Jura Impressa E85 - Mahlwerk Laufzeit

    • Jura Impressa E85 - Mahlwerk Laufzeit

      Hersteller: Jura | Typ-/Modell: Impressa E85 | ca. Baujahr: Unbekannt

      Moin Leute,

      erstmal ein großes Lob für dieses Forum. Ich habe schon so einiges passendes gefunden. :thumbup:

      Aber jetzt zu meiner Frage. Ich habe eine Jura E85 die vor ein paar Tagen einen Supergau erlitten hat.

      - Mahlwerk quälte sich auf einmal
      - alles gesäubert und kontrolliert
      - Maschine eingeschaltet
      - es gibt einen Knall und die Sicherung der Küche war raus
      - Maschine geöffnet und ein verkohlten Mahlwerksmotor vorgefunden

      Ich habe dann das Mahlwerk demontiert und geschaut ob ich sonst noch einen Fehler finden konnte. Bei der Übersicht konnte ich selbst auf dem Leistungsprint keinen Fehler erkennen. Bei der Spannungskontrolle stellte ich fest das nicht wie angegeben ca.200V | DC sondern nur 35V| anliegen. Darauf hin habe ich den Leistungsprint demontiert und festgestellt das 2 Leiterbahnen und 2 Gleichrichter Dioden hinüber waren. Ich habe dann diesen Fehler behoben und die Maschine wieder eingeschaltet. Alles funktioniert jetzt , logischerweise bis auf das Mahlwerk.

      Jetzt liegt auch wieder eine Spannung von 205V|DC am Mahlwerk an, aber dauerhaft. Jetzt stellt sich für mich die Frage muss dieses so sein, oder bekommt der Motor vom Leistungsprint einen Befehl das er genug Kaffee gemahlen hat. Möglicherweise ist noch ein weiteres Bauteil auf dem Leistungsprint defekt.

      Vielleicht kann mir von euch einer helfen.

      Gruß und Danke

      Ralf

      Mechanische Kentnisse vorhanden: NEIN | Elektrische Kentnisse vorhanden: NEIN | Messgerät vorhanden: NEIN
    • Hallo Ralf ,

      Nein , das Mahlwerk wird von der Logik über eine entkoppelte Optokoppler-Triac-Schaltung gesteuert. Es ist nicht die Mahlmenge der Maßparameter sondern nur die Laufzeit der Mühle in Abhängigkeit zur eingestellten Tassengröße und Pulvermenge.
      Ich vermute sehr dass bei Deiner E85 der für das Mahlwerk zuständige Triac durchgebrannt ist. Der Triac brennt bei Kurzschluß i.d.R. noch vor den Gleichrichterdioden durch die Du vermutlich gemeint und bereits gewechselt hast.

      Die Dioden haben "nur" die Aufgabe die Versorgungsspannung des Triacs (Triacs schalten nur Wechselstrom) zu den erforderlichen 220V Gleichstrom umzuwandeln.

      Das Fehlerbild eines defekten Triac äussert sich genau wie Du es beschreibst ,also mit anliegender Spannung bei nur eingestecktem Netzstecker ohne Bezugsanforderung. In diesem Fall liegt die Versorgungsspannung nicht an weil die Logik das so steuert sondern weil der Triac ohne Ansteuerung durchzündet.

      Es ist in selteneren Fällen auch möglich dass der zugehörige Optokoppler (ein MOC3062) einen Defekt erlitten hat und den ansonsten funktionsfähigen Triac dauerhaft mit Gatespannung versorgt. Dies kommt aber seltener vor da i.d.R. der Triac zuerst durchbrennt.

      Bitte checke mal den zugehörigen Triac noch durch bzw. wechsle Ihn auf Verdacht , die Wahrscheinlichkeit dass er defekt ist ist sehr hoch. Wenn es mit einem neuen Triac auch nicht geht wechsle auch den Optokoppler , nimm dann aber gleich einen MOC3063 , dieser ist dem 3062 fast gleich , benötigt aber einen niedrigeren Schwellenstrom zum schalten.

      Viele Grüße ,

      roadrunner

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von roadrunner ()

    • Hallo roadrunner,

      danke dir für diese Info. Jetzt muss ich nur
      noch sehen wo ich auf die schnelle diesen Triac herbekomme. Laut meiner
      suche ist dieser Triac nicht wirklich sehr verbreitet, kannst du mir
      vielleicht einen Vergleichstypen nennen der einfacher zu beschaffen ist
      ?


      Dann brauche ich nur noch ein neues Mahlwerk und der Kaffee sollte wieder sprudeln. In der Hoffnung das es dann gewesen ist . 8)


      Gruß
    • Hallo Ralf ,

      Bei Conrad gibt es eine Umschlüsselungstabelle für die Triacs. Nimm die genaue Bezeichnung mit , die Verkäufer sind sehr engagiert und helfen gerne.
      Es kann aber sein dass die genaue Spannungsfähigkeit (z.B. der Wert ...600) nicht lieferbar ist. Du kannst dann aber auch eine höhere Leistung nehmen , z.B. ...700 , das ist sogar besser.

      Ähnlich verhält es sich mit der Stromfähigkeit , diese bedeutet z.B. bei einem BTB06 xxx dass er maximal 6 Ampere durchschaltet , ein BTA12 xxx schafft mit 12A das doppelte. Auch hier kannst Du die höheren Werte nehmen , beachte jedoch bitte unbedingt die Bauform/Größe und ob die Kühlfahne isoliert ist oder nicht.

      Welcher Triac genau jetzt auf Deinem Print verbaut ist kann ich von hier nicht genau sagen da es grad bei der E85 Prints von TopTronic , MBS und Ingyn gibt.

      Viele Grüße ,

      roadrunner

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von roadrunner ()

    • Hallo Ralf ,

      ...naja , Conrad ist ja auch hauptsächlich ein Versandfachhandel :D

      Für den Typ habe ich keinen Vergleich weil es ein handelsüblicher Triac ist den Du bei Conrad bestellen kannst , den habe ich immer Original bekommen.

      Aber wenn Du öfter mal bestimmte Sachen bestellst und auch mal seltenere Elektronikbauteile brauchst dann melde Dich im OnlineShop von "Schuricht Distrelect" an , dort bekommst Du restlos alle elektronischen Bauteile und insbesondere auch die Originaltriacs von Saecoprints ;)

      ....und tausche den MOC 3062 trotzdem gegen den MOC 3063 , wenn Deine Maschine mal älter wird und die Bauteile so langsam anfangen zu schwächeln hat das nur Vorteile.

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Ich hoffe ich gehe dir nicht zuviel auf den Senkel. :rolleyes:

      So , aus reiner langweile habe ich jetzt mal den Triac des Mahlwerkes gegen den der Pumpe getauscht und schon habe ich nach den Anschalten nur noch 85V| DC Leerlaufspannung. Leider kann ich nicht weiter testen da ich sonst weiteren Schaden anrichte. ( fehlender Triac im Pumpenkreis )

      Aber ich denke doch einmal das dürfte doch des Rätzels Lösung sein. Wenn jetzt dort eine die Motorwicklung angeschlossen ist sollte sich die Leerlaufspannung legalisieren bzw den Motor nicht antreiben dürfen. Oder muss die Spannung komplett gegen null gehen ?!


      Fragen über Fragen. :?: ^^
    • Hallo Ralf ,

      Nein , Du gehst mir nicht auf den Senkel :D

      ....schon interessant was man so alles aus Langeweile macht :P

      Es spielt eigentlich keine Rolle wenn der Pumpenkreis keinen Triac hat , wo keiner ist wird halt auch keiner Angesteuert.
      Die 85 Volt sind immer noch zuviel , mehr als ein paar Volt Übersprungsspannung sollten es nicht sein.
      Es ist natürlich jetzt auch schwer zu sagen ob die anliegende Spannung leistungsfähig ist , mit 85 Volt läuft der Motor jedenfalls ohne Last problemlos an.

      Eine Egalisierung von induktiver- bzw. Leerlaufspannung über die Wicklungen (Spuleneffekt) geht nur bei Wechselstrom mit Wechselstrommotoren. Du hast aber einen kommutatorerregten Gleichstrommotor , da fehlt dieser Effekt weitgehend.

      ....was mich halt jetzt etwas beunruhigt sind die 85 Volt.
      Ich habe um das mal live auszutesten bei zwei Maschinen die grad auf der Werkbank stehen (eine AEG CF100 und eine Krups Orchestro ,beide haben dieselbe Mühle und dasselbe Ansteuerungsprinzip) und habe bei beiden nur ein paar mV messen können.

      Wechsle am Besten erstmal den Triac und den Pumpentriac gleich mit , evtl. hat er das Umlöten nicht überstanden da diese Typen recht empfindlich gegen Überhitzung sind.

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Junge Junge was macht man(n) nicht alles um Geld zu sparen. *smile*

      Zum Glück habe dieses schon einmal vor einer halben Ewigkeit mal gelernt. Aber in der langen Zeit wieder alles vergessen.
      Aber ich habe jetzt schon einmal einen kleinen Erfolg zu vermelden. Ich habe mir jetzt noch einmal das Leistungsprint vorgenommen und festgestellt das selbst bei dem ausgelöteten Triac immer noch 85 anliegen. :huh:
      Jetzt blieb ja nur noch der der Opto übrig , den ich dann gegen den Pumpen Opto getauscht habe. Von dem wusste ich ja das dieser funktioniert. Danach habe ich noch einmal gemessen und hatte ca 20V vorliegen. Um weiter zu testen habe ich den Pumpen Triac eingebaut. Den habe ich aber vorher noch kontrolliert . :whistling:

      Nach dem einschalten der Maschine liegen jetzt ca 20V an , und wenn ich dann eine Tasse auswähle geht die Spannung auf 204 V hoch. Nach einer Zeit "x" ist die Spannung wieder unten. Jetzt stellt sich nur die Frage warum sind es immer noch 20V ?!

      Hattest du denn bei deinem Versuch den Motor angeschlossen oder an den freien Enden gemessen ?


      Gruß Ralf
    • Hallo,

      leider habe ich Elektronik nie gelernt - jedoch denke ich, dass ein Triac in etwa
      wie ein Relais funktioniert. Will meinen, dass an 2 der 3 Beinen des Triacs 230V
      (bzw. bei der Mühle ca. 190V) anliegen und diese durch einen Impuls auf das
      3. Bein durchgeschaltet werden.

      20V oder auch 85 V wären auf der Leistungsseite des Triacs deutlich zu wenig
      und auf der Signalseite viel zuviel.

      In diesem Zusammenhang verstehe ich das mit den 85V bei ausgelötetem
      Triac nicht - zumindest gar nicht was das mit dem Tausch des Optpkopplers
      zu tun haben könnte. Über den Optokoppler sollte niemals eine solche Spannung
      ankommen da er signalseitig verbaut ist und einen nicht vorhanden Triac auch
      nicht falsch schalten kann.

      Zu der Sache mit den 20V kann ich Dir leider nichts sagen, da spätestens hier
      dann doch eine gewisse Vorbildung von Nöten wäre wie sich was mit und ohne
      (insbesondere auch induktiver) Lasten verhält.

      Gruß
      BS
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Hallo BlackSheep,

      ich habe mir die Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen und werde mir die Platine nachher noch einmal genauer vornehmen. Denn ich habe laut Multimeter ca 20V am Ausgang anliegen wenn ich nur den Netzstecker einstecke.( Maschine ist ansonsten komplett aus) . Das deutet eigentlich darauf hin das durch den Kurzschluss immer noch irgendwo eine Graphitstrecke besteht , wo eine Krichspannung fließen kann. Denn woher soll sonst die Spannung kommen. Das Signal für den Motor kommt sonst nur über den Opto der dem Triac sagt er soll die Spannung auf die Dioden schicken. Das funktioniert ja jetzt eigentlich auch wieder . :D

      Ich gehe mal nicht davon aus das dieses eine Induktionsspannung ist, und diese nicht gegen null geht da kein Verbraucher angeschlossen ist.Möglich ist aber alles. Aber vielleicht sagt uns der roadrunner nachher noch wie er gemessen hat. Leider habe ich hier keinen Gleichstromverbraucher der mit 200V arbeitet. Ansonsten würde könnte ich dieses selber testen.

      Gruß Ralf

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dynalux ()

    • Hallo Ralf ,

      Ich habe bei vollrevidierten Maschinen gemessen die noch zur abschliessenden Dichtheitsprüfung offen waren , also komplett einsatzbereit mit Motor.

      Die Werte die Du nennst passen allesamt irgendwie nicht , ohne Triac fehlt die Verbindung zu den Motoranschlüssen da ja erst durch die Leistungsschaltende Zündstrecke im Triac mit dem Netz verbunden wird.
      Bitte checke mal ob Du nicht irgendwo mit einem Zinntropfen zwei Lötpunkte unter der Platine verbunden hast oder sonstwie eine Verbindung besteht.

      Bei fehlendem Triac muss die Spannung an den Motorkabeln NULL sein ! Definitiv null.

      Dabei ist auch die Gleichrichtung stromlos da sie dem Trac nachgeschaltet ist. Was aber sein kann ist dass Du auf einem der Kabel eine Phase hast , diese ist natürlich nicht leistungsfähig , löst aber bei nicht potentialfreien Messgeräten eine Anzeige aus. Dreh dazu einfach mal den Stecker in der Wand um und miss nochmal...

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Hallo roadrunner,

      ich habe die Platine mir vorhin noch einmal zur Brust genommen, und keinen Fehler feststellen können . Hatte immer noch die 20V anliegen. Da ich zu einem Ergebniss kommen wollte bevor ich das neue Mahlwerk morgen kaufe, habe ich einen Hochleistungswiderstand mit 18 Ohm angeschlossen . ( ohne die Maschine anzuschalten ;) ) Danach war die Spannung laut Messgerät 0V. Da ich aber ohne Motor nicht weiter testen kann, ohne das mir der Widerstand um die Ohren fliegen würde , werde ich wohl leider bis morgen warten müssen . Aber ich gehe einfach davon aus das ohne Last mein Messgerät einfach die Induktion messen wird.

      Ich kenne diese Induktionen in allen möglichen Formen aus meinem Beruf. Nur dort sind die Spannungen etwas höher bzw besser festzustellen. Aber bei solchen Elektronik Problemen muss ich halt etwas länger testen und überlegen da mein Wissensstand doch schon etwas betagter ist um dieses mal nett zu umschreiben. :whistling:
      Aber bis dato habe ich fast alles wieder zum laufen gebracht was ich mir selber angetan habe. Und zum Glück steckt in dem Leistungsprint keine Technik alá SMD.

      Jetzt kann ich nur hoffen das morgen ein Mahlwerk zu bekommen ist.

      *edit*

      Das drehen von L1|N bewirkt das nur noch 12 V anliegen. Somit bestätigt dieses meinen Verdacht der Induktion.
    • Kurzer Status Bericht .

      Conrad kann die Bauteile nicht liefern da diese nicht gelistet sind. Die haben sich in den letzten Jahren wirklich extreme verschlechtert. Danach habe ich mit meinem Radio-Fernsehmechaniker gesprochen , und er kann mir beide Bauteile morgen liefern. Und dieses ohne Probleme. :D

      Die nächste Entäuschung gab es mit dem Mahlwerk. Entweder nicht lieferbar oder total überteuert. Da wollte ein Laden wirklich 119€ für das Mahlwerk haben !!!! X( Mal sehen woher ich das jetzt auf die schnelle bekomme. Es muss ja noch nicht einmal ein neues sein, wichtig ist die Funktion.

      Wenn es etwas neues gibt , melde ich mich wieder.

      Gruß Ralf
      INFO-VIDEO

    Hilfe zur selbstständigen Reparatur von Kaffeevollautomaten (Jura, Delonghi, Siemens u.v.m.)