Jura Impressa E45 - kein Kaffeebezug nach überholung der Maschine

    • Jura Impressa E45 - kein Kaffeebezug nach überholung der Maschine

      Hersteller: Jura | Typ-/Modell: Impressa E45 | ca. Baujahr: Unbekannt

      Hallo, liebe Forumsmitglieder.

      Bin seit heute neues Mitglied im Forum und möchte alle herzlichst begrüssen.

      Habe ein Problem mit einer Jura E45.
      Dies fing so an. Dei Brühgruppe hat blockiert. Deshalb habe ich diese ausgebaut zerlegt und gereinigt. Neue Dichtungen (Lippendichtung) habe ich auch eingebaut. Das Mahlwerk habe ich ebenfalls zerlegt und gereinigt. Alles habe ich dann den Serviceanleitungen durchgeführt. Die Heizpatrone habe ich auch ausgetauscht, da so gut wie kein Wasser mehr kam. Soweit so gut.
      Nachdem die Maschine eingeschaltet wurde, habe ich diese entlüftet. Kaffeebezug gestartet - OK. Allerdings ist die Trestermenge sehr gering und matschig. Der Mahlgrad steht in Mittelstellung. Im Forum habe ich gelesen, dass es eín wenig dauert, bis die richtige Kaffeemenge eingestellt ist.
      Aber, dass ist nicht das Hauptproblem. Das Hauptproblem ist, dass die Maschine nach einigen Stunden kein Kaffee mehr zubereitet. Drückt man Kaffeebezug, passiert folgendes: Kaffee wird gemahlen, dieser wird vorgebrüht und das war es. Trester wird entleert und Maschine wird nachgespült.
      Zieh ich den Netzstecker und warte 10 bis 15min. Dann funktioniert alles für ein paar Stunden einwandfrei.
      Woran kann das liegen?

      Leider habe ich mit der Jura keine Erfahrung und kenn auch die Fehlercodes nicht. Die Maschine ist meiner Schwester, ich selbts habe ein Saeco.
      Wer kann mir ein paar Tipps bzw. Hilfe geben.

      Vielen Dank

      Grüsse aus Kelkheim,

      Andreas

      Mechanische Kentnisse vorhanden: NEIN | Elektrische Kentnisse vorhanden: NEIN | Messgerät vorhanden: NEIN

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von vossi ()

    • Hallo Andreas ,

      Dann erstmal herzlich willkommen bei uns im Forum mit Deiner Impressa (bzw der Deiner Schwester) :thumbup:

      Die Probleme die Du schilderst sind eindeutig auf eine falsch eingestellte Mühle zurückzuführen ODER auf verschlissene Mahlsteine.

      Das Hauptproblem ist, dass die Maschine nach einigen Stunden kein Kaffee mehr zubereitet. Drückt man Kaffeebezug, passiert folgendes: Kaffee wird gemahlen, dieser wird vorgebrüht und das war es. Trester wird entleert und Maschine wird nachgespült.

      Auch das ist kein "eigenes" Problem sondern liegt ebenfalls an der Mühle. Das Verhalten der Maschine ist ein "Pulvermangel"-Abbruch , also eine Konsequenz aus der zu geringen Förderleistung des Mahlwerkes. Die Maschine stellt beim Pressvorgang anhand der Motorumdrehungen bis zum Blockieren fest ob und wieviel Pulver in der Brühkammer ist. Wenn bis zum Blockieren zuviele Motorumdrehungen gemeldet werden , die Brühgruppe also wegen zu geringer Pulverbeladung weiter zusammenfährt als mit korrekter Pulverfüllung führt die Maschine nur eine Art "verlängerte" Vorbrühung durch und bricht dann ab.
      Das es mal geht und mal nicht liegt daran dass die Menge die die Mühle noch bringt gerade im Gernzbereich ist.

      Um den Fehler einzugrenzen hätte ich ein paar Fragen :

      1.) Wie ist die Körnung des Kaffeepulvers im Vergleich zu gekauftem Pulver ? Ein Bild kann hier auch immer wieder hilfreich sein.
      2.) Wie lange mahlt die Mühle bei einem großen Einzeltassenbezug und wie lange bei einem maximalen Doppeltassenbezug ?

      Du kannst zum Ausschluß anderer Fehler auch einfach mal einen Pulverkaffeebezug durchführen , drücke dazu die Pulverbezugstaste , fülle 3-4 gehäufte Teelöffel Kaffeepulver in den Pulverschacht und löse einen Bezug aus. Die Maschine wird ohne Mahlen sofort mit dem Brühen beginnen. Wenn jetzt trinkbarer kräftiger Kaffee kommt und Du einen anständigen runden formschlüssigen Trester vorfindest ist es eindeutig die Mühle. Es gilt dann festzustellen ob es nur die Einstellung ist oder ob die Mahlsteine erneuert werden müssen was je nach Kaffee und "Steinzwischenfällen" so alle 10000-20000 Tassen fällig ist. Mahlsteine sind normale Verschleißteile , also kein schlimmer Defekt.

      Hier kommt übrigens ein Unterschied zu Deiner Saeco zum tragen : Jura hat ZEITgesteuerte Mühlen , Saeco MENGENgesteuerte Mühlen. Alle Saecos ohne Keramikmühle haben Dosiererkammern , bei einer verbrauchten Mühle läuft diese dann immer länger und länger bis die Kammer voll ist. Man kann so auch eine verschlissene Mühle auf Kosten der Kaffeequalität (!) erheblich länger nutzen als das bei einer Jura geht.

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Hallo roadrunner.

      Vielen Dank für die schnelle Antwort. :thumbsup:


      Hatte die Mühle ja auch gereinigt, auch dies ist nach der Serviceanleitung erfolgt. Ja, die Mahlsteine sahen nicht mehr optimal aus. Und, wahrscheinlich ist mir beim zusammenbau ein Fehler passiert. ;(

      Werde mich der Sache noch einmal annehmen und alsbald eine Rückmeldung geben.

      Danke und eine erfolgreiche Woche.

      Viele Grüsse,

      Andreas
    • Hallo Andreas ,

      Man kann den Mahlsteinen leider nicht ansehen wie gut sie noch sind. Die dunklen schmierigen Ablagerungen sind Kaffeefett und völlig normal , ebenso leichter Rostbefall (wirklich nur leicht!).
      Kaffeebohnen haben immer ein gewisses Maß an Restfeuchte und auch einen gewissen Anteil an sauren Bestandteilen...

      Einziges Kriterium ist der Tresterpad , anhand dessen Dicke , Restfeuchte , Körnung und Formschlüssigkeit kann man Aussagen über den Zustand der Mahlsteine treffen.

      Versuche es nochmal mit einer Justage , orientiere Dich dabei an gekauftem Pulver und Taste Dich in 1-Raster-Schritten an den korrekten Mahlgrad heran.
      Bedenke bitte dass Du immer 2 Tassen beziehen musst bevor Du eine Änderung im Mahlgrad sehen kannst. In Schaufelrad und Pulverkanal ist immer noch eine gewisse Menge an Pulver aus der vorherigen Mahlung...

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Hallo roadrunner.

      Tja, was soll ich sagen! Eigentlich sollte ich mich schämern, aber ich wollte etwas Gutes tun.

      Ich hatte den Kaffeepulvertrichter mit Schrumpfschlauch ein wenig verlängert. Die Verlängerung stand aber dem Kaffeemühlenauswurf im Wege, so dass zu wenig Pulver in die Brühgruppe kam.

      Habe die Verlängerung entfernt und die Maschine macht jetzt was sie soll.
      Vielen Dank für die schnelle Antworten.
      Man kann den Mahlsteinen leider nicht ansehen wie gut sie noch sind.

      Betrachtet man sich die Kanten der Mahlsteine mit einer Lupe, sieht man schon, dass diese an Form verlieren. Somit hat man einen unregelmäßige Körnung (wenn man das noch Körnung nennen kann). Das sieht man aber auch nur, wenn man die Mahlsteine gründlich gereinigt hat.

      Schwesterchen entscheidet im Moment, ob neue Mahlsteine eingebaut werden sollen.

      Viele Grüsse,
      Andreas
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