Jura C5 Impressa - Gibt es auch Crema-Ventile, die nicht alle 90 Tage verstopft sind?

    • Jura C5 Impressa - Gibt es auch Crema-Ventile, die nicht alle 90 Tage verstopft sind?

      Hersteller: Jura | Typ-/Modell: C5 Impressa | ca. Baujahr: 2015

      Bei unserer C5 war vor einem Vierteljahr erst u.a. das Crema-Ventil verstopft. Diese habe ich dann erneuert. Jetzt hört sich der Kasten beim Pumpen schon wieder an wie ein U-Boot auf 500m (der Druck lässt schon die Leitungen knacken und knirschen) und es tröpfelt nur noch Kaffee bzw. Wasser. Dabei hatte ich den (Gummi-)Kolben des Crema-Ventils extra etwas eingefettet. Die Maschine muss auch nur so etwa 2 bis 6 Tassen am Tag leisten, es ist also keine Büro-Maschine. Als Kaffee wird stinkelingpiefe Jacobs Krönung verwendet. Reinigen hilft auch nicht wirklich. Wenn ich das Ventil austausche, läuft es wieder 1A. Für so etwa drei Monate...

      Normal? Schlechtes Ventil? Falscher Kaffee?

      Grüße, Tom

      Mechanische Kenntnisse vorhanden: JA | Elektrische Kentnisse vorhanden: JA | Messgerät vorhanden: JA
    • Das ist jetzt etwas blöd, weil 1. kaufe ich da nie und 2. trinke ich gern die Krönung. Als Reinigungs-Tabs verwende ich seit ewig welche, die für diese Maschine völlig ungeeignet sind. Das merke ich immer daran, dass diese fast runden Tabs ordentliche Beulen ins Brühsieb hämmern. Ahem...

      Meinste das könnte das Problem sein? Gibt es denn vielleicht verschiedene Typen von diesen Crema-Ventilen?

      Grüße, Tom
    • Das Cremaventil verstopft nur, wenn Kaffeemehl hinter
      das Sieb gelangt. Das passiert z.B. bei verbogenen
      Sieben.
      Das Cremaventil selber ist nie daran Schuld.
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Es ist nicht außen verbogen, sondern nur im mittleren Bereich etwas verbeult. Ich denke daher nicht, dass da das Kaffeemehl einfach so durchläuft und in der Folge das Cremaventil verstopft, werde es aber bei der nächsten Reparatur genau überprüfen. Man hat ja sonst nichts zu tun...

      Und die Elektronik nervt auch schon seit längeren herum: Alle zwei bis 15 Bezüge mahlt die Maschine ganz normal, bricht dann beim Anfluten ab und schmeisst das frische Kaffeemehl sinnlos am Tresterbehälter vorbei in die Gegend, so dass die ganze Maschine dadurch verschmutzt und meint dann treudoof, es seien keine Kaffeebohnen mehr im Behälter. :saint: Nachdem eine komplette Kaffeelieferung vom Holländer auf diese Weise sinnlos vernichtet wurde - das summiert sich - hab ich dann mal die Elektronik komplett nachgelötet. Daraufhin war für ein Vierteljahr Ruhe. Oh! Mit dem Mahlwerk hat es nichts zu tun, das hatte ich zuvor schon - sinnloserweise - ausgetauscht. Jetzt geht's aber schon wieder los. ;( Nach solchen Aussetzern lässt sich die Maschine oft auch nicht mehr einschalten, sondern muss erst kurz vom Netz getrennt werden. Ich dachte schon an eine besonders clevere Art von geplanter Obsoleszenz in Form von Software, so wie in manchen PC-Druckern. Das scheint es aber nicht zu sein, sonst hätte das Nachlöten ja keine Wirkung haben können. Ich muss bei Gelegenheit mal die Ersatzelektronik einer älteren C5 einbauen, die hier schon länger bereitliegt. Aber wann geht schon mal so eine Elektronik kaputt? Alle 100 Jahre? X/

      Ich weiß nicht, aber so viel Mist muss doch nicht sein. Wenn ich die falschen Reinigungstabletten reinschmeisse, kann die Maschine natürlich nichts dafür, sollte es deshalb zu Fehlfunktionen kommen. Aber diese ganzen Macken, welche die Maschine so über die Jahre entwickelt hat, die sind schon bemerkenswert. Man kommt sich vor, als hätte man einen 30 Jahre alten Rasentrecker.

      Grüße, Tom
    • Diesel schrieb:

      Es ist nicht außen verbogen, sondern nur im mittleren Bereich etwas verbeult.
      Wichtig ist, dass es außen herum sauber aufliegt - und, dass das Mahlwerk soweit
      in Ordnung ist, dass nicht zu feine Partikel produziert werden, die durch das Sieb
      gelangen können.
      Nicht selten passiert es aber auch bei zu feinem Mahlgrad, dass sich das Sieb von
      außen zusetzt. Dann genügt es aber die Schale rauszunehmen und von unten mit
      einem Küchenkrepp das Brühsieb abzuwischen - wenn das hilft, einen Raster grober
      bei der Mühle einstellen (ggf. wiederholen bis das Problem nicht mehr auftritt).

      Diesel schrieb:

      Alle zwei bis 15 Bezüge mahlt die Maschine ganz normal, bricht dann beim Anfluten ab und schmeisst das frische Kaffeemehl sinnlos am Tresterbehälter vorbei in die Gegend
      Hier liegt ein sogenannter Rückwärtsläufer der Brüheinheit vor. Entweder wurden
      entgegen der Anleitung die Kurvenbahnen für die Metallringe gefettet, oder die
      Sperrklinken sind erlahmt und müssen mit Hilfe eines Heißluftgebläses wieder
      etwas herausgebogen und somit mit mehr Spannung versehen werden.
      Mit der Elektronik hat das rein gar nix zu tun, da es ein rein mechansicher Ablauf
      ist.
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
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      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Es stimmt, die Metallringe hatte ich etwas eingefettet. Das soll man nicht machen? Hmmm...

      Da man eine Maschine ja auch nicht für jede Reparatur einzeln zerlegt, wurde die Nachlötung der Elektronik auch zusammen mit der Überarbeitung der Brüheinheit durchgeführt, weshalb sich nachträglich nicht mehr klären lässt, durch welche Veränderung welche neue Fehlfunktion nun entstanden ist. Aber vielen Dank für diesen Hinweis, das werde ich mir genau anschauen. Das wäre ja auch ein Hinweis darauf, weshalb sich das Brühwerk zuweilen überraschend "festfährt".

      Grüße, Tom
    • Meine Maschine musste ja ohnehin wieder wegen des verstopften Cremaventils zerlegt werden und da habe ich mich dann dem Nachspannen der Sperrklinken (mit Heißluft und Abkühlung im etwas aufgespreizten Zustand durch reingesteckten Schraubendreher) und der Entfettung der Laufbahnen gewidmet. Das scheint in der Tat die Ursache der ganzen Laufprobleme mit hinten rausgeschmissenem Kaffeemehl gewesen zu sein, denn seit dem schnalzen die Sperrklinken im Betrieb nicht nur vernehmbar, sondern die alte C5 kocht auch brav Kaffee leckeren Kaffee und schmeißt nicht mehr verschwenderisch mit teuren Kaffeemehl um sich.

      Die Symptome des (jetzt nicht mehr auftretenden) Rückwärtslaufens sind aber auch schön schräg:
      • Kaffeemehl liegt hinten in der Maschine herum und versaut alles (Schimmel).
      • Die Kaffebohnenkontrolle leuchtet (falsche Fehlermeldungen sind insgesamt ein extrem verbreitetes Phänomen, durch dass die Welt irgendwann in einer nicht all zu fernen Zukunft vermutlich zerstört wird...). Der Brühprozess lässt sich aber einfach durch Drücken des Kaffeebezugsknopfes neu starten. ?(
      • Alle Lampen blinken und die Maschine reagiert überhaupt nicht mehr auf das Drücken irgendwelcher Tasten, so dass der Netzstecker zur Entriegelung gezogen werden musste.
      Kein Wunder, dass Amateure wie ich wahlweise an geplante Obsoleszenz oder eine irre gewordene Elektronik glauben. Wie soll man auch auf Rückwärtslauf durch ausgeleierte und fettige Sperrklinken kommen?? :whistling: Meinen Respekt den Profis hier, die das kennen. :thumbup:

      Was vermutlich in ein paar Wochen wiederkehrt, wird das Problem des verstopfenden Cremaventils sein. Wobei ich noch gar nicht so sicher bin, dass wirklich der Ventilkolben selbst festklemmt, sondern eher, dass Kaffeemehl sich irgendwie durch das Brühsieb oder daran vorbei schummelt, sich im Zwischenraum zwischen Brühsieb und Cremaventil zu einem Klumpen verdichtet und dann den Zufluss zum Crema-Ventil vor der kleinen Bohrung verstopft. Oder so ähnlich. So richtig gefunden habe ich da nichts, aber das hat ja noch nicht viel zu sagen. Was ich fand, so wie jedes Mal, wenn ich das Brühsieb ausbaue, waren reichlich verstopfte Löcher des Brühsiebes. Hier habe ich die meisten schon mit einer Nadel wieder aufgestochen, daher sieht das hier noch relativ human aus:



      Man sieht auch, dass es etwas verbeult ist. Ich vermute, das kommt durch nicht passende Reinigungstabletten. Der Rand scheint aber satt und bündig aufzuliegen.



      Zum Zeitpunkt der Aufnahme hatte ich etwa die Hälfte der verstopften Löcher schon wieder geöffnet. Zur kompletten Verstopfung des Brühsiebes, so dass der Kaffee nur noch tropfenweise lief und die Maschine den Brühvorgang wegen der zu langsamen Fließgeschwindigkeit sogar beendete, dürften die ursprünglich verschlossenen Löcher aber kaum ausgereicht haben. So 30% waren die ganze Zeit offen. Auch lief es mal und mal wieder nicht, was m.E. ebenfalls als Hinweis darauf gewertet werden dürfte, dass es nicht (allein?) am Brühsieb lag. Nur dass dieses Problem hartnäckig immer schlimmer wurde, war eine Konstante. Nach der Reinigung des Brühsiebes, der Brühgruppe und dem Überwischen des Cremaventilkolbens rauscht der Kaffee jetzt nun nur so in die Tasse. :D Fragt sich halt nur, wie lange... :/

      Bis auf Weiteres aber besten Dank in die Runde und immer einen Fingerbreit Kaffee in der Tasse... :thumbsup:

      Grüße, Tom
    • Hallo,

      das Mahlgut sollte in etwa die Körnung wir gewöhnlicher Haushaltszucker haben.
      Das sich "die Mittelstellung" nur auf ein neues Mahlwerk bezieht weil sich im Laufe
      der Zeit die Mahlsteine abnutzen ist die alte Grundstellung auch ggf. nicht mehr
      zutreffend.
      Es ist auch entscheidend, welche Bohnen/Röstung verwendet wird. Je dunkler und
      öliger die Bohnen sind, desto grober muss der Mahlgrad für einen störungsfreien
      Betrieb sein.

      Gruß
      BS
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Diesel schrieb:

      Die Kaffebohnenkontrolle leuchtet (falsche Fehlermeldungen sind insgesamt ein extrem verbreitetes Phänomen, durch dass die Welt irgendwann in einer nicht all zu fernen Zukunft vermutlich zerstört wird...)
      Die Maschine überwacht sowohl aktiv durch eine Lichtschranke im Bohnenbehälter, als auch passiv indem sie den Verfahrweg des Kolbens auf Plausibilität prüft. Maschinen ohne die aktive Bohnenüberwachung machen das auch so.
      Landet das Kaffeepulver durch den Rückwärtslauf nicht in der Brühkammer stellt die Maschine das fest weil der Kolben zu weit reinfahren kann und vermutet fehlende Bohnen.

      Das mit dem Cremaventil hatte ich noch nie. Ich schliesse mich da BS an und denke auch das der Kaffe zu fein gemahlen ist. Oder zu viel Staubanteile durch verschlissene Mahlsteine dabei sind. Im Idealfall werden die Bohnen ja zerschnitten und zerbrochen, aber nicht wirklich zerrieben. Da musst du noch etwas mit der Einstellung experimentieren...
      Kapselkaffee ist ne tolle Erfindung. Nur 80€/Kg und 8000t zusätzlicher Müll pro Jahr :thumbup:
    • Ja ich merke schon: Die Pflege eines Kaffee-Vollautomaten im langjährigen Betrieb gestaltet sich deutlich komplizierter, als vor 12 Jahren von mir vermutet. Jedenfalls dann, wenn man nicht bei jeder Störung gleich 700,- Euro + X für einen neuen auf den Tresen nageln will. Und dabei dachte ich eigentlich, mir als Kfz-Koch-Radio-Fernseh-Elektronikmokel sei nix zu schwör. Naja, was man so denkt... :whistling: Aber dank diesem tollen Forum und Eurer tatkräftigen Hilfe wird der Kaffeebrühandroid wohl noch eine längere Weil bei uns bleiben. :thumbup:

      Ich habe noch eine frühe C5 im Abstellraum stehen, die ich vor vielen Jahren mal gegen die momentane, seinerzeit gebraucht erworbene weiße C5 ausgetauscht habe. Inzwischen verspüre ich fast schon sowas wie Lust, sie wieder in Gang zu bringen. Dabei hab ich derweil längst vergessen, was genau der alten eigentlich fehlte. Es ist aber immer eine gute Sache für Selbermacher, bei einem Neukauf nicht das Nachfolgemodell oder gar eine andere Marke zu kaufen, sonst fängt man mit der Lehre jedes Mal wieder von vorne an.

      Grüße, Tom
    • Ahhh, so geht das.

      Ich ich war der Meinung, mal hier - oder in einem anderen Jura-Forum - gelesen zu haben, dass es an irgendwie nicht mehr richtig funktionierenden Mahlsteinen liegen solle, wenn sich die Kaffeebohnen-Warnlampe anlassslos einschaltet und hatte angenommen, es hätte etwas mit einer verringerten Stromaufnahme oder veränderter Strom-Impulsform des Mahlwerkmotors zu tun (mehr oder weniger Motorlast). Und nun also nicht Mahlwerk, sondern Brühkolbenhub?! Interessant. 8o

      Sowieso eine dümmliche Warnlampe, denn dass die Kaffeebohnen ausgegangen sind und entsprechend nur Wegschütt-Plürre aus den Auslauf in die Tasse geflossen ist, merkt ja nun wirklich jeder sogar völlig ohne Warnlampe. Denn die müsste natürlich leuchten, bevor die Kaffeebohnen ausgehen.

      Macht die Reserve-Lampe im Auto ja auch. Denn wenn der Sprit erst alle ist, dann braucht es ja keine Warnlampe mehr. :S I'm walking...

      Naja: Jura eben!

      Grüße, Tom
      INFO-VIDEO

    Hilfe zur selbstständigen Reparatur von Kaffeevollautomaten (Jura, Delonghi, Siemens u.v.m.)