Hallo Jan80 ,

Also nur durch längere Abwesenheit und vor allem "plötzlich" können Mahlsteine nicht verschleissen , das ist ein sehr langwieriger und kaum merkbarer Prozess.
Ausserdem halte ich es im normalen Betrieb für fast unmöglich dass nach gerade mal 1332 Bezügen Mahlsteine verschlissen sein können , das geht nur wenn jede zweite Bohne ein Stein war.
Mahlsteine haben eine mittlere Lebensdauer von 12-15000 Bezügen , meist auch erheblich mehr.

Ich vermute daher dass Dein Problem eine andere Ursache hat , auch deswegen war der Tausch ohne Effekt.

Wie lange mahlt die Mühle denn bei einem normalen Einzelbezug und bei einem maximalen Doppelbezug ? Bitte stoppe das mal.

Hast Du ausserdem mal mit dem Mahlgrad experimentiert , werden die Tabs besser wenn Du den Mahlgrad veränderst ?

Viele Grüße ,

roadrunner

Hallo Jan80

Die Zeiten sind in der Tat etwas zu kurz und 6mm Tabstärke reichen da natürlich nicht.

Mich verwundert das Fehlerbild bei einer so jungen Maschine etwas , ich vermute dass es kein mechanischer Defekt ist sondern dass aus welchem Grund auch immer (z.B. Gewitter und dessen magnetische Felder) der Parameterspeicher gelöscht wurde in dem die Maschine die Mahlwerks- und Encoderpositionsdaten ablegt. Gerade die F90 / F9 reagiert sehr empfindlich darauf.

Ich würde jetzt in der Tat mal versuchen durch ein völlig unplausibles Encoder-Signal den Anlernprozess Deiner F9 mal anzustoßen.

Bitte verfahre mal so :

1.) Stelle das Mahlwerk mal so ein dass der Mahlgrad von der Korngröße an fertig gekauften Pulverkaffee erinnert.Bitte bedenke dass Du Veränderungen am Mahlgrad immer erst ca. 2 Bezüge versetzt bemerkst da im Pulverschacht und im Schaufelrad genügend Pulver für 2 Tassen vorhanden ist. Änderunen wirken sich also verzögert aus !
2.) Wenn der Mahlgrad stimmt füge einen leicht gehäuften Esslöffel Kaffeepulver in den Pulverschacht und starte einen normalen Bezug mit Mahlvorgang (dass ist der Trick von dem Du schon geschrieben hast). Wiederhole das 2x. Wenn die BG überfüllt und das Gerät abbricht füge etwas weniger Pulver zu und versuche es nochmal.
3.) Lasse die Tassengröße und die Pulvermenge für die nächsten ca. 20 Tassen konstant , also nichts verändern und nur 1-Tassen-Bezüge anfordern.

Es wird jetzt folgendes geschehen :

Durch die schlagartig erhöhte Menge spricht die Pulvermengenerfassung an , dies geschieht über eine verminderte Anzahl an Umdrehungen des Brühgruppenantriebes und einer damit verbundenen geringeren Encodersignalzahl. Da dies mindestens 3 mal passiert wird die Maschine sich neu anlernen und im Verlaufe der nächsten ca. 20 Tassen die Mahlmenge durch Erhöhung der Mahldauer entsprechend der im Eprom hinterlegten Kennlinie vergrößern. Der Kaffee wird nun von Mal zu Mal besser , dies erfordert etwas Geduld.

Teste das mal und melde Dich dann nochmal hier....

Viele Grüße ,

roadrunner

Hallo Jan ,

Nein , kein Pulver mehr zugeben.

Sie muss jetzt die Zusammenhänge zwischen Mahlmenge und Encodersignalen neu erlernen , dazu erhöht oder erniedrigt sie in winzigen Schritten die Menge solange bis die Anzahl der Encodersignale mit der dem jeweiligen Wert auf der Kennlinie übereinstimmt.
Anders gesagt ist es so dass die BG bei viel Pulver natürlich weniger hoch fährt und damit weniger Encoderpeaks erzeugt als wenn wenig Pulver in der Brühkammer ist. Normalerweise muss die Maschine das auch so erkennen , aber die Erfahrung zeigt oft dass das Programm erst wieder reagiert wenn die Werte mal völlig aus dem Rahmen liegen. Durch die Pulverzugabe wurde sozusagen der Pulvermengenlernprozess "angestoßen".

Dieses automatische Nachjustieren ist primär dazu gedacht bei verschleissenden Mahlsteinen tortzdem noch so lange wie möglich ein passables Ergebnis zu erzielen.Auch bei einem Mahlsteinetausch wird dieses Programm normalerweise aktiv. Wie gesagt aber ein langsamer Prozess.

Viele Grüße ,

roadrunner

Hallo Jan ,

Wenn Du zwischendurch mal nach den Tabs geschaut hast setzt das auch jedesmal den Zähler zurück
Es müsste jetzt so langsam ein Effekt auftauchen , ist denn die Zeit schon länger geworden ???

Viele Grüße ,

roadrunner

Hallo Jan ,

Ja , Du kannst das auch wiederholen.

Das mit der Sensortaste ist ok , die Größe der Tasse ist im Grunde egal , sollte während des Anlernens aber nicht gewechselt werden.

Das sich jetzt noch nichts verändert hat hört sich nicht so toll an. Hast Du WLAN im Haus ? Die F90 reagiert leider teilweise sehr diffus auf WLAN , das kann so weit gehen dass sie ohne Zutun plötzlich einen Kaffee kocht...

Ziehe mal den Stecker über Nacht und versuche das mit dem Pulver morgen nochmal. Wenn Sie auch dann nicht mit der Zeit hochregelt ist es ein Problem mit dem Logikprint bzw. dem Eprom....was nicht wirklich toll wäre.
Sie muss die Mahldauer verlängern , keine Mühle kriegt in 6 Sekunden genug Pulver hin...

Viele Grüße ,

roadrunner

Hallo Jan ,

Das mit dem WLAN hatte ich selbst auch schon öfter. Ist auch bei Jura bekannt inzwischen und kann auch nur dort behoben werden durch ein firmware-patch.

Teste es mal , ich kann mir schon vorstellen dass der Kaltstart etwas bringt. Alles andere würde dann nämlich zur Pauschalreparatur bei Jura hinauslaufen. Dann hättest Du auch das Touchscreen und das WLAN-Problem erledigt , eine neue BG und noch dazu eine Garantie. Das alles zum Pauschalpreis von 155,- , egal wieviel defekt ist.


Viele Grüße ,

roadrunner