Siemens TK76009 - EQ.7 Z-Series - Zu wenig Pulver pro Mahlvorgang

    • Siemens TK76009 - EQ.7 Z-Series - Zu wenig Pulver pro Mahlvorgang

      Hersteller: Siemens | Typ-/Modell: TK76009 - EQ.7 Z-Series | ca. Baujahr: Unbekannt

      Hallo zusammen,
      wir besitzen seit einigen Jahren eine EQ 7 TK76009/01 Serviceindex/94 FD:8810
      Bezug bisher: 8800 Tassen
      Hintergrund: Mein Sohn hatte die Maschine bei seinem Auszug hier gelassen und ich habe sie gründlich gereinigt und dann ca. 5 Jahre genutzt.
      Sie wurde regelmäßig gereinigt und entkalkt. Der Trester war die ganzen Jahre ein fester Pad.
      Seit einiger Zeit ist er aber jetzt sehr feucht bis nass und der Kaffee schmeckt wie Laterne ganz unten.
      Ich behaupte jetzt mal das zu wenig Kaffeemehl gefördert wird, weil auch nur sehr wenig im Tresterbehälter landet.
      Ich habe Das Mahlwerk ausgebaut und kontrolliert. Die Motorkohlen waren so gut wie nicht mehr vorhanden. Diese habe ich erneuert und das ganze Mahlwerk zerlegt und gereinigt.
      Die Dichtungen in der Brühgruppe und dem Keramikventil sind auch neu.
      Eine Prüfung des Mahlwerks im Servicemenü (5 Sekunden mahlen) ergab eine Menge von 4 Gramm auf der feinsten Stufe und 5 Gramm auf der gröbsten.
      Laut Siemens soll das Mahlwerk bei der Einstellung Schwach (eine Bohne) 6 Gramm, bei der Stufe Mittel (2 Bohnen) 7 Gramm und bei Stark (3 Bohnen) 8 Gramm mahlen.
      Das bedeutet ja im Umkehrschluss das etwa 1gr/Sek raus kommen müsste. Dann sollte das Mahlwerk aber auf der Stufe Stark ca. 8 Sekunden laufen.
      Ich habe auch schon probiert, wie es in verschieden Beiträgen empfohlen wird das Mahlwerk einen Zahn feiner zu stellen. Hat aber keine Veränderung gebracht.
      Jetzt hätte ich mal Fragen:
      1. Wieviel Pulver sollten im Komponententest in den 5 Sekunden gefördert werden?
      2.Wie lange sollte das Mahlwerk in der Einstellung stark laufen? Ich habe eine Zeit von 5,8 Sekunden gestoppt.
      3.Kann ich davon ausgehen das ich ein neues Mahlwerk brauche?

      Ich würde mich über Informationen sehr freuen.

      Gruß Gerhart

      Mechanische Kenntnisse vorhanden: JA | Elektrische Kentnisse vorhanden: JA | Messgerät vorhanden: JA
    • Ich kenne mich bei deinem Model nicht aus. Da die Siemens Maschinen aber oftmals recht weit baugleich sind, beschreibe ich mal, wie es bei der EQ6 funktioniert.
      Dort wird die Kaffeemenge über eine "Pulvermengenerkennung" detektiert und (sehr, sehr) langsam nachgeregelt. Dafür befindet sich ein "Metallzahn" an der Brühgruppe (die ja bei EQ6 + EQ7 identisch ist). Dieser Metallzahn drückt einen Plastikbügel, das wiederum ein Zahnrad mit fünf Zähnen dreht. Das Zahnrad betätigt einen Taster. Je nach Pulverfüllmenge dreht sich das Zahnrad unterschiedlich weit und so wird zwischen einem Tastimpuls (voll mit Pulver) und fünf Tastimpulsen (Brühgruppe fast leer) erkannt.

      Wenn nun Stärke "normal" eingestellt wird, so sollen voraussichtlich drei Klicks erkannt werden. Merkt die Maschine nun, dass wiederholt nur zwei Klicks erkannt werden, so reduziert sie die Mahlzeit etwas. Und anders herum. Dieses Nachregeln dauert aber gerne mal ewig lange und geht auch mal schief. Da soll dann ein Werksreset helfen um wieder auf sinnvolle Mahlzeiten zu kommen.

      Grundsätzlich kann aber natürlich auch die Brühgruppe verschleißen. (Genauer gesagt: Die Mahlsteine). Das wäre bei 8.800 Brühvorgängen aber sehr früh.
    • Hallo,

      ich glaube die ersten EQ7 hatten diese Art der Pulvererkennung noch nicht.
      Die wurde eher mit der Plus-Serie eingeführt - wohl wegen Problemen mit
      den älteren EQ7.
      Ob das bei den alten über Stromaufnahme oder sonstwas gesteuert wird :?:

      Gruß
      BS
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Moin und Danke für die Beschreibung.
      Leider verstehe ich das nicht ganz. Einerseits sprichst Du von der Brühgruppe und einem Metallzahn.
      Anderseits von Mahlsteinen. Diese sind aber im Mahlwerk. Und diesen Metallzahn sehe ich an meiner Brühgruppe nicht.
      Gibt es Fotos auf denen ich das ganze erkennen kann?
      Gruß
      Gerhart
    • Meatball schrieb:

      Leider verstehe ich das nicht ganz. Einerseits sprichst Du von der Brühgruppe und einem Metallzahn.
      Anderseits von Mahlsteinen. Diese sind aber im Mahlwerk.
      Korrekt. Einmal spreche ich von der Erkennung der Pulverfüllmenge mit dem Metallzahl der Brühgruppe und dem Pulvermengenschalter. Wie Blacksheep aber schreibt, so gibt's dass bei deiner Maschine wohl wahrscheinlich nicht. (Dazu kann ich nichts sagen. Ich kenne wie beschrieben nur die EQ6 und kenne die Unterschiede nicht.). Somit kannst du den Teil wohl ignorieren. Ein Bild des Pulvermengenschalters habe ich sonst mal da hochgeladen: Siemens TE604509DE - EQ.6 Series 400 - Mahlwerk mahlt nur 4 Sekunden
      Der "Metallzahn" ist das Teil auf dem Foto.

      Und zum anderen spreche ich eben von der Erzeugung der Pulvermenge mit den Mahlsteinen.

      Beides kann (unabhängig voneinander) ursächlich für falsche Pulvermenge sein (sofern verbaut). Und natürlich dann noch die Software.


      ABER: Eigentlich vermutest du nur eine falsche Pulvermenge. Deine eigentliche Feststellung ist jedoch ein matschiger Trester. Und das liegt meistens nicht an der Menge, sondern eher an den Dichtungen der Brühgruppe. Daher würde ich das als erstes mal untersuchen. Die beiden beweglichen Runddichtungen sind nach >8k Brühvorgängen hoffentlich schon ein paar mal gewechselt worden. Dann wäre der nächste Verdächtige, die Simmerring-artige Dichtung unterm Brühkolben.

      Und dann eben die Prüfung auf Risse an der Brühgruppe. Dazu am besten unterm laufenden Wasserhahn die Brühgruppe volllaufen lassen. Dann den Einlauf zuhalten und mit der anderen Hand die Brühgruppe bewegen und schließen (während der Brühkolben weiter voll Wasser läuft). Dann sollte sich ein Druck aufbauen. Und nur mit viel Kraft sollte sich die Brühgruppe weiter bewegen lassen (und das Wasser durch das Crema-Ventil gedrückt werden und am Auslauf raus laufen. Sobald sich der Druck aufbaut, kannst du die Brühgruppe aus dem Wasserstrahl herausnehmen und schauen, wo evtl etwas leckt.
      Bilder
      • 1000205089.jpg

        768,65 kB, 2.254×1.573, 6 mal angesehen
    • Danke für das Foto.
      Dieses Metalteil ist bei mir auch vorhanden.
      Es kommt aber bei meiner Maschine während des ganzen Brühvorgangs mit nichts in Berührung.
      Die Brühgruppe wurde von mir schon komplett zerlegt, gereinigt und mit neuen Dichtungen
      zusammengesetzt. Alles ist leichtgängig. Einzig den Wellenddichtring/Simmering unter dem
      Kolben habe ich nicht gewechselt. Da hab ich noch keine Idee wie man den da raus kriegt ohne was zu zerstören.

      Ich hab gerade mal was ausprobiert.
      Maschine ausgeschaltet und mit Servicemenü wieder eingeschaltet. Dann den Mahlwerktest gemacht, also die 5 Sekunden laufen lassen. Maschine wieder ausgeschaltet und normal eingeschaltet. Dann eine Tassse Crema gewählt und Start gedrückt.
      Sie hat dann wieder gemahlen (dadurch jetzt die doppelte Menge Pulver in der Brühgruppe) und den Kaffe gebrüht.
      Diesmal schmeckt der Kaffee auch nach Kaffee und der Trester hat eine schöne kompakte Form und ist nur ganz leicht feucht.

      Gruß
      Gerhart

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Meatball ()

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