Jura S7 Avantgarde Impressa - Brühgruppe löst sich auf

    • Tobias.L schrieb:

      Und wie geht es jetzt weiter? Möchtest du jetzt von mir die Daten rüber schieben?
      Ich weiß es noch nicht. Ich musste erstmal das Python Programm abändern, so dass es für die S7 läuft.
      Das klappt jetzt. Es werden jetzt 512 Byte bzw. 16 Zeilen á 16 Worten ausgegeben.
      Habe mir die verfügbaren Informationen für die S9 angesehen, die ja mit der S7 identisch sein soll. Aber da stimmt nichts überein. In meine EEPROM stehen an der gleichen Stelle ganz andere Informationen.

      Ich habe mal testweise Filter auf "Ja" und wieder auf "Nein" gestellt und nochmal Test-Entkalkt. In der Hoffnung, dass die Steuerung die Werte wieder korrekt setzt. War aber nix.

      Klar, für die neuen Maschinen bringt das Verfahren nichts. Das ist jetzt eher Ehrgeiz, es ohne Löten zu schaffen. Aber dazu muss man die genaue Stelle im EEPROM kennen, die den falschen Wert hat. Ein Vergleich mit Deinem EEPROM-Inhalt bringt vermutlich so viele Unterschiede, dass sich die richtige Stelle nicht finden lässt. Ein Freund von mir hat die gleiche Maschine, mal sehen, ob ich das EEPROM da mal auslese und meine Zählerwerte und Konfig da rein patche. Die wichtigsten Werte habe ich.

      Tobias.L schrieb:

      Der Baustein hat keine defekten Zellen, da wird unerklärlicherweise ein verkehrter Wert geschrieben.
      Ist das ein 93LC66? Der kann einzelne 8 oder 16 Bit Worte schreiben oder immer den gesamten Inhalt (WRAL Befehl).
      Ich glaube aber nicht, dass der Microcontroller WRAL tatsächlich nutzt, das RAM ist zu klein. Es kann aber sein, dass während eines Schreibvorgangs der Strom abgeschaltet wurde. Dann hätte die betreffende Zelle einen undefinierten Wert.
    • Es ist ein älteres 93C66B also 16 Bit Worte. Ich kaufe nur noch 93LC66C. Was habe ich beim Auslesen und Beschreiben gekotzt, weil die 93C66B oder 93C86B langsam ausgelesen werden müssen. Der Batronix Programmer nimmt wirklich die richtige Geschwindigkeit. Das EEPROM hat einen Schreibschutz, wenn die Spannung zu niedrig ist, meine ich im Datenblatt gelesen zu haben.

      Ich würde einfach das EEPROM wechseln und keine weiteren Versuche machen. Der Inhalt ist einfach zu verschieden.
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      Tobias.L-Komtra_Forum@directbox.com
      Allgemeine Fragen ins Forum, ich bin kein persönlicher Seelsorger, für Kaffeevollautomaten.
    • Tobias.L schrieb:

      Das EEPROM hat einen Schreibschutz, wenn die Spannung zu niedrig ist, meine ich im Datenblatt gelesen zu haben.
      Ja, habe ich auch gestern im Datenblatt gesehen. Aber wenn die Spannung exakt während des Schreibens ausfällt, nützt das nix. Die Wahrscheinlichkeit dürfte aber sehr gering sein.

      Tobias.L schrieb:


      Ich würde einfach das EEPROM wechseln und keine weiteren Versuche machen.
      Ja, wahrscheinlich. Einen Versuch gönne ich mir noch…
    • So, die Jura S7 läuft wieder korrekt. Habe gerade eine Entkalkung testweise laufen lassen, und die Temperaturen stimmen nun wieder.
      Im zweiten Video ist das gut zu sehen (erstes Video mit zu hohen Temperaturen siehe oben im Thread):

      youtu.be/EAjv6Xy_ilU

      Ich habe mir das Programm „juramote“ (Github) für die S7 angepasst und das funktionierende EEPROM einer S7 bei einem Freund über die RS.232 ausgelesen, meine Zählerstände in der JSON Datei angepasst und dann in meine S7 übernommen. Das Schreiben des EEPROM war etwas tricky, weil die Steuerung unregelmäßig nicht auf den Schreibbefehl reagiert hat und dann abbrach. Die Ursache ist noch unklar. Es war das erste Mal, dass ich mit Python zu tun hatte, es wäre jetzt noch einiges an Zeit nötig, das Programm an der Stelle fehlertoleranter zu machen.

      Hat Jura selbst tatsächlich auch EEPROMs umgelötet, um Steuerungen zu reparieren? Das wundert mich…
    • Hallo,

      was Jura bei der Revision von Platinen genau für Teile tauscht
      ist nicht bekannt. Jedoch halte ich es für nicht unwahrscheinlich,
      dass ein Teil getauscht wird, welches schon mal einen Fehler
      hervorgerufen hat.
      Die Kundendienstsoftware scheint diesen EEPROM-Fehler nicht
      beheben zu können, da im Fehlerfall die komplette Steuerung
      getauscht wird - evtl. auch um ggf. das EEPROM im Werk zu
      ersetzen und sie als revidierte Elektronik wieder an den Kunden-
      dienst ausgeben zu können.

      Gruß
      BS
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Die Annimationssoftware soll ziemlich wenig können. Ich habe schon nachgearbeitete Platinen in den Fingern gehabt, mit einem Aufkleber rework Cx oder ähnlich. Die Logiken sollen erkennbar gewesen sein, weil Heißkleber bei dem schwarzen UHCI Deckel war, somit wurde das EEPROM getauscht. Die Logiken wurden früher günstig, über Jura repariert, da die nicht genug zum reparieren/Austausch bekamen, wurde es schnell teuer.
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    • Das würde bedeuten, dass Jura die vollständige Dokumentation des Befehlssatzes der zugekauften Logikplatine nicht hat. Bzw. keine passende Steuersoftware dazu.
      Eine softwarebasierende Reparatur der Logik ist ohne ein Öffnen der Maschine möglich und damit sicher mit weniger Auswand verbunden als die bisherigen Verfahren.
    • Na ja, für mich ist es einfacher mit dem Lötkolben umzugehen, weil ich die Ausrüstung auch für andere Sachen brauche. Software kann ich nicht, da bin ich nur erweiterter Anwender, eine Konsole ist mir schon bekannt, rudimentär kann ich damit arbeiten, wenn's ums programmieren geht, dann bin ich raus.

      Da wird man nichts weiter rausbekommen, an Informationen, weil Geschäftsgeheimniss. Die Anzahl der Bezüge auf Null zu setzten ist was für Wiederverkäufer, da halte ich mich raus.
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    • arnl schrieb:

      Eine softwarebasierende Reparatur der Logik ist ohne ein Öffnen der Maschine möglich und damit sicher mit weniger Auswand verbunden als die bisherigen Verfahren.
      Nochmal:
      Man wird davon ausgehen, dass ein Softwaredefekt im EEPROM
      nicht "von alleine passiert" und deshalb wird das Bauteil getauscht
      und nicht nur neu programmiert.

      Weiter kannst Du Dir sicher sein, dass Jura alles zu den Platinen hat,
      was es will/benötigt. Es ist z.B. auch möglich über die Software bei
      der J-Serie zu programmieren, ob es ein Aroma+ oder ein Standart-
      Mahlwerk ist, oder bei der alten E-Serie ob eine Heizpatrone oder ein
      TB2003 verwendet wird. Also läßt sich mit der Animationssoftware
      auch nachhaltig in das EEPROM schreiben.
      Ebenso gibt es auch Updates der Software mit Funktionserweiterungen
      siehe GIGA und die Barista-Rezepte.

      Probleme der Art wie bei Deiner Avantgarde werden explizit nicht
      softwareseitig behoben - evtl. weil man eben davon ausgeht dass
      ein Fehler im Bauteil vorliegt und sich das Problem dann eben
      früher oder später wieder einstellt. Das wäre für mich logisch und
      nachvollziehbar.
      Bekannt und gar nicht so selten sind speziell die Probleme bei der
      Avantgarde (Heißes Entkalken, Reinigungsprogramm geht nicht
      richtig etc...).
      Da die Geräte vorher viele Jahre einwandfrei funktioniert haben wird
      es wohl nicht an der Software, sondern der Hardware liegen. Somit
      sehe ich auch keinen Sinn darin eine fehlerhafte Hardware mit "Gewalt"
      bis zum erneuten Auftreten des Problems wiederzubeleben.
      Einmal richtig gemacht (getauscht) und gut ist´s...

      Gruß
      BS
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
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    • Ich kenne mich mit Kaffeeautomaten nicht besonders gut aus. Nur meine S7 kenne ich (ein wenig) seit 15 Jahren.

      Microcontroller programmiere ich seit Jahren selbst, ich weiß wie sie intern aufgebaut sind, wie die Software intern arbeitet.
      Dass das EEPROM bei zugesicherten 1 Millionen Schreibzyklen einen Defekt haben soll, ist sehr viel unwahrscheinlicher als ein Fehler in der uC Software oder ein undefinierter Zustand der Maschine.
      Da sie im Standby vergleichsweise viel Strom zieht, wird sie bei uns bei Nichtbenutzung über einen Zwischenstecker ganz ausgeschaltet. Ich will nicht ausschließen, dass das Ausschalten auch mal im Betrieb passiert ist. In den letzten 15 Jahren gab es auch mal Stromausfälle. Jedenfalls ist dieses Szenario als Fehlerursache sehr viel wahrscheinlicher als ein defektes EEPROM.

      Wenn es mein Maschinchen noch lang genug macht, werde ich es sehen :)

      Ich bin Euch sehr dankbar, dass Ihr mich auf die richtige Spur gebracht habt. Und ich habe jetzt ein Spielzeug mehr. Natürlich hängt jetzt ein D1 mini an der seriellen Schnittstelle und ich kann sie demnächst per Siri fernbedienen. Den Zwischenstecker lasse ich ja sowieso jetzt besser weg :/ .
    • Ich vermute auch einen Defekt im Programmcode oder ein Glitsch. Da reproduzierbar dieser gleiche/ähnliche Defekt Auftritt, wird es ein Fehler im Programmcode sein. Aus energetischen Gründen würde ich die Maschine immer vom Netz trennen, wenn sie nicht benötigt wird.

      Warum man die fernbedienen möchte erschließt sich mir auch nie. Abends oder wenn kein Kaffee mehr getrunken wird, leere ich alle Schalen, spüle ich es ab, schiebe sie nicht ganz ein, dass es im Inneren trockenen kann, weniger schimmelt. Diesen Mehrkomfort muss jeder für sich entscheiden.
      Wer mich unbedingt privat kontaktieren möchte:
      Tobias.L-Komtra_Forum@directbox.com
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    • Tobias.L schrieb:

      Ich vermute auch einen Defekt im Programmcode
      Kann alles sein...

      Dann hat Toptronic bei der Jura S7/9 Avantgarde und der Krups FNF2.xx
      gepfuscht - da diese Probleme hauptsächlich bei den zwei Gerätetypen
      auftreten.
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    • Tobias.L schrieb:

      Warum man die fernbedienen möchte erschließt sich mir auch nie. Abends oder wenn kein Kaffee mehr getrunken wird, leere ich alle Schalen, spüle ich es ab, schiebe sie nicht ganz ein, dass es im Inneren trockenen kann, weniger schimmelt. Diesen Mehrkomfort muss jeder für sich entscheiden.
      Das Stichwort war „Spielzeug“ ;)
      Der Einsatzzweck ist eher tagsüber: Wir können dann vom Schreibtisch aus die Maschine einschalten, vorheizen und spülen lassen (Hey Siri, schalte die Jura ein). Damit also keine Wartezeit mehr, wenn ich vor der Maschine stehe. Allerdings habe ich den Befehl für‘s Spülen noch nicht gefunden. An/Aus und Vorheizen geht.

      Zählerstände sind dann automatisiert nachverfolgbar (wieviele Kaffee haben wir eigentlich diese Woche getrunken?).
      Auch kann ich die Speicherstellen automatisiert mitschreiben und so mit der Zeit herausfinden, welche welche Bedeutung hat.

      Wenn ich das Haus verlasse, soll meine Haussteuerung prüfen können, ob die Jura ausgeschaltet ist.

      Denkbar sind darüber auch vollkommen frei konfigurierte Kaffees. Jede Aktion im Gerät lässt sich über die Schnittstelle einzeln von außen aktivieren.

      Klar, ich könnte mir auch ein anderes sinnfreies Hobby suchen :P
    • Tobias.L schrieb:

      Warum man die fernbedienen möchte erschließt sich mir auch nie.
      So ist das eben. Warum sage ich Alexa "Gute Nacht" damit sie alles abschaltet und das Licht im Schlafzimmer einschaltet? Ich weiss ja auch wo die Schalter und Geräte sind und könnte es selbst machen...
      Warum hab ich meine 80er HiFi Anlage wieder repariert und aufgestellt? Da muss ich mehrere Geräte einschalten und den Tonarm auf die korrekte Stelle balancieren um was zu hören. Alexa kann das auch per kurzer Ansage im vorbeigehen...
      Das sind eben genauso sinnfreie Hobbys wie verkleinerte Flugzeuge, Schiffe oder Autos zu basteln und bewegen zu lassen. Die erfüllen auch keinen Zweck ;)
      "Warum machst du sowas Sinnfreies?" - "Weil ich es kann." :D
      Kapselkaffee ist ne tolle Erfindung. Nur 80€/Kg und 8000t zusätzlicher Müll pro Jahr :thumbup:
      INFO-VIDEO

    Hilfe zur selbstständigen Reparatur von Kaffeevollautomaten (Jura, Delonghi, Siemens u.v.m.)