Hersteller: Krups | Typ-/Modell: Orchestro F892 | ca. Baujahr: Unbekannt

Ich habe bei meiner Orchestro ein Problem mit der WassermengeDas Wasser fließt viel zu langsam. Dadurch ist der Kaffee viel zu heiß und außerdem ungenießbar. Zeitweise kommt es auch zu dem Meldung 'Gefäß unter Düse stellen, Wasserkreis befüllen' wie schon viele breichtet haben.
Eine generelle Lösung scheint es dafür nicht zu geben. Deswegen beschreib ich mal was bisher geschah.

Die Maschine hat knapp 10000 Tassen auf der Uhr.
Angefangen haben die Probleme damit, dass die Maschine die Tassen nicht mehr voll gemacht hat und bei spätestens 2/3 mit einem Zischen den Brühvorgang abgebrochen hat.
Daraufhin habe ich eine Undichtigkeit am Schlauch vom Erhitzer zum Auslaufventil festgestellt. Also habe ich den Schlauch erneuert, alle Dichtungen vom Membranregler bis zur Brüheinheit. Die Brüheinheit habe ich ebenfalls überholt, Auch hier habe ich alle Dichtungen und das Brühsieb erneuert.

Nun lief die Maschine erstmal wieder. Allerdings machte der Antrieb der Brüheinheit jetzt laute Geräusche. Ich hatte den Eindruck als ob das Ritzel vom Motor zu stark auf die Zahnradwelle der Brüheinheit drückt. Wenn ich die Schrauben des Motors etwas gelöst habe war das Laufgeräusch normal. Nach ein paar Tagen ist ein Flansch vom Motor gebrochen, so daß ich diesen ebenfall serneuern mußte. Auch der neue macht laute Laufgeräusche wenn man ihn normal an die Brüheinheit schraubt. Das problem habe ich insofern gelöst, daß ich 2 dünne Unterlegscheiben zwischen Motorflansch und Brücheinheit gesetzt habe. Dadurch sitzt der Motor fest und der Lauf ist ruhig. Aber das kann nicht richtig sein. Das Problem hab ich erstmal vertagt.Die Maschine lief ja wieder und der Antreib sitzt fest auf der Brüheinheit.

Nach weiteren 2 Wochen streikt die Maschine erneut. Wieder werden die Tassen nicht voll und der Brühvorgang wird mit einem Zischen frühzeitig abgebrochen. Auch beim Spülen tröpfelt es nur und zischt am Ende. Da die Pumpe mittlerweile sehr laut war hab ich diese samt Membranregler ersetzt. Die Pumpe (CP4) läuft jetzt schön leise, die Tassen bleiben trotzdem leer.

Nun hab ich Schritt für Schritt die Durchflußmengen kontrolliert in dem ich die Pumpe manuell mit Spannung versorgt habe:
Tank, Pumpe (sonst nix weiteres angeschlossen): 675 ml / 60 s
Tank, Flowmeter, Pumpe: 480 ml / 60 s
Tank, Flowmeter, Pumpe, Membranregler: 360 ml / 60 s
Tank, Flowmeter, Pumpe, Membranregler, Erhitzer: 100 ml / 60s
Tank, Flowmeter, Pumpe, Brüheinheit: 150 ml / 60 s
Tank, Flowmeter, Pumpe, Brüheinheit (Drainageventil offen): 150 ml / 60 s

Jedes weitere Bauteil im Kreis schluckt einen Teil an Durchflußleistung.
Der Erhitzer bremst für meinen Geschmack zu stark. Da stimmt etwas nicht.
Aber auch die Brüheinheit scheint mit 150 ml / 60 s angeschlagen.

Bevor ich nun das nächste Teil neu kaufe und es immer noch nicht das richtige ist, such ich erstmal hier Rat.
Hat jemand einen Tipp, wie ich weiter vorgehen sollte?

Achja, entkalkt und gereinigt habe ich auch etliche Male. Hat auch nicht geholfen.

Mechanische Kentnisse vorhanden: NEIN | Elektrische Kentnisse vorhanden: NEIN | Messgerät vorhanden: NEIN

Das Brühsieb abwischen heißt die Brüheinheit ausbauen und zerlegen. Zumindest soweit, bis ich den Kolben rausnehmen kann. Oder gibt es da einen einfacheren Weg?
Ich werde es probieren.

Habs probiert, ans Sieb kommt man dran. Das Problem sind nur die 3-5 Bezüge.
Ich bekomm ja nichtmals eine Tasse raus. Der Bezug bricht nach einer gefühlten Ewigkeit ab und die Tasse ist max. 1/3 gefüllt.
Daran hat auch das Abwischen des Siebs nichts geändert.

Den Mahlgrad hab ich seit 5 Jahren nicht geändert. Er steht auf Mitte.

Es ist eine Orchestro Dialog Autocappucino, müßte demnach ne FNF2 sein.

Vergleichswerte für die Durchlaufmengen hat noch keiner gemessen?!?!

Was mir noch eingefallen ist, den Mahlgrad hab ich zwar nicht verändert, aber in den letzten Wochen, sprich in der Reparaturphase, haben wir zeitweise direkt Kaffeepulver (Pulverschacht) verwendet. Das Kaffeepulver ist vermutlich feiner gemahlen.
Ich habe die Brühgruppe jedenfalls nochmal zerlegt um den Wasserfluß darin zu prüfen. Nach dem erneuten Reinigen hatte ich folgenden Durchfluß:

Tank, Flowmeter, Pumpe, Membranregler, Drainageventil offen: 360 ml / 60 s
Tank, Flowmeter, Pumpe, Membranregler, Brüheinheit: 260 ml / 60 s

Das sieht ok aus. Eine wirkliche Verstopfung konnte ich nicht finden, habe einfach nur nochmal alles zerlegt, gespült und wieder zusammengebaut.
Allerdings habe ich jetzt ein anderes Problem mit der Brüheinheit. Dafür wechsel ich in einen anderen Themenbereich.

Nach der erneuten Überabreitung der Brühgruppe kommt wieder soviel Kaffee dass die Tasse voll wird.
Aber es dauert definitiv zu lange. Ich denke dadurch schmeckt der Kaffee auch nicht mehr. Er hat einen zu bitteren Beigeschmack.

Das Brühsieb hab ich jeweils nach 3 Bezügen mit einem Zewa gereinigt. Eine spürbare Besserung bringt das nicht.
Und ich bilde mir ein die Füllzeiten dauern mit jedem weiteren Bezug ein wenig länger. Sprich es wird schnell wieder schlechter.

Sollte das das Ende der Maschine sein?!?!

@BlackSheep: Ich hatte die Brühgruppe ja nochmals revidiert und dabei das Sieb gründlich gereinigt. Da war aber nix verstopft. Mahlgrad steht jatzt auf gröbster Körnung. Trotzdem füllt sich die Tasse viel zu langsam. Filterpatrone verwende ich nicht. Pumpe und Membranregler sind neu.

@Cassy: Das Cremaventil hab ich auch gereinigt. Verklebt war das nicht. Werd das aber bei nächster Gelegenheit nochmal kontrollieren.

Ich wäre dankbar für ein Vergleichswert. Vielleicht kann jemand mit einer gleichen Maschine einmal messen wieviel Heißwasser in 30 sec kommt (mittels Heißwassertaste).

Ich hab ja alles Schritt für Schritt durchflußmäßig untersucht, gereinigt, gefettet, Dichtungen erneuert. Mit und ohne Memberanregler macht vom Durchfluß her keinen Unterschied.

Bei mir kommen in 30s 105ml Wasser. Ist ja schonmal ein deutlicher Unterschied.

Ich denke der Erhitzer ist nicht so frei wie er sollte. Ich werde mir einen entsprechenden Entkalker besorgen...