Siemens TE603501DE - EQ.6 Series 300 - lässt sich nicht einschalten | Primärpufferelko Werte gesucht

    • Siemens TE603501DE - EQ.6 Series 300 - lässt sich nicht einschalten | Primärpufferelko Werte gesucht

      Hersteller: Siemens | Typ-/Modell: TE603501DE - EQ.6 Series 300 | ca. Baujahr: 2016

      Vorweg: Ich habe die Maschine noch nicht auf dem Tisch, die Fotos sind mir zugeschickt worden.

      Mglw. im Zusammenhang mit einem Wasserunfall (aber nicht sicher) flog der FI der Wohnung, in der Maschine war ein Knall zu hören. Seither keine Funktion.

      Auf das, was ich hier sehe, kann ich mir keinen Reim machen. Erst dachte ich an einen geplatzten Primärelko, aber der Kondensator sieht relativ intakt aus, und er hat auffallend lange Beine. Zudem ist der Brückengleichrichter umgebogen und ebenso das scheibenförmige Bauteil.

      Möglicherweise hat etwas ganz anderes den Fehler ausgelöst und hier sind wir eher zufällig Zeugen einer vormaligen Pfuscharbeit geworden. Mich deucht, der Originalkondensator war kaputt und jemand hat einen Ersatz sehr luschig an den Stümpfen angelötet und dann liegend zwischen den Bauteilen verstaut. Im Primärspannungsanschluss fanden sich schleimige Überreste. Möglicherweise ist da irgendein Viech reingekrochen - oder aber das sind elektrolytische Reste vom Wasser und einem schleichend begonnenen Kurzschluss. Mehr weiß ich wenn ich das Ding hier habe.

      Da ich das gern richten möchte, benötige ich Angaben zum Originalteil. Hier verbaut ist ein 10mü 450V. Ist das etwa original? Wie groß ist der Kondensator im Original?

      Ich habe leider, leider keine aussagefähigen Fotos aus meinen bisherigen Reparaturen ("Spannung zu hoch oder zu niedrig").

      Hat jemand zufälligerweise bessere Doku-Fotos auf der Platte?

      edit: Thema geändert gemäß neuen Erkenntnissen
      Siehe weiter ~ ab Beitrag 16.






      Mechanische Kenntnisse vorhanden: JA | Elektrische Kentnisse vorhanden: JA | Messgerät vorhanden: JA

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Pfriemler ()

    • Ich bin kein Fan von den Kisten und mache aktuell nur Melitta/Nivona. Mehr als die geringe Geräuschentwicklung, ist an den Kisten positiv zugute zu halten. Die Platinen werden gerne gewässert, ist bei der Jura F7-9 auch nicht besser.

      Der Elko sieht reingebastelt aus, nicht original. Die schwarze Scheibe wird ein NTC, zur Einschaltstromegrenzung sein. Mit dem großen Siebelko wollen wir nicht zum Mond fliegen, Hauptsache einer ist verbaut.
      Wer mich unbedingt privat kontaktieren möchte:
      Tobias.L-Komtra_Forum@directbox.com
      Allgemeine Fragen ins Forum, ich bin kein persönlicher Seelsorger, für Kaffeevollautomaten.
    • Hoi, das ging aber schnell. 22/400 sogar. Das ist original?

      Tobias.L schrieb:

      Ich bin kein Fan von den Kisten ...
      Der Elko sieht reingebastelt aus, nicht original. Die schwarze Scheibe wird ein NTC, zur Einschaltstromegrenzung sein. Mit dem großen Siebelko wollen wir nicht zum Mond fliegen.
      1. Wir wissen es!
      2. Danke für die Bastelbestätigung. Habe weitere Fotos angesehen: es ist ein NTC, interessanterweise mit einer zusätzlichen Diode in Serie kommend vom Gleichrichter auf den Elko zu, so als solle das Schaltnetzteil von irgendwelchen anderen Komponenten nach dem Gleichrichter entkoppelt werden.
    • Pfriemler schrieb:

      2. Danke für die Bastelbestätigung. Habe weitere Fotos angesehen: es ist ein NTC, interessanterweise mit einer zusätzlichen Diode in Serie kommend vom Gleichrichter auf den Elko zu, so als solle das Schaltnetzteil von irgendwelchen anderen Komponenten nach dem Gleichrichter entkoppelt werden.
      Hier der Schaltplan, durch 'reverse-engineering' gemacht von WolleP: saeco-support-forum.de/threads…-siemens-eq6-serie.61487/
    • Hallo, zusammen
      an dieser Stelle möchte ich @Pfriemler Recht geben, im o.g. Schaltplan der Leistungsplatine der EQ6 habe ich die Werte der Widerstände R44 und R45 vertauscht.
      Und - ich finde es super, wenn man sich die Mühe macht, mich im Nachbar-Forum direkt anzusprechen! :thumbsup: Kannste allerdings auch hier machen, falls es möglich ist. ;)
      Der R44 geht anschließend direkt zum Pin38 des µP, das habe ich gerade eben noch einmal nachgemessen.
      Ich werde natürlich eine Korrektur erstellen und (im Nachbar-Forum) kundtun.
      Ein Schaltplan für die LP der Siemens EQ7 existiert dort auch schon, ein Schaltplan für die LP der EQ9 ist so gut wie fertig, ich suche nur noch nach Datasheets von einigen mir und dem Internet ;) unbekannten IC's.
      Gruß
      WolleP
      Viele wissen guten Rat, nur der nicht, der ihn nötig hat!
    • @WolleP Die Zeit, um die Schaltungen, nach zu zeichnen habe ich nicht. Der Aufwand, ist bei den vielen Hühnerfutter, extrem. Für die Siemens, DeLonghi, Jura Platinen interessiere ich mich nicht sonderlich. Eine Melitta CI Platine würde mich mehr interessieren. Viele Sachen sind bei Nivona oder der Melitta Barista baugleich. Damit könnte man vielleicht den Serienfehler der fehlenden Tropfschale reparieren. Kannst ja Mal einen Blick über meine Barista Anleitung von Nutzern schweifen lassen.

      Trotzdem schonmal danke für den heftigen Aufwand, der erstellten Schaltpläne.
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    • So, WolleP's Schaltplan war heute der echte Frustkiller. Die Maschine ist jetzt bei mir.

      Dank des Schaltplans verstehe ich jetzt auch endlich die Anlaufschaltung. Kurz gefasst: ein Hilfskondensator (C64) wird dauerhaft aufgeladen auf ~260V, 1M Vorwiderstand auf Z-Diode 12V. Von dieser Hilfsspannung wird der Haupttaster gespeist, der über Q12 den Relais-Ansteuertransistor Q14 anwirft. Die in C64 gespeicherte Energie wird über Q16 als Emitterfolger nach der Z-Diode auf 12V begrenzt und reicht dabei offenbar so weit bis über die D7 von den 12V des Schaltwandlers die Versorgung übernimmt. Mit Q13 übernimmt sofort (unabhängig von der Betätigungsdauer des Tasters) eine Selbsthalteschaltung, die der Prozessor über D15 aktiv beenden kann.

      Auf meiner Maschine hat sich der Kondensator tatsächlich als an den Stümpfen seines Vorgängers angelötet herausgestellt. Der Ersatz war aber immerhin in Ordnung. Leider startet die Maschine noch immer nicht. Das ist nicht verwunderlich, weil Q16 geplatzt und tot ist und Q14 niederohmig durchgebrochen. Q12 un Q13 scheinen aber noch intakt. Die 12V am Haupt-Taster brechen auf ~2,5V ein bei Druck, aber ohne Q16 gibt es keine Energie für das Relais.
      Außerdem ist der Varistor R60 niederohmig durchgeschmolzen und ein kleines Stück Leiterbahn dahin folgerichtig verdampft. Das sieht zuerst einmal alles nach einem mächtigen Überspannungshieb auf dem Netz aus, allerdings ist mir ein Rätsel, wie das auf Q16 durchgegriffen haben soll (der Hilfskondensator wird über 2x 33k geladen). Was dem Q14 den Garaus bereitet hat, erschließt sich mir noch gar nicht, außer er ist in Folge des unvermittelt durchgegangenen Q16 und der Energie aus C64 gestorben.
      Bevor ich das Relais behelfsweise unter Strom setze, werde ich aber nochmal den Schaltwandler beäugen.
      edit#1: Das behelfsweise Ersetzen der beiden Transistoren (für Q16 hatte ich nur einen 400V 8A im Haus, für Q14 ein Universal-pnp mit zwei externen Widerständen) bringt die Maschine wieder zum Leben. Jetzt muss ich alle Ersatzteile kaufen und hoffe die Maschine damit gerettet zu haben.

      edit2: Q14 und Q16 sind durch kompatible Typen ersetzt, ebenso der Varistor und die verdampfte Leiterbahn (mit einem eher zarten Drähtchen). Die Maschine ist zusammengebaut und funktioniert wieder einwandfrei, soweit ich das sehen konnte. Die Kosten für die Ersatzteile: ~ 1 Euro. :thumbsup: . Wenn nur der Versand nicht wäre.

      Der Bereich rund um Q16 ist aus meiner Sicht schlecht designt. C64 speichert eine ziemliche Menge Energie und die Pads und Leiterbahnen müssen ~250 V DC auf teilweise nicht einmal einen mm aushalten, und das dauerhaft (also auch bei ausgeschalteter Maschine). Ich hätte das nie so gemacht, aber bitte...

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    • Pfriemler schrieb:

      Dank des Schaltplans verstehe ich jetzt auch endlich die Anlaufschaltung.
      Hallo, @Pfriemler
      ich habe im Nachbarforum eine Nachricht mit Beschreibung der Anlaufschaltung für dich, bist aber schon lange nicht mehr online gewesen.
      Deswegen hoffe ich, dich hierüber erreichen zu können. Lass mal was von dir hören, wenn du Zeit und Lust hast.
      Gruß
      WolleP
      Viele wissen guten Rat, nur der nicht, der ihn nötig hat!
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