Melitta Solo & Milk E953-102 Caffeo - Kein Kaffee aber Wasser beim Spülen

    • Melitta Solo & Milk E953-102 Caffeo - Kein Kaffee aber Wasser beim Spülen

      Hersteller: Melitta | Typ-/Modell: Solo & Milk E953-102 Caffeo | ca. Baujahr: 2016

      Hallo in die Runde,

      habe in meinem Repaircafe eine Melitta Caffeo Solo & milk hereinbekommen aus dem Jahre 2016 die keinen Kaffee mehr zubereitet.

      Habe alles, was möglich war, auseinandergenommen, neue Dichtungen falls nötig ersetzt und das Drainageventil gewechselt. Der Fehler wurde dadurch leider nicht behoben! Es kommen nur zwei drei Tropfen aus dem Auslauf (ich teste allerdings ohne Kaffeebohnen/Mehl! Hat das einen Einfluss?) und der Rest läuft über das DV in die untere Auffangschale. Der Tresterbehälter bleibt trocken.



      Bei dem Ausbau des DV ist mir übrigens aufgefallen, dass das Alte sich nicht mehr ohne Gewalt in seine ursprüngliche Position montieren ließ. Offensichtlich hat sich entweder das Oberteil oder die Aufnahme am Antriebsgehäuse verzogen!? Das Neue ließ sich dann relativ einfach einsetzen......





      Um dem Fehler nun weiter auf den Grund zu gehen hätte ich einige grundlegende Fragen zur Funktion und Arbeitsweise der Maschine (trotz der Wasserlaufpläne und den Forenbeiträgen sind mir immer noch einige Abläufe/Funktionen nicht klar):




      Wenn ich zunächst die Maschine einschalte und nach dem Aufheizen die Entlüftungsfunktion betätige, arbeitet diese einwandfrei. Das bedeutet für mich, dass das Flowmeter,- die Pumpe,- der Durchlauferhitzer und das Dampf/Heißwasserventil funktioniert, korrekt?





      Wenn keine Luftblasen mehr aus dem Dampfrohr kommen stelle ich den Dampfknopf zurück. Wenn ich dann eine Wahltaste betätige, läuft das Mahlwerk für eine bestimmte Zeit an. Es wird nicht überprüft, ob Bohnen vorhanden oder nicht!





      Danach läuft die Pumpe an und der Antrieb drückt den Zylinder (mit dem Kaffeemehl) nach oben gegen den oberen Kolben. Gleichzeitig wird der Einlaufstutzen an der BG in die offene Seite des Drainageventils geschoben und öffnet mechanisch das dortige federbelastete Ventil. Der Mitnehmer des Antriebs läuft noch ein kleines Stück weiter und betätigt am Ende den Schieber des Drainageventils. Bei dieser Aktion bemerke ich einen kurzen Wasserschwall aus dem seitlichen Schlauch des DV kommen. Ich nehme mal an, dass das normal ist, oder?




      Nun müsste doch eigentlich über das Auslaufventil das heiße Wasser mit Druck über das - nun offenen - DV in die Kaffeekammer der BG gepresst werden und von dort als Kaffee zum Kaffeeauslauf geleitet werden, korrekt?


      Dabei frage ich mich, was die Aufgabe des Auslaufventils ist, welches sich ja zwischen Durchlauferhitzer und DV befindet. Ich verstehe es so, dass es ein rein mechanisches Ventil ist, welches offensichtlich nur über eine Feder bei einem bestimmten Druck öffnet! Wenn also kein Kaffee aus dem Kaffeeauslauf kommt ist hier entweder der Druck von der Pumpe zu gering oder die Feder des Auslaufventils zu stark. Ist das so korrekt? Habe einmal den Verbindungsschlauch zum DV gelöst und eine Tasse Kaffee produzieren lassen. Als die Pumpe anfing zu laufen ist aus dem Ventil sofort heißes Wasser heraus gespritzt. Hier müsste also alles OK sein....




      Des weiteren habe ich beobachtet, dass nach Ende der Antriebsfahrt wohl offensichtlich der obere Zylinder noch weiter nach oben bewegt wird gegen die 4 Federn im oberen Teil der BG und gegen den Niederhalter (zu beobachten an der seitlichen Metalllasche des Niederhalters, der dann den oberen Mikroschalter zweimal über seine zwei Erhebungen betätigt). Woher kommt diese Bewegung? Wird sie durch den Stößel in dem unteren Zylinder ausgelöst oder ist der Antrieb hier noch aktiv, welches ich nicht bemerkt habe?

      Sollte die Bewegung vom Stößel ausgehen, gibt mir dieser und seine Führung Rätsel auf: Der Einlaufstutzen ragt ja in den unteren Zylinder hinein, wobei offensichtlich das Wasser aus einer Öffnung neben der Nutringdichtung in den Zylinder gepresst wird. Der Stößel - ich nehme an, dass der sich nachdem das Kaffeemehl in die Kammer/Zylinder eingefüllt ist in der unteren Position befindet - hat aber nur am oberen Rand eine runde Form, die die Kammer nach unten abdichten kann. Sobald der Stößel nach oben bewegt wird ist die Kammer nicht mehr abgedichtet, da der untere Teil des Stößels nicht rund ist sondern vier Nuten aufweist. Das Wasser/Kaffeebrei müsste dann doch eigentlich am Stößelschaft in die BG - zumindest teilweise - abfließen!?




      Als nächstes ist mir nicht klar, wie der gebrühte Kaffee aus dem unteren Zylinder in den Kaffeeauslass gelangt!? Nach Entfernen des Siebes am oberen Kolben konnte ich lediglich den Kopf des Cremaventils ausmachen. Wird hierüber der fertige Kaffee in den oberen Auslaufstutzen und zum Kaffeeauslass geleitet? Dann müsste allerdings das Loch, welches sich am oberen Auslaufstutzen unter dem Niederhalter befindet, verschlossen werden!? Ich bezweifele aber - zumindest an der Maschine die ich vor mir habe - dass das kleine Teil unter dem Niederhalter mit dem Gumminippel (Komtrade Art.Nr. 20016) dieses Loch abdichten kann, da das Teil viel zu weich ist und - ich kann mich täuschen - der obere Kolben gar nicht einen so großen Hub macht. Wenn ich zumindest versuche, per Hand den oberen Kolben gegen die vier Federn nach oben unter den Niederhalter zu drücken, muss ich erhebliche Kräfte aufbringen.
      Das Komische ist außerdem, dass beim Abschalten der Maschine und dem einsetzenden Spülen ein vergleichsweise großer Wasserschwall aus dem Kaffeeauslauf kommt!? Warum kommt beim Spülen etwas heraus aber bei der Kaffeezubereitung nichts? Der gesamte Spülvorgang müsste ja derselbe sein außer das kein Kaffeemehl produziert wird.....

      Mechanische Kenntnisse vorhanden: JA | Elektrische Kentnisse vorhanden: JA | Messgerät vorhanden: JA
    • UliG schrieb:

      (ich teste allerdings ohne Kaffeebohnen/Mehl! Hat das einen Einfluss?)
      Hallo,

      ohne Kaffeebohnen funktioniert das nicht - läßt sich auch nicht testen...

      Ansonsten muss ich Dir zu Deinen vielen Fragen leider sagen, dass mir die Zeit fehlt um das Gerät von Grund auf mit allen Funktionen und Abhängigkeiten zu erklären - das ist sicher auch der Grung warum sich hier wohl auch sonst niemand aus dem Forum gemeldet hat.

      Teste mit AUSREICHEND Bohnen/Kaffeemehl und schaue ob dann noch ein Problem vorliegt.
      Und schaue Dir diesen (auch soweit auf Dein Gerät übertragbaren) Wasserlaufplan an - daraus erklärt sich einiges über die Abläufe im Wasserweg: komtra.de/media/files/Jura-C-E…03+F5-F70-A6551302020.pdf

      Gruß
      BS
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Vielen Dank für Deine Antwort. Werde am Montag mit Kaffee testen. Bin mal sehr gespannt auf das Ergebnis.
      Bezüglich Deiner anderen Anmerkungen: Wie ich erwähnte - im Wasserlaufplan sind zwar die einzelnen Bauteile grob dargestellt - aber das Timing und die Betätigungen sind nicht beschrieben. Daher die vielen Fragen - auch in Hinsicht auf die Community, die diese Fragen und Antworten auch interessieren könnten. Ich habe diese Fragen und Antworten halt im Forum nicht gefunden - zumindest nicht in einem einzigen Beitrag.
      Die Frage nach der Aufgabe des Stößels habe ich übrigens nach genauerem Überlegen selbst Beantworten können: Er fährt beim Zurückfahren des unteren Kolbens nach oben und drückt den Trester in die Schale.
      Gruß
      UG
    • Wenn man sich reindenkt und die Sache beobachtet in Verbindung mit den Wasserwegen wird eigentlcih alles „von alleine“ klar.
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Bingo,
      ich konnte alte Kaffeebohnen auftreiben und die Maschine mit Kaffee ausprobieren. Und siehe da - sie produziert Kaffee wie BS vorhergesagt hatte.
      Er ist zwar noch wässrig und der Trester ist sehr nass, aber das wird vermutlich an der Einstellung des Mahlgrades liegen.Hierzu gibt es ja genügend Tricks und Tipps in diesem Forum die ich ausprobieren werde.
      Vielen Dank BS
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