Angepinnt Jura Brüheinheit steht nach dem Einbau nicht exakt in Grundstellung - Brühkammer nicht mittig unter Pulvertrichter

    • Jura Brüheinheit steht nach dem Einbau nicht exakt in Grundstellung - Brühkammer nicht mittig unter Pulvertrichter

      Hallo,

      es kommt immer wieder vor, dass nach einer Revision der Brüheinheit diese im Gerät bei der Kaffeezubereitung zwar fast – aber nicht ganz in Grundstellung zu sein scheint/ist.

      Das Bild wurde uns von unserem Mitglied Peter.Amberger zur Verfügung gestellt:


      Man sieht deutlich, dass der untere Kolben nicht optimal positioniert ist und so Kaffeepulver nicht richtig/mittig in die Brühkammer fallen kann – dadurch fällt meist etwas daneben und/oder der Brühzylinder wird einseitig gefüllt. In Folge mehr Pulverrückstände im Gerät und auch durch die einseitige Füllung Probleme bei der Getränkequalität.

      Dieses Verhalten ist maschinenspezifisch und ich möchte hier die Hintergründe erklären und wie man das Problem bei/nach einem Brüheinheit Ein- und Ausbau vermeiden kann.

      Die Grundstellung einer Brüheinheit einer Jura-Maschine (und baugleicher Geräte) wird mittels einer Initialisierungsfahrt festgelegt. Nach deren Abschluss steht die Brüheinheit in der für das Gerät „wirklichen“ Grundstellung.

      Bei den alten Juramaschinen war das so gelöst, dass immer wenn das Gerät vom Strom getrennt wurde (Netzstecker gezogen wurde), die Maschine beim ersten Wiedereinschalten nach Netzanschluss automatisch eine Initialisierungsfahrt durchgeführt hat und es keine Probleme mit der Grundstellung gegeben hat.

      Seit es die „Zero-Energy“ und andere Stromspar-Elektroniken in den Maschinen gibt, konnte das so nicht mehr aufrechterhalten werden, da die Elektronik ja bei jedem Ausschalten den „Kontakt zum Stromnetz verliert“ und dann bei jedem Maschinenstart automatisch wieder die Brüheinheit initialisieren würde, was man so dem Kunden nicht zumuten wollte.
      Daher werden diese Maschinen, sowie sie beim Jura-Service an den Jura-Rechner angeschlossen werden und eine Eingangsdiagnose durchgeführt wird, in einen Servicemodus versetzt, bei dem das Gerät bei jedem Einschalten die Brüheinheit initialisiert, so dass sie nach einem Tausch der Brüheinheit beim Einschalten wieder automatisch die Grundstellung anfährt. Nach abgeschlossener Ausgangsdiagnose am Jura-Rechner wird dieser „Wartungs-Flag“ wieder zurückgesetzt und das Gerät initialisiert nicht mehr bei jedem Einschalten.

      In der Anleitung zur Revision der Brüheinheit (die noch aus einer Zeit stammt, bei der es die Stromsparmaschinen noch gar nicht gab) wird auf der letzten Seite empfohlen die Brüheinheit vor dem Einbau in die Grundstellung zu drehen, da sie sich so grundsätzlich am leichtesten einbauen lässt. Diese Empfehlung gilt aber auch ausschließlich für Maschinen, die bei jedem „Netzstart“ auch tatsächlich die Brüheinheit initialisieren.
      Für Maschinen die dafür das Wartungs-Flag benötigen (was ein Bastler zuhause nicht setzen kann, da er die Verbindung zum Jura-Rechner nicht hat) empfehle ich die Brüheinheit in einer Stellung einzubauen, die relativ weit „entfernt“ von der Grundstellung ist.

      Warum das passiert ist schnell erklärt: Die Maschine hat eine gewisse Fehlertoleranz bei der Positionserkennung der Brüheinheit und bemerkt so nicht, wenn diese nach dem Wiedereinbau sehr nahe (aber nicht exakt) in der in der Elektronik hinterlegten Grundstellung steht. Die Abweichung ist zwar gering, aber wie oben im Bild zu sehen zu groß für eine einwandfreie Funktion.

      Wenn die Brüheinheit nach dem Einbau völlig falsch steht, merkt die Maschine beim ersten Spülen oder dem ersten Bezugsversuch, dass etwas „nicht stimmt“ und beginnt automatisch einen Initialisierungslauf und legt die Grundstellung neu fest.
      Theoretisch könnte man das vielleicht auch erzwingen, wenn man während des Verfahrens der Brüheinheit den Netzstecker zieht – wenn man dann wieder einschaltet muss die Maschine sich auch wieder die Grundstellung suchen. Empfehlen würde ich dieses Vorgehen AUF KEINEN FALL, da beim Ziehen des Steckers unter Umständen eine Spannungspitze entsteht die die Elektronik beschädigen/zerstören kann.

      Gruß
      BS
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
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