Jura E75 Impressa - Drainagemagnet überhitzt, Kurzschluss Leistungselektronik

    • Jura E75 Impressa - Drainagemagnet überhitzt, Kurzschluss Leistungselektronik

      Hersteller: Jura | Typ-/Modell: E75 Impressa | ca. Baujahr: 2000

      Hallo zusammen!

      Ich bräuchte mal Eure Hilfe zu einer Jura E75 aus meiner Familie. Die Maschine hat gestern Abend wohl, während sie eingeschaltet war, plötzlich zu brummen begonnen und verschmort gerochen. Sie wurde dann ausgeschaltet und vom Strom getrennt, das Brummen trat aber bereits wieder auf, wenn man den Netzstecker wieder eingesteckt hat. Rein vom Geräusch klang es bereits nach Drainagemagnet. Nach Inaugenscheinnahme bei mir hat sich dann herausgestellt, dass tatsächlich der Drainagemagnet extrem heiß geworden ist, da dessen Halterung im Gehäuse sowie der von hinten angeschraubte Gegenhalter geschmolzen sind. Ich habe die Maschine daraufhin auf Lecks abgesucht, die einen Kurzschluss verursachen könnten, aber nichts gefunden - sie ist innen absolut trocken.



      Der Magnet sah erst einmal unbeschädigt aus, von daher habe ich die Pins durchgemessen (5.6 MOhm zwischen grau und weiß, Durchgang zwischen Erde und Hülse). Über die Größenordnung des Widerstands habe ich mir erst einmal keine Gedanken gemacht (jetzt auf den zweiten Blick ist 5.6 MOhm natürlich viel zu viel), aber es war zumindest kein Kurzschluss - also habe ich den Magnet erstmal wieder angeschlossen und wollte die Maschine nochmal testen, um zu schauen, ob ich das Problem mit einem IR-Thermometer reproduzieren kann. Das war dann wohl ein Fehler - nach dem Einstecken war erstmal kein Brummen zu hören, also habe ich den Einschalter betätigt, daraufhin hat sich dann allerdings die Leistungselektronik mit einem lauten Knall und Blitz verabschiedet und mein FI-Schalter ist gefallen. Dem Überbleibsel nach hat es zwischen der Brücke J2 und dem nahegelegenen Pin des Relais REL 3 geknallt. Ebenso ist der Optokoppler Nr. 2 verkohlt, 1 und 3 haben auch eine etwas dunklere Stelle.



      Der Magnet war definitiv korrekt angeschlossen, das kann ich also ausschließen. Übrigens habe ich den Magneten vor ziemlich genau einem Jahr ersetzt (hochwertiges Neuteil vom Forensponsor), seitdem hat die Maschine aber deutlich über 1000 Bezüge problemlos absolviert, also würde ich auch einen Einbaufehler ausschließen.

      Nun ja, jetzt wäre die Frage, wo das Problem überhaupt liegt und ob ich hier noch Arbeit reinstecke. Der Magnet ist offenbar hin (Widerstand zu groß) und die Leistungselektronik nun auch. Aber ein durchgebrannter Magnet würde ja schlicht den Dienst quittieren, könnte aber m.M.n. keinen Kurzschluss in der Leistungselektronik produzieren?
      Bleibt ohnehin auch die Frage, warum der Magnet eingeschaltet wurde - fehlerhafte Ansteuerung durch die Logik? (im Nachhinein hätte ich natürlich erst einmal ohne angesteckten Magneten messen sollen, ob ein Signal von der Logik an CM3 Pin 4 anliegt...) Oder ein Erdschluss in irgendeinem der 230V-Verbraucher in der Maschine? Die Steckdose, an der die Maschine gestern Abend angeschlossen war, hat keinen FI.
      Oder lag der Defekt von Anfang an an der Leistungselektronik und nun beim nochmaligen Einschalten hat sie sich einfach komplett verabschiedet, sodass der Magnet gar nichts dazu beigetragen hat?
      Dann bliebe noch die Frage, ob der Kurzschluss evtl. nun auch noch die Logik zerstört hat. An den Leiterbahnen deutet nichts auf einen zu hohen Strom hin. Kann ich die Logik einzeln einschalten, indem ich einfach an Pin 7 +5V und an Pin 8 Erde anlege? Wenn sie angeht, dürfte sie es ja überstanden habe, und dann könnte ich messen, ob an Pin 4 ein Signal anliegt. Wenn nicht - neue Leistungselektronik, neuer Magnet, Kabel auf Kurzschlüsse messen und weiter gehts?

      Wäre es irgendeine Maschine, würde ich sie schlachten, aber diese hier haben wir vor ca. 20 Jahren neu gekauft und seitdem hat sie uns treue Dienste erwiesen, damit fing die Jura-Zeit bei uns an - irgendwie hängen wir dran. Daher würde ich mich über Eure Tipps sehr freuen!

      Viele Grüße,

      iYassin

      Mechanische Kenntnisse vorhanden: JA | Elektrische Kentnisse vorhanden: JA | Messgerät vorhanden: JA
    • Häufig liegt ein solcher Defekt an eine kaputten
      Leistungselektronik. Ich würde schauen, dass
      ich eine andere möglichst günstig z.B. in der Bucht
      bekomme und auch noch einen DV-Magneten.

      Wenn Du nichts im Netz findest schreibe mir eine
      Mail - ich habe wohl noch was in meinem Fundus.

      Gruß
      BS
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Alles klar, vielen Dank! Die Leistungselektronik gibt es durchaus günstig, das sollte eigentlich kein Problem sein, und ein DV-Magnet müsste noch im Keller liegen.

      Ist es denn möglich, die Logik über externe +5V zu testen? Nur um zu sehen, dass die nichts abbekommen hat? Oder ist das eh extrem unwahrscheinlich?

      Viele Grüße,

      iYassin
      INFO-VIDEO

    Hilfe zur selbstständigen Reparatur von Kaffeevollautomaten (Jura, Delonghi, Siemens u.v.m.)