Krups Orchestro FNF2 - Antriebsmotor / Motorhalterung zerrissen

    • Krups Orchestro FNF2 - Antriebsmotor / Motorhalterung zerrissen

      Hersteller: Krups | Typ-/Modell: Orchestro FNF2 | ca. Baujahr: Unbekannt

      Hallo,



      soeben hat sich die Motorhalterung laut ratternd verabschiedet, doofe Sache.



      1. Beim Kaffeebezug bewegte sich vorher die Frontplatte der Tresterschublade, offenbar drückte irgendwas von innen gegen die Tresterschale. Sah schon merkwürdig aus.

      2. Dann ratterte es laut und das Maleur war geschehen.

      3. Vorgefunden habe ich eine am Messingauge gebrochene Motorhalterung und viel schwarzes Fett drumherum.



      Mich interessiert nun folgendes:



      1. Worauf deutet das viele Fett hin?

      2. Was kann die Ursache gewesen sein? Nicht dass ich einen neuen Motor einbaue, der sich gleich wieder zerlegt.

      3. Insbesondere scheint mir die Geschichte mit der sich bewegenden Tresterschublade ausschlaggebend gewesen zu sein...



      Ich hatte jetzt vor, die Brüheinheit zu revidieren, damit sie frei läuft, die Motorhalterung zunächst zu kleben und dann alles zu testen.



      Des weiteren scheint mir, dass die Maschine bisher niemals "Trester leeren" angezeigt hat, aber das nur am Rande. Ich glaube nicht, dass dies irgendwie im Zusammenhang mit dem heutigen Schaden steht.



      Hat jemand sachdienliche Hinweise???



      Gruß



      Klaus

      Mechanische Kentnisse vorhanden: NEIN | Elektrische Kentnisse vorhanden: NEIN | Messgerät vorhanden: NEIN
    • Hallo Klaus ,

      In der Tat ist da eine Fehlerkette passiert , ausschlaggebend war das was Du unter Punkt 1 schilderst.

      Hier ist höchstwahrscheinlich die Tresterschaufel auf den Rand der Tresterschale aufgeschlagen und hat so die Brüheinheit abrupt blockiert. Die Brühgruppe hat sich wohl nur deswegen nicht zu Bruch gefahren weil durch das Herausschieben des Tresters um ein paar mm der Schalter freigegeben wurde was einen sofortigen Stopp ausgelöst hat.

      Der Motor war offenbar schon vorgeschädigt und hat diesen Ruck nicht mehr vertragen. Die Flanschhalterungen brechen bei dieser Baureihe (so wie bei allen Jura E- und F-Klassen) nicht wirklich selten. Eine der häufigsten Ursachen ist dass die Brüheinheit - gut gemeint - mit mehr als den 3 vorgeschriebenen Schrauben befestigt wurde. Das ergibt hohe Spannungen auf dem Antriebsstrang die einen Motor schnell havarieren lassen.

      Schwarzes Fett hat da nirgends was zu suchen , da wurde möglicherweise mal in der Vergangenheit etwas Falsches verwendet , oder der Walzentrieb wurde mal gefettet oder geölt (sollte nicht gemacht werden!) und hat schön Kaffeepulver eingesammelt und es sukzessive mit dem Fett zu einer Pampe vermahlen... 8|

      Mache bitte jetzt folgendes :

      1.) Revidiere die Brüheinheit und richte die Tresterschaufel absolut gerade , das geht mit Heißluft oder auf einem Backblech.
      2.) Prüfe den Tresterbehälter , er darf keine nach innen gewölbten Ränder haben. Das passiert schon mal wenn man den Behälter in der Spülmaschine reinigt.
      Wenn er verzogen ist würde ich kein Risiko eingehen und einen neuen bestellen.
      3.) Wechsle den Motor

      Achte darauf dass für die Befestigung nur die Schraube am Drainageventil und je die beiden untersten am Walzentriebkäfig verwendet werden. Alle anderen Löchter müssen freibleiben !

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Hallo Roadrunner,



      danke für die Tipps.



      Die Brüheinheit war nur mit den drei vorgeschriebenen Schrauben befestigt. Darauf achte ich immmer.



      Was mir neu war, ist das die Tresterschaufel offenbar mit relativ wenig Spiel unterwegs ist. Da muss ich tatsächlich mal schauen, wie die Abstände sind. Ich reinige die Tresterschale übrigens immer schön in der Spülmaschine. Lasse ich mal lieber sein...



      Ist doof, das mit der Tresterschaufel war vermeidbar, hätte ich das vorher gewusst.



      Also werde ich die Brüheinheit revidieren und die Motorhalterung mit Pattex Kunststoff zusammenkleben. Viellieicht hält es. Der Kleber ist wirklich klasse, ich habe damit eine kleine Nase am Dampfrohrhalter geklebt, der bisher super hält. Schlimmstenfalls fliegt der Motor wieder auseinander, das kann zumindest keine Folgeschäden verursachen.



      Hast Du eine Idee, warum nie die Meldung kommt, das der Tresterbehälter voll ist? Wo sitzt der Fühler dafür?



      Gruß



      Klaus
    • Hallo Klaus ,

      das die Tresterschaufel offenbar mit relativ wenig Spiel unterwegs ist

      Ja , wir reden hier von einer Toleranz im Bereich von +/- 2mm !

      Wenn Du damit den Sekundenkleber mit dem Aktivatorstift meinst , der ist in der Tat das Beste was zu kriegen ist :thumbup:
      Es halten damit sogar die Klappenscharniere der Bohnen- und Wassertankdeckel , und das sind sehr dünne Klebestellen. Eher bricht das Scharnier nochmal an anderer Stelle !

      Es kann sein dass die Klebestelle am Motor hält , so richtig drauf wetten würde ich aber nicht. Die Kräfte dort sind teilweise schon enorm.
      Wie Du aber richtig geschrieben hast schadet ein Versuch nicht , wenn der Motor erneut auseinanderfällt passiert wenigstens nichts.

      Es gibt keinen Sensor für den Füllstand des Tresterbehälters , das errechnet die Logik über die Anzahl der getätigten Bezüge/Doppelbezüge.

      Wenn Deine Maschine das tatsächlich niemals anzeigt hat sie einen elektronischen Macken oder ein fehlerhaftes Programm auf dem Eprom. Da in diesem Fall nur ein Neuaufspielen der Software (bei Krups , wahrscheinlich nicht wirklich billig) oder ein neuer Logikprint (ganz sicher teuer) hilft würde ich vielleicht besser damit leben.
      Ob Du die Schale leerst oder nicht erkennt das Gerät am Freigeben des Trestermikroschalters für mehr als 6 Sekunden. Das wertet die Maschine normalerweise als Leerung. Da Sie sich aber eigentlich sperren müsste wenn die errechnete Anzahl Bezüge durch sind scheint sie es weder zu verlangen noch zu überwachen.

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Hallo Roadrunner,



      die Motorhalterung habe ich geklebt, sieht aber tatsächlich nicht vertrauenserweckend aus. Mal sehen, ob es hält.



      Dann habe ich mir mal die Tresterschaufel angesehen. Die fährt ja von oben entweder vor oder hinter die Wandung der Tresterschale. Hinter die Wandung ist falsch, in die Tresterschale ist offenbar richtig.



      Eigentlich wirkt die Schaufel recht massiv, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass sich die verzogen haben sollte. Also muss ich die Tresterschaufel im heruntergefahrenen Zustand irgendwie nach vorne biegen, sehe ich das richtig? Ich habe so eine Lötlampe für Creme Catalan. Soll ich das Kunststoff damit ein bisschen heiss machen und die Schaufel nach vorne ziehen?



      Wo ist dabei der vordere Totpunkt? Also ich meine, kann man die Tresterschaufel auch zu weit nach vorne ziehen?



      Gruß



      Klaus
    • Hallo Klaus ,

      Also massiv ist das dünne Teil ja nun wirklich nicht :D Daher ist es ja auch sofort verbogen wenn es mal die Kante des Tresterbehälters getroffen hat. Wen sie in der Tat vor die Wandung fährt ist das Teil aber bös verbogen , sowas habe ich noch nicht beobachtet. Natürlich muss sie IN den Behälter laufen.

      Du kannst die Schaufel eingebaut an der Brühgruppe nicht richten , das geht nur im ausgebautem Zustand. Am Besten auf einem Backblech mit einem Fön erhitzer , Dein Brenner ist zu stark.Wichtig ist dass die Auflagefläche ganz eben ist.

      Ich nutze zum Richten verbogener Schaufeln gerne die Resthitze im Backofen wenn der Braten raus ist :whistling:

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • hm, sprechen wir von unterschiedlichen Teilen?



      Es gibt ein kleineres Teil, mit einem massiven eckigen Rahmen das aus der Brüheinheit raus und reinfährt und nur zu separieren ist wenn man die BE zerlegt.



      Dann gibt es ein riesiges dünnes Teil, das oben angeklippst ist, das nur hoch und runter fährt und offenbar den Trester in der Schale von hinten nach vorne schieben soll. Das Teil ist bei mir nicht betroffen.



      Es geht mir um das kleinere Teil und das landet tatsächlich ausserhalb der Tresterschale und drückt diese nach vorne, so dass das komplette Frontpanel der Schublade nach vorne gedrückt wird.



      Dieses Teil muss ich richten. Also BE zerlegen, Teil erhitzen und ca. 5 mm nach vorne verbiegen?



      Gruß



      Klaus
    • Hallo Klaus ,

      Ja , offensichtlich !

      Die Tresterschaufel ist das dünne Teil , siehe beigefügtes Bild.

      Das was Du meinst kann eigentlich nur ddie Tresterrutsche des Schwenkzylinders sein. Diesen kannst und darfst Du nicht richten !!!
      Wenn der Schwenkzylinder AUSSERHALB der Tresterschale landet ist etwas oberfaul mit der Brühgruppe. Kann es sein dass die Rutsche gebrochen ist , oder ein Seitenarm ? Oder ist der Grundrahmen unten gebrochen ?

      Bei einer intakten Brühgruppe ist es schlicht nicht möglich was Du beschreibst...vorausgesetzt wir reden jetzt wirklich vom Schwenkzylinder !

      Jetzt wird mir so langsam auch klar warum es Deinen Motor zerlegt hat , der Schwenkzylinder ist hart und unnachgiebig. Wenn der sich verkeilt musst Du mit Kollateralschäden rechnen.

      Ich denke es wäre jetzt an der Zeit mal ein kurzes Video zu erstellen (Handyvideo reicht völlig) und das mal in youtube oder myvideo einzustellen.Den Link kannst Du dann hier posten.

      Viele Grüße ,

      roadrunner
      Bilder
      • Tresterschaufel.jpg

        15,58 kB, 180×180, 356 mal angesehen
    • Hallo Roadrunner,



      ja, es ist das rote Teil im Kreis. Also die massive Tresterrutsche und nicht die Tresterschaufel.


      Ich habe mal zwei BE nebeneinander gelegt und beide langsam per Hand fahren lassen. Eigentlich ist mir kein Unterschied bewusst geworden. Ich habe dann die andere BE eingebaut und diese zeigt keine Probleme mit der Tresterrutsche. Also Problem erstmal gelöst bis ich irgendwann mal die andere BE brauche.



      Die Motorklebung hat ungefähr 2 Sekunden gehalten, trotz Superkleber. Auch hier habe ich erstmal mit einem Ersatzmotor weitergemacht. Ich schaue mal , ob ich bei ebay gelegentlich nen guten gebrauchten finde.



      Dann ist mir ein Maleur passiert. Beim Austausch der beiden BEs habe ich offenbar den O-Ring der Schlauchleitung der BE (am Ende, das nicht im Drainageventil sitzt) nicht eingesetzt. Und weil ich mir sicher war, das alles läuft, habe ich auch gleich alles komplett zusammengebaut. Resultat: Es ist Wasser über das darunter liegende Elektroventil gelaufen und ich fürchte, jetzt ist dieses hinüber. Ich vermute dies, weil jetzt permanent gefordert wird, ein Gefäss unterzustellen, die Heisswassertaste zu drücken und somit den Wasserkreislauf zu füllen.



      Dies gelingt jedoch nicht, ich sehe auch, dass das Wasser offenbar nicht fliesst. Damit geht die Fehlermeldung natürlich auch nicht weg.



      Ich vermute, dass ich das Elektroventil per Kurzschluss ins Jenseits befördert habe. Oder kann ich bei der Aktion sogar die Platine beschädigt haben???



      Oder was rätst Du mir, wie ich jetzt am besten das Problem eingrenze?




      Gruß


      Klaus



      (der glücklicherweise noch eine Ersatz-Orchestro für Notfälle sein Eigen nennt, aber doch sehr traurig wäre, wenn die Dialog nicht wieder lebendig wird.....)

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    • Hallo Klaus ,

      Checke mal die andere Brühgruppe ob diese keinen Grundrahmenbruch hat ! Das merkt man erst unter Last , dann weitet sich der Bruch und die Laufbahnen verziehen sich nach links oder rechts.

      Ich glaube nicht dass das Magnetventil von einmal Duschen kaputtgeht , wahrscheinlich ist es nur verklemmt , das kommt öfter vor.

      Wenn die Systemfüllung angefordert wird muss das Ventil ja öffnen , tut es das nicht erfolgt auch die Systemfüllung nicht und die Meldung geht nicht weg,
      (Ich gehe mal davon aus dass bei der Systemfüllung kein Wasser aus dem Dampfrohr kommt und die Pumpe das Wasser entweder gar nicht oder an falscher Stelle fördert).

      Wenn kein Wasser kam ist das Ventil verklemmt , Du musst dann die Magnetspule abziehen (nur eine Mutter lösen und einfach runterziehen) und den Ventilkörper ausbauen und öffnen. Der Stempel ist zweiteilig , man kann das obere Ende abschrauben. Im Inneren kommt der Stössel samt Feder heraus. Reinige alles , auch den Innenraum und setze alles wieder LEICHT mit Silikonfett gefettet wieder zusammen. Bitte den Stempel wirklich nur sehr sehr wenig fetten , wenn sich im Inneren ein Fettwulst bildet bremst dieser den Stössel.

      ...und es zeigt sich immer wieder wie sinnvoll es ist eine kleine Ersatzmaschine im Keller zu haben :D

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Hallo Roadrunner,



      alles wieder OK!



      Nachdem ich das Elektroventil gecheckt, die Pumpe getestet und das Flowmeter ausgetauscht hatte, stellte sich heraus, dass bereits direkt hinter dem Wassertank kein Wasser mehr auf dem Schlauch anliegt. Warum, weiss ich nicht, vielleicht war der Tank nur verkantet aufgesetzt oder was auch immer. Jetzt geht es wieder.



      Auf jeden Fall kenne ich jetzt den halben Wasserlauf der Maschine, habe viel dazu gelernt und glücklicherweise keine teuren Teile unnütz ausgetauscht.



      Also, vielen Dank!



      Gruß



      Klaus
      INFO-VIDEO

    Hilfe zur selbstständigen Reparatur von Kaffeevollautomaten (Jura, Delonghi, Siemens u.v.m.)