Problem-Threads durchforstet, mich mit den Komtra-Aufbau/Wartungs/Reparatur-Anleitungen vertraut gemacht und diverse Wartungs/Reparatur-Sets gekauft. Nachdem ich dann die Maschine von den beiden Seitenwände befreit, und die Frontblende der Auffangschale demontiert habe, konnte ich ins Innenleben blicken, um den Verlauf des Wassers genauer zu lokalisieren.
      Nach dem Einschalten und aufheizen startet das Gerät wie üblich den Spülvorgang, wobei sofort bei anlaufen der Pumpe Wasser kontinuierlich aus dem Ende des Auslaufschlauchs sickert, der links am Auslaufventil befestigt ist und in die Auffangschale ganz hinten links im Gerät geleitet wird. Ich kann auch sehen, dass ganz am Anfang dieser Expansionsbehälter etwas nach unten gedrückt wird, auch hier etwas Wasser rausläuft und sich am Ende des Spülvorgangs wieder nach oben bewegt, wobei ein Schwall Wasser entleert wird. Soweit ganz normal, denke ich, nur aus dem Kaffeeauslauf kommt nix.
      Habe dann einen Pulverkaffeebezug gestartet und auch hier, sobald die Pumpe startet, der Expansionsbehälter nach unten gedrückt wird läuft stetig Wasser hinten links über den Auslaufschlauch in die Auffangschale. Die Brühgruppe bewegt sich, soweit ich das beurteilen kann, fehlerfrei. Auch aus dem Expansionsbehälter kommt kein Wasser, auch nicht von weiter oben im Gerät, nur hinten aus dem Auslaufschlauch. Am Ende des Brühvorgangs entleert der Expansionsbehälter wieder einen Schwall Wasser, das Mahlgut wird trocken in den Tresterbehälter ausgeworfen, wobei noch ein klein wenig Wasser aus dem Mahlgutbehälter hinterher fließt....aber kein Kaffee aus dem Auslauf...gar nischt!!!
      Anschließend hab ich mich ans Werk gemacht, habe das Auslaufventil demontiert, mit Zahnbüste gesäubert, auf Durchlässigkeit geprüft, sprich kräftig durchgepustet, vorsichtig mit Zahnstocher und Wättestäbchen bearbeitet, die Dichtungen erneuert und wieder montiert...alles drin, alles dran. Dann hab ich die Brühgruppe komplett auseinander genommen, jeden Winkel mit Zahnbürste, Zahnstocher, Wattestäbchen geschrubbt und poliert, alle Schlauchenden durchgeblasen, das Sieb gereinigt und mit dem Wartungsset die Dichtungen ersetzt und gefettet. Auch das Drainageventil nach Anleitung herausgefriemelt, blitzblank poliert, auch hier alle Leitungen auf Durchgängigkeit geprüft, die Dichtungen erneuert und wieder eingebaut. Auch diesen weißen Mitnahmering richtig positioniert und alles wieder zusammengeschraubt und gesteckt. Ich schwöre ich hab nix vergessen und alles ließ sich einwandfrei bewegen und ehrlich gesagt sahen alle Teile viel weniger versifft aus, als vermutet, auch die alten Dichtungen waren optisch neuwertig, ich konnte jedenfalls keinen Unterschied zu den neu gekauften erkennen, habe aber trotzdem alle getauscht. Keine Risse, Schäden, kein erkennbarer Makel.
      Voll freudiger Erwartung starte ich das Gerät.....und was soll ich sagen...wieder kein Kaffee, gleiches Problem wie eingangs erwähnt.
      Ich kann keinen Fehler entdecken, das Drainageventil funktioniert, weil ich sehen kann, wie es anfangs runter kommt und am Ende, den Wasserschwall freigebend, wieder hochfährt. Die Brühgruppe bewegt sich auch wie gewohnt, fährt auch immer in die korrekte Anfangs/Endstellung. Mahlvorgang funktioniert auch problemlos. Auch der Heißwasser- u. Dampfbezug klappt. Die Geräusche die die Maschine produziert sind in Intensität und Ablauf auch wie immer, nur eins ist auffällig, das Pumpgeräusch verändert sich kurz nach anlaufen, d. h. die ersten Sekunden ist die Lautstärke wie gewohnt, wird dann aber irgendwie etwas leiser, auch der Wasserpump/Brühvorgang an sich dauert länger.
      Wo liegt der Fehler??? Fest steht offensichtlich, dass das Wasser mit dem Kaffeemehl nicht in Berührung kommt...das Wasser kommt in der Brühgruppe nicht an, also auch vorne nicht als Kaffee raus. Ich kann aber beim vermeintlichen Brühvorgang sehen, dass sich Wasser durch den transparenten dünnen Schlauch ausgehend aus dem Keramikventil Richtung Drainageventil bewegt...aber wahrscheinlich ist's nicht recht viel. Ich habe soeben auch mal bei ausgebauter Brühgruppe die Bewegung der Antriebswelle, auf der auch dieser weiße Mitnahmering sitzt, beobachtet.
      Sie dreht sich korrekt um 180° gegen den Uhrzeigersinn, gen Ende springt sie erst nur ein Stück, und anschließend komplett zurück in die Ausgangsposition.

      Wo liegt das Problem...ich hoffe einer von euch weiß Rat und kann mir behilflich sein.

      Im voraus schonmal vielen Dank und ein schönes Restwochenende.

      Claus

      Mechanische Kentnisse vorhanden: NEIN | Elektrische Kentnisse vorhanden: NEIN | Messgerät vorhanden: NEIN
    • Hallo,

      Du hast also eine TK64001/01. Ab der TK64001/02 wurde das Auslaufventil (AV) "einfach"
      weggelassen, da es sich wohl als Fehlerquelle herausgestellt hat.

      Aber jetzt mal zum eigentlichen Sinn des Auslaufventils (in diesem Gerät!): Es soll einen
      Schaden an Schläuchen o.ä. verhindern wenn der Brühdruck zu hoch wird. Das Wasser
      wird ganz links hinten über den Schlauch vom AV in die Tropfschale geleitet.

      Da Du auch erwähnst, dass die Pumpe merklich leiser wird als gewohnt, wird der
      Brühdruck zu hoch (leise Pumpe hoher Druck).

      Als Ursache kommt (neben einem evtl. defekten - weil zu früh öffnenden Auslaufventil)
      eine Verstopfung im Gerät, oder ein Schaden an Brüheinheit (BE) oder Drainageventil (DV)
      in Frage.

      Zunächst (wenn noch nicht gemacht) sieh´ Dir den Wasserlaufplan Deiner Maschine auf
      der Komtra-Seite an.

      Als nächstes Löse den Schlauch am Pumpenwinkel, drehe am Kermaikventil (KV) auf
      Heißwasser und puste hinein um festzustellen, ob die Heizung und die Schläuche bis
      zum KV und das Dampfrohr durchgängig sind.
      Wenn hier schon ein Fehler vorliegt mußt Du den Schlauch am KV lösen um festzustellen
      ob die Heizung durchgängig ist.
      Wenn das in Ordnung ist, löse den Eingangsschlauch am DV (ich weiß - Scheißarbeit)
      stelle das KV auf Kaffeebezug und puste wieder hinein - auch hier muß ungehindert
      bei kräftigem Pusten ein Durchgang bemerkbar sein.
      Falls es hier nicht mehr geht, untersuche das KV genauer auf Verstopfungen.

      Geht es bis zu diesem Punkt, mußt Du DV und BE nochmals genauer unter die Lupe nehmen.
      (Mitnehmerscheibenposition / Andockstutzen und Kopf der Brüheinheit mit Cremaventil)

      Bei den "aktuelleren" Modellen ist der Schlauch des Erhitzers direkt am Pumpenwinkel
      angeschlossen (siehe Bild). Durch ein Probeweises Anschließen so, könntest Du das AV als
      Fehlerursache ausschließen. Wenn Du damit experimentieren solltest, sei Dir aber sicher,
      dass tatsächlich alles andere in bester Ordung ist, ansonsten kann Dir leicht ein Schlauch
      im Gerät platzen.

      Gruß
      BS
      Bilder
      • PICT0022.JPG

        92,18 kB, 476×380, 1.141 mal angesehen
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Hallo BlackSheep!

      Sorry für die verspätete Rückmeldung, aber ich hatte doch erst gestern wieder Gelegenheit, mich der Maschinenreparatur zu widmen und was soll ich sagen...sie schnurrt wieder...juhuuu...endlich darf ich - Dank deiner Hilfe - wieder Kaffee schlürfen.

      Habe mich anhand deiner Vorschläge auf den Weg durch das Schlauchsystem begeben und bin schließlich in der Leitung vom Erhitzer zum Keramikventil fündig geworden. Das Schlauchende, war am Eingang zum Keramikventil fast komplett zugekalkt und ein einzelner größerer Kalkbrocken hatte sich im Schlauch verkantet und dicht gemacht. Hab den Fels dann mit feiner Nadel rausgebröselt und anschließend mit Entkalkerlösung den kompletten Schlauch freigespült. Das KV wurde auch in sämtliche Einzelteile zerlegt, entkalkt und geschrubbt...auch hier haben sich ganze Gesteinsbrocken gelöst ;-). Eine der Haltenasen, die beim Demontieren des Keramikventils von dieser Kunststoffträgerplatte abgebrochen ist (das auch noch!!), konnte ich zum Glück durch einen Kabelbinder ersetzen und nachdem alle Einzelteile wieder miteinander verschraubt waren funkelt und blitzt die Gute wieder - fast wie neu - in unserer Küche.

      Nochmal ganz lieben Dank für die grandiose Arbeit, die ihr hier, in diesem großartigen Forum leistet. Bei meiner Maschine lag der Fehler letztlich "nur" an einer verkalkten Leitung und ich habe mir durch die Befolgung der vielen Ratschläge und Anleitungen hier 'ne Menge Geld sparen können.

      Viele Grüße und eine schöne Woche
      Claus
    • Hallo liebe Forenmitglieder und v.a. BlackSheep, der mir schon 2009 so hilfreich zur Seite gestanden hatte,

      ich häng mich nochmal an mein Problem von vor 5 Jahren, weil mich meine Maschine aktuell wieder mit den identischen Symptomen plagt.

      Da die Ursache damals an einer Verkalkung des Zugangs zum, sowie des Kermamikventils selbst lag, habe ich hier schon entsprechend für Abhilfe gesorgt, sprich das KV erneut zerlegt und entkalkt, sowie die Schlauchverbindungen überprüft.
      Auch der Heizkörper ist durchlässig.

      Ein Testlauf nach den vorherigen Maßnahmen zeigte keinen Erfolg.

      Ich habe im Anschluß unverdünnte Entkalkerflüssigkeit per Heißwasserbezug durchlaufen lassen, was einwandfrei funktionierte.
      Bei Kaffeebezug läuft aber weiterhin sämtliche Flüssigkeit über das Ablaufventil direkt in die Auffangschale, wobei das Geräusch der Pumpe leiser als üblich ist, ebenso funktioniert die Stellung "Wasserdampf" nicht, bzw. kommt Dampf dann irgendwie aus dem Inneren des Gerätes, ich denke aus der Öffnung des Expansionsbehälters.
      Wenn ich den Gewebeschlauch am Ausgang des Heizkörpers entferne und hineinpuste, dann ist dieser nur bei Schalterstellung "Heißwasserbezug" durchlässig. In den Stellungen "Dampf" blästs wiederum aus der Expansionsbehälteröffnung und bei Stellung "Kaffee" blähen sich lediglich meine Backen ;-).

      Beim Zusammenbau des Keramikventils hatte ich die genau Position der Scheibchen zueinander erst verschusselt, konnte aber anhand einiger Abbildungen hier im Forum - einem anderen User ist ähnliches passiert - die korrekte Stellung ermitteln, wobei ich aber nicht 1000%ig sicher bin. Könnte die Fehlfunktion bzw. die vorgenannte Beschreibung der Schlauchdurchlässigkeit an der falschen Montage des KV liegen, bzw. wo sollte ich anhand der Fehlerbeschreibung am ehesten nachschauen? Das Auslaufventil habe ich überprüft - keine Beanstandungen. Alle Dichtungen waren ok und wurden beim Zusammenbau nicht vergessen. Den Ausbau des Drainageventils habe ich mir bisher erspart, steckt hier der Fehler - bitte nicht, da ist so elend schwer ranzukommen?

      Hiiiiiiilfääääää!!! Das Ding macht mich Wahnsinnig, dieses Rumgefummel in dem ganzen Schlauch-Kabel-Wirrwarr. Ungeduld gepaart mit DoItYourself-Ehrgeiz ist eine explosive Kombination, v.a. wenn der Nachbar verwundert fragt, warum ich das Teil nicht einfach zur Reparatur bringe....

      Verzweifelte Grüße
      Claus

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Semmelchen ()

    • Hallo,

      es kann durchaus sein, dass das KV flasch montiert ist. Wenn im KV selber
      und in den angeschlossenen Schläuchen keine Verstopfung ist, muss es sich
      in jeder Stellung folgerichtig durchblasen lassen.

      Die Probleme mit Abdampfventil und Draingeventil sind jetzt daher noch
      nachrangig.

      Gruß
      BS
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Hallo BlackSheep,

      besten Dank für deine schnelle Rückmeldung!
      'Tschuldige bitte, dass ich erst jetzt wieder von mir lesen lasse, aber ich war am Tag meines Hilferufs derart genervt - bei mir ist auch sonst so einiges los z.Zt. - in Anbetracht der Aussicht, mal wieder stundenlang an einem Haushaltsgerät rumzufummeln, dass ich gedanklich schon mit dem Kauf eines Neugerätes (diesmal Nivona 831) geliebäugelt hatte und auch bei einem Händler in der Nähe ein Probetässchen schlürfen durfte.
      Dieser wiederum meinte, dass meine Surpresso ein solides Maschinchen sei, welches er für eine - wie ich finde - sehr moderate Reparaturpauschale von knapp 7,- € plus der Fehlerbehebung selbst, bestimmt wieder flott machen könne.
      Unentschlossen und mangels Zeit und Geduld habe ich sie dann trotzdem erstmal stehen lassen....
      Gestern, nach dem schweißtreibenden Besuchs des jährlich stattfindenden Antikmarktes in unserer Stadt, hat mich dann doch noch der Ehrgeiz gepackt, von wegen Altes und Vorhandenes bewahren und pflegen. ;)
      Getreu meinem Lebensmotto, was ich selber machen kann, da lass ich keinen anderen ran - womöglich war's aber auch nur die Hitze oder der tagelange Kaffeeentzug. ;) Jedenfalls hab ich mir die Unwillige dann vorgenommen, Keramikventil erneut zerlegt, auch die Brühgruppe, gleichwohl das fummelige Drainageventil. Jede erreichbare Ritze, Rille, Ecke geschrubbt, poliert, gefettet und letztlich das Kaffeemachinenskelett wieder zusammengefügt, Entkalkungs- sowie Reinigungsvorgang und anschließend gespannt den ersten Kaffeebezug gestartet......SIE FUNKTIONIERT WIEDER!!! Kaffee perfekt, Milchschaum perfekt!
      Woran's genau gelegen hat, kann ich nicht sagen, ich vermute jedoch stark, dass ich das Keramikventil ursprünglich nicht korrekt montiert hatte und mir den ganzen Rest eigentlich hätte sparen können...aber wenn ich dann mal in Rage bin ;)

      Ganz, ganz lieben Dank für die Hilfe, die man hier im Forum erhalten kann!

      Sonnige Grüße aus Bayern
      Claus
      INFO-VIDEO

    Hilfe zur selbstständigen Reparatur von Kaffeevollautomaten (Jura, Delonghi, Siemens u.v.m.)