Jura S9 One Touch Impressa - Erfahrungsbericht über wechselnde Füllmengen incl. der Problemlösung

    • Jura S9 One Touch Impressa - Erfahrungsbericht über wechselnde Füllmengen incl. der Problemlösung

      Hersteller: Jura | Typ-/Modell: S9 One Touch Impressa | ca. Baujahr: 2010

      Obige S9 OneTouch hat die Tassen immer unterschiedlich, und immer zu wenig gefüllt.
      Nach der üblichen Reinigung von Wasserwegen, Flowmeter, BG und Pauschalentkalkung, die erste Diagnose: Es tropft Wasser aus dem Auslaufstutzen der BG wenn Teewasser bezogen wird. Hinten konnte man sehen das das Auslaufventil nicht mehr korrekt schliesst und Wasser zur Brüheinheit durchläuft. Also als erstes das zugehörige Auslaufventil geöffnet und überprüft. Die Kegeldichtung fiel bereits vom Stössel, also das Auslaufventil gleich entsorgt und gegen ein komplett neues ersetzt.
      Trotzdem passte die Füllmenge nicht zu den Einstellungen...
      Also weiter gesucht: Es tropfte Wasser aus dem Anschluss des Dampferhitzers auf den Kaffeeerhitzer wenn man Wasser oder Kaffeebezug startet. Auch wenn der direkt nichts mit dem Tee- oder Kaffeewasser zu tun hat: Wenn es rauskommt muss es auch reinkommen, und somit wird es auch vom Flowmeter gezählt. Aber es landet eben nicht in der Tasse. Also die Dichtungen am TB ersetzt: Tropft weiter... Winkel ersetzt: Tropft immernoch, also muss es am Thermoblock selbst liegen. Den Thermoblock aus einer anderen ausgebaut und eingesetzt. Die Stelle ist nun dicht und trocken...
      Kaffee Füllmenge nun endlich ziemlich konstant, aber bei Teewasser weiterhin konstant zu wenig ?(
      Verdammte Axt, wieso passt das nicht annähernd? 220ml eingestellt, und es kommen nur 180-190 raus? Flowmeter defekt? Hatte ich noch nie, aber irgendwann ist ja bekanntlich immer das erste mal. Flowmeter gewechselt gegen einen gebrauchten: Keine Veränderung...
      Also verliert die Maschine vielleicht doch noch irgendwo das Wasser, nur wo? Kurze Denkpause: Alle Wege führen nach Rom, bzw. in die Auffangschale. Also Blende ab, Taschenlampe rein und nachgucken. Und tatsächlich: Während des Wasserbezugs tropft es munter und zügig aus dem Auslaufstutzen der BG!
      Wie das? Also nochmal den Wasserlaufplan studiert: Keine Ahnung wie das Keramikventil genau funktioniert und schaltet, aber das scheint der einzig mögliche Weg zu sein. ABER eigentlich sitzt da doch eh das Auslaufventil der BG im Weg? Und wenn vorn Wasser rauskommt kann der Druck doch nicht so hoch sein das das Auslaufventil öffnet?
      Aber wenn da vom entkalken doch noch ein Krümel im Weg sitzt? Also schnell das fabrikneue Auslaufventil ausbauen und reinschauen... Und da war der Übeltäter, bzw. war er nicht, denn ich bekam den Stössel nur vorsichtig mit einer Zange aus dem Gehäuse gezogen :!: Der O-Ring war komplett trocken und klebte förmlich im Ventil. Da konnte die kleine Feder auch nicht mehr viel ausrichten. Das Auslaufventil hat bei der ersten Nutzung offenbar nachgegeben und den Wasserweg geöffnet. Die kleine Feder konnte es nicht wieder schliessen, und da es ganz neu war hab ich das auch nicht nochmal überprüft ^^
      Ein bisschen Fett dran, und nun sind 220ml auch wieder eine volle Tasse. Was für ein seltsamer Fehler...

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