Jura Impressa S90 - System Füllen / Dampf drücken -> Wasserzulauf zum Dampfthermoblock reinigen

    • Jura Impressa S90 - System Füllen / Dampf drücken -> Wasserzulauf zum Dampfthermoblock reinigen

      Hersteller: Jura | Typ-/Modell: Impressa S90 | ca. Baujahr: Unbekannt

      Hallo liebe Kaffeegenießer und Jura Schrauber,

      seit Montag schraub ich an meiner Jura S90 rum. Diese meldet nach 6 monatigem Stillstand "System füllen / Dampf drücken" und wen wunderts - klappt nicht, die Meldung taucht immer wieder auf.
      Nachdem zerlegen und reinigen der Brüheinheit hab ich mich an das Wasserlaufsystem gewagt.
      Flowmeter gereinigt, Auslaufventil gereinigt, Pumpe getestet alles ok.

      Der Fehler liegt entweder im Wasserlauf zum Dampf Thermoblock im Dampfthermoblock selbst oder im Wasserlauf vom Dampfthermoblock weg.

      Eine Anleitung wie man den Käfig der beiden Thermoblöcke ausbaut hab ich bereits gefunden. Nun meine Frage:

      Ist es möglich, bevor ich stundenlang diese Halterung aus- und wieder einbaue (was auf den ersten Blick extrem fummelig aussieht), dass ich zunächst versuche mit einem langen Draht den Zu- und Ablaufschlauch rudimentär zu reinigen (den kalk/dreck propfen durchstoßen) um dann das System zu füllen und 2-3 Entkalkungen durchlaufen zu lassen ? Oder werd ich da seitens des Dampfthermoblocks eh keine Chance haben, weil eine Sperre eingebaut ist, oder ich etwas kaputt machen könnte mit meinem Draht.

      Sollte meine Drahtidee nicht so toll sein, hat noch jemand Tipps, wie ich das am besten anpacken soll ? Meine gefundene Anleitung ist die hier: juradiy.de/Wechsel_Thermoblock_S-Serie.pdf

      Merci für Hilfe,
      Andi

      Mechanische Kentnisse vorhanden: NEIN | Elektrische Kentnisse vorhanden: NEIN | Messgerät vorhanden: NEIN
    • Hallo Andi,

      Du findest hier auf der Komtra Seite oben einen Wasserlauf Übersichtsplan. Es gibt auch einen für Deine Maschine. Dort kannst Du auch sehen, dass vor dem Dampferhitzer noch ein Dampfventil sitzt. Es ist gut möglich, dass sich nach der langen Standzeit dort etwas festgesetzt hat. Vielleicht löst sich ja etwas durch klopfen. Auf alle Fälle solltest Du bei Erfolg die Maschine gründlich entkalken.

      Gruß,
      Mario
      Ich beantworte keine Fragen über PN oder Mail, dafür haben wir das Forum!!!
    • Hallo Mario,

      danke für die Antwort. So wie ich das sehe ist vor dem Dampfthermoblock ja nur das Auslaufventil (links neben der Pumpe -Rückansicht-).
      Das Ventil hab ich bereits ausgebaut und gereinigt -> ok

      Der Wasserfluss zum Wasserthermoblock ist ok (da hab ich mal kurz Dampf- und Wasserschlauch am Auslaufventil ausgetauscht und kurz nen Dampfbezug gedruckt -> ok).
      Aber beim Zulauf zum Dampfthermoblock bewegt sich gar nichts, auch durchpusten oder ähnliches ist nicht.

      Laut Plan ist dahinter ein Dampfventil angeschlossen, handelt es sich dabei um das Magnetventil, das links neben dem Dampfthermoblock am Käfig angebracht ist ?

      Gruß,
      Andi
    • Hallo Andi ,

      Nach längerer Stillstandszeit setzten sich die Magnetventile gerne fest. Ich glaube nicht dass es die Erhitzer sind , die setzen sich nicht zu nur durch Nichtnutzung.

      Da die Systemfüllung nur mit funktionierendem Magnetventil über das Dampfrohr funktioniert gehe ich davon aus dass es klemmt , ein nicht seltener Fehler bei wenig genutzen Geräten.

      Klackt das Magnetventil denn beim Systemfüllen hörbar ? (nicht mit dem Klack des Drainageventilmagneten verwechseln)

      Ich würde es ausbauen , den Spulenkopf abnehmen (die Mutter öffen und einfach abziehen) , dann den Stempel aufschrauben (Vorsicht Feder) , das Ganze auseinanderziehen , reinigen und mit einem Hauch Silikonfett - BITTE WIRKLICH NUR EIN DÜNNER FILM - wieder zusammensetzen. Ich denke dann wird die Systemfüllung klappen und die Maschine initialisieren.

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Hi ..

      danke für die Tipps. Das Gerät entkalkt jetzt. Magnetventil war komplett zu .. da hat sich nichts mehr bewegt.
      Beim Ausbau des Ventils hab ich nur leider die halbe Plastikhalterung abgebrochen. Das ganze ist jetzt noch zusätzlich mit 2 Kabelbinder fixiert.

      Gruß,
      Andi
    • Magnetventil aufschrauben

      Hallo allerseits,

      ja, nun hole ich diesen etwas älteren Thread wieder hervor.

      Ich habe das selbe Problem und hab mich nun auch wacker an´s Werk gemacht und die S90, die schon über 2 Jahre im Keller stand, auf Vordermann zu bringen. Die stand dort unten, weil es eben heraustropfte und ich die Rep. immer wieder aufschob und mir eine andere Maschine kaufte...hmmm :rolleyes:

      Nun beim ersten einschalten auch das Fehlerbild "System füllen". Habe mich nun an den Lösungsvorschlag gehalten und auch das besagte Magnetventil abgebaut und zumindest die Spule schon mal "demontiert", Aber wie komme ich jetzt in das Ventilimmere? Hier steht "Stempel" abschrauben? Also mir scheint der Stempel mit dem Guss-Gehäuse fest verpresst zu sein? Habe kurz versucht mit der Rohrzange das herausragende Stück aufzudrehen, aber hier hinterlasse ich nur Spuren.

      Wie kann man das Teil auseinandernehmen? Den Stempel wegschrauben um in das Innere desn Ventils zu kommen?

      Danke für eine Antwort.

      beste Grüsse

      Armin
    • Hallo Armin ,

      Die Verbindungsstelle des Stempels ist nicht unten am Ventilkörper sondern oben unter dem Gewinde.Der Stempel ist zweiteilig !
      Du musst kurz unter dem Gewinde anfassen und dort drehen. Die Stoßstelle ist schwer zu erkennen. Wenn Du die oberen 15mm abgeschraubt hast kommt der Stößel zum Vorschein....sofern er nicht klemmt. Wenn er nicht von alleine herauskommt musst Du das Ventil mit dem offenen Stempel nach unten mehrmals aufklopfen , irgendwann kommt der Stößel dann.

      Dann gründlichst reinigen (den Gummisitz nicht vergessen) , den Sitz mit einem Hauch Silikonfett fetten und den Stößel entweder ebenfalls mit einem noch dünneren Hauch Silikonfett oder einem Mini-Spritzer Öl.
      Der Stößel muss einwand frei in der Führung laufen.

      Halte den Stempel beim Abschrauben bitte unbedingt auch unten fest , anderenfalls kann er abreißen oder verbiegen.

      Äussere Spuren sind nicht schlimm , wenn Du die Spule deswegen nicht mehr draufbekommst feile oder schleife die Grate einfach weg.

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Ja, Magnetventil zerlegt.

      Hallo,

      Danke für die prompte Antwort!
      Habe nun das Ventil entsprechend deiner Tipps zerlegt. Davor, d.h. heute mittag legte ich es in Essig, um so zumindest ein paar vermutete Kalkablagerungen zu entfernen. Davor hatte ich schon, noch vor meinem ersten Post, auch die Legris-Verschraubungen gelöst :whistling: Mal sehen wie das Zusammenbauen klappt :|

      Jedenfals ist jetzt also der Stössel draussen. Allerdings stelle ich keine "Verschmutzungen" oder Ablagerungen fest. Der Stößel kam sogleich herausgeflogen und läuft in der Führung "eigentlich" problemlos. Jedenfalls stelle ich keine Behinderungen fest. Äusserst sich das "Nichtfunktionieren" in einer bestimmten Form? Gibt es nochwas, wo ich ansetzen könnte?

      Na, jedenfalls werd ich zunächst das SIlikonfett besorgen und das Teil dann entsprechend behandeln. Zudem war ja auch das Ausgansproblem die Undichtigkeit, so dass ich auch erstmal die entsprechenden Dichtringe für die Brüheinheit (hab ich auch schon herausoperiert) hier bestellen werde.

      Ansonsten, wenn ich die Maschine hier schon in die Einzelteile zerlege und einer Generalrevision unterziehe, was könnt man sonst machen?

      Beste Grüsse und schönen Sonntagabend noch

      Armin
    • Hallo Armin ,

      Meist ist die Ursache bei Magnetventilinduzierten Fehlern ein Partikel auf dem Dichtsitz der verhindert dass das Ventil korrekt schließt ! Schwergängigkeit ist nur die zweithäufigste Ursache.

      Was Du auf jeden Fall noch machen solltest ist das Flowmeter kontrollieren und reinigen sowie mehrfach entkalken. Dann schau mal was die Maschine im Betrieb so alles fabriziert und wie Kaffee und Tresterpads aussehen. Erst dann entscheide was zu machen ist. So pauschal alles rauswerfen halte ich für übertrieben , was läuft kann bleiben ;)

      Nebenbei : Essig ist bei KVA absolut tabu ! Essig greift sofort Aluminium an , damit schadest Du Deinem Gerät enorm. Auch für das Magnetventil ist Essig nich wirklich lebensdauerverlängernd. Bitte verwende besser nur geeignete Entkalker für alle Arbeiten....

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Danke erstmal

      Bedanke mich für die Infos!

      Habe gestern das Flowmeter schon mal demontiert und zerlegt. Es sah ganz gut aus. Keinerlei Ablagerungen. Wenn man hineinpustet geht das Schaufelrad recht leicht. Von der Seite scheint keine Gefahr zu drohen :)

      Die Maschine insgesamt hatte ja auch nicht so viele Bezüge. Sie hatte aber einfach angefangen inkontinent zu werden (war da nicht auch dieser System 8-Fehler? Hmmm....weiss ich gar nicht mehr, kan mich aber dunkel daran erinnern). Jedenfalls wollte ich schon damals die Reparatur druchführen, schob es aber immer hinaus. Kurz: Die MAschine an sich sollte eigentlich noch nicht ganz so stark mitgenommen sein; hat aber dennoch eben diesen "System Füllen"-Fehler . Wie auch immer, jetzt erst malö den Dichtungssatz bestellen, zusammenbauen und mal sehen was sich dann tut.

      Werde dann wieder berichten ^^

      beste Grüsse
    • Hallo Armin ,

      Naja , nach 2 Jahren trocknet jeder Kaffeevollautomat fast komplett aus. Das bringt es leider aber auch mit sich dass die Kalkschichten ebenfalls austrocknen und zu bröseln beginnen. Dies wiederum führt beim Wiederbefüllen fast immer zu irgendwelchen Verstopfungen.

      Wenn Du die Maschine irgendwie befüllt bekommen hast lokalisiere bitte zuerst die Undichtigkeit , ich würde auf den ovalen Kaffeeerhitzer tippen. Dort findest Du Kalkspuren wenn Wasser ausgetreten ist.
      :!: BITTE KEINE ENTKALKUNG DUCHFÜHREN BEI UNDICHTER MASCHINE !!! :!: Es gibt nichts Schlimmeres als Entkalker im Gehäuse und auf der Technik.

      Verschiebe die Entkalkung auf den Moment wenn das Gerät 100% dicht ist.

      Störung 8 würde mich ebenfalls nich wundern nach 2 Jahren , das wäre dann die Brüheinheit. Die muss höchstwahrscheinlich auf jeden Fall durchrevidiert werden , wenn sie damals schon nicht mehr die Beste war sind die Dichtungen nach der Standzeit sicher nur noch spröde Brösel.
      Die BG hat aber mit dem Systemfüllen-Fehler nichts zu tun...

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Ja, kann ich mir vorstellen, dass das Gerät völlig ausgetrocknet ist. Nehm ich auch an. Danke für den Tipp mit dem Entkalken erst nach Herstellung der Dichtigkeit.

      Bei Fehler 8 meinte ich, dass dieser bereits vor zwei Jahren aufgetreten ist mit der Inkontinenz und ich deshalb dann die Maschine in den Keller verbannte. Die Maschine hatte nicht so viele Bezüge und dennoch trat das Fehlerbild auf. Insofern sollten die einzelnen Komponenten nicht so verschlissen sein und mit Ablagerungen belastet (siehe Flowmeter, das wirklich vollkommen "gesund" aussieht). Das meinte ich.

      Sicherlich haben sich dann, wie du schreibst, die Dichtungen zerlegt und es werden dann einzelne Kalkablagerungen jetzt weitergewandert sein. Ok, soweit ist das mir jetzt klar :) Das würde dann ja auch erklären, weshalb das Magnetventil nicht richtig funktioniert und jetzt diesen neuen Fehler produziert. Das heisst jetzt also: Schläuche alle abklemmen, einzeln prüfen und die Dichtungen auch an den Schlauchklemmen erneuern. Die Brühgruppe ist schon draussen und wartet auf die Totalrevision :D

      Aslo gut. Dann wart ich mal auf die Dichtungen und dann frisch ans Werk :evil:

      beste Grüsse

      Armin

      ps: Die Ovalkopfschrauben gingen bei mir sehr gut auf. Eine _gute_ Langkombizange (Knippex), dann kräftig zugepackt und die Schrauben liessen sich leicht lösen.
      Als Alternative, falls das nicht funktioniert hätte (da das Öffen der Schrauben stets als grosses Hinderniss dargestellt wurde), habe ich mir einen kleinen Dremel bereitgelegt, um einen kurzen Schlitz reinzuschneiden. Dann hätt man mit einem kleinen Schlitzschraubendreher die Dinger ohne Probleme aufschrauben können. Dies als Hinweis und Ergänzung zu den anderen Tipps, die bez. Öffnen der Ovalkopfschrauben hier kursieren.
    • Hallo Armin ,

      Schläuche alle abklemmen, einzeln prüfen und die Dichtungen auch an den Schlauchklemmen erneuern

      Jawohl , das bringt letzendlich die Sicherheit dass alles dicht ist und bis auf weiteres auch dicht bleibt. Kleine Empfehlung noch : Nimm für die Schlauchkupplungen nur die roten Dichtringe , diese sind etwas geschmeidiger als die schwarzen und vor Allem hitzefest ! Sie werden auf jeden Fall länger dichthalten als die normalen Schwarzen O-Ringe.
      Der Preisunterschied von 20 Cent sollte bei vielleicht 20 Dichtungen im ganzen Gerät nicht so ausschlaggebend sein :D

      Die Störung 8 kommt wenn die Brühgruppe sich aus Gründen der Schwergängigkeit nicht korrekt intitalisiert. Das ist dann normaler Verschleiß und mit einer BG-Revision günstig behoben. Eine Jurabrühgruppe hält je nach Kaffee und Wartung zwischen 4000 und 10000 Bezüge , ausgestattet mit den Premium-Lippendichtungen kann sie auch locker das Doppelte schaffen.

      Ich denke mit der Revision von BG , den neuen Schlauchdichtungen und einem sauberen Magnetventil steht einer zuverlässigen Kaffeeproduktion dann auch nichts mehr im Wege :D

      Viele Grüße ,

      roadrunner
      INFO-VIDEO

    Hilfe zur selbstständigen Reparatur von Kaffeevollautomaten (Jura, Delonghi, Siemens u.v.m.)