Nivona NICR 646 - Typ 572 CafeRomatica - zu wenige Bohnen werden gemahlen

    • Nivona NICR 646 - Typ 572 CafeRomatica - zu wenige Bohnen werden gemahlen

      Hersteller: Nivona | Typ-/Modell: NICR 646 - Typ 572 CafeRomatica | ca. Baujahr: Unbekannt

      Liebe Kaffeemaschinenreparierenthusiasten,
      mir macht meine Nivona NICR 646 - Typ 572 Sorgen. Nach einer Totalrevision – alles demontiert, gereinigt und gefettet, Brühgruppe und Ventile getauscht – werden anscheinend nicht mehr genug Kaffeebohnen gemahlen.
      Bei Einstellung „2 Bohnen“ bekomme ich nach einer Mahldauer von ca. 7,5 Sekunden und minimaler Wassermenge einen Puck mit einer Dicke von 0,9 cm, aus dem aber i.d.R. kein Kaffee gebrüht wird, weil die Maschine mir „nicht genug gemahlener Kaffee“ meldet und abbricht. Wenn es doch mal gerade so reicht und gebrüht wird, ist es nur ein dünner Blümchenkaffee.
      Bei Einstellung „3 Bohnen“ bekomme ich nach einer Mahldauer von 10-12 Sekunden einen Puck mit einer Dicke von 1,2 cm, Bild ist angehängt. Der Kaffee daraus wäre in Ordnung, wenn die Einstellung „2 Bohnen“ gewesen wäre. Den Mahlvorgang habe ich hier gefilmt:
      Das Mahlwerk (helle Plastikteile) hatte ich auch auseinandergebaut und gereinigt. Hoffentlich wieder richtig zusammengebaut? Probleme hatte ich beim Mahlkranz (Verstellrad), den ich vor der Demontage nicht markiert hatte. Beim Zusammenbau habe ich die zwei kleinen Dreiecke des Mahlkranzes auf die beiden nach oben herausstehenden Zähne des Mahlrings zeigen lassen. Den Getriebeteil (?) (schwarze Plastikteile) und den Motor habe ich nicht angerührt.
      Wo könnte der Fehler liegen, was kann ich kontrollieren?

      Mechanische Kenntnisse vorhanden: JA | Elektrische Kentnisse vorhanden: JA | Messgerät vorhanden: JA
      Bilder
      • Puck 3B.jpg

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    • Auf den ersten Blick sieht das alles nicht ganz falsch aus.

      Mach mal zwei Dinge:

      Mahlgrad auf ganz grob und drei Bohnen Stärke. Läuft der Brühvorgang dann an?

      Und kontrolliere mal, wie die Markierungen am Mahlwerk bei mittlerer Einstellung des Mahlgrads stehen. Kann schon sein, dass der Ring ein paar Rasten falsch steht.
      Kontakt: sb_NUE ät stephanb.net
    • Wenn man die Mahlwerke gründlich reinigt, dann entfernt man auch die hartgewordenen Kaffemehlreste aus der Mahlkammer. Beim Wiederinbetriebnahme dauert es dann einige Mahlvorgänge, bis das Mahlwerk sich dann soweit mit dem Mehl gefüllt hat, so dass es die gemahlene Mehlmenge tatsächlich in die Brühgruppe befördert wird. Deswegen schmeckt das Kaffee erstmal zu lasch, obwohl die richtige Kaffeemenge gemahlen wird und die Einstellungen stimmen. Das ist nur meine Erfahrung - muss nicht bei jeder Kaffeemaschine zutreffen.
      Zuhause - Jura Impressa X9 | ca. Baujahr: 2009; Büro - Jura E60 Baujahr 2017
    • sb_NUE schrieb:

      Auf den ersten Blick sieht das alles nicht ganz falsch aus.

      Mach mal zwei Dinge:

      Mahlgrad auf ganz grob und drei Bohnen Stärke. Läuft der Brühvorgang dann an?

      Und kontrolliere mal, wie die Markierungen am Mahlwerk bei mittlerer Einstellung des Mahlgrads stehen. Kann schon sein, dass der Ring ein paar Rasten falsch steht.
      Bei drei Bohnen läuft der Brühvorgang bei jedem Mahlgrad an.

      Wie kontrolliere ich denn die Markierungen? Wie gesagt, ich hatte den Ausgangszustand leider weder markiert noch fotografiert, und kann nur die Lage der beiden Dreiecke relativ zu den beiden Nasen als Maßstab nehmen. Dass wäre dann allerdings nicht die größtmöglich geschlossene Stellung.
      Ein feinerer Mahlgrad hätte ja aber auch auf die Mahlmenge zumindest keinen positiven Einfluss, und meine Maschine moniert ja bereits die mangelnde Dicke des Pucks vor Beginn des Brühvorgangs. Wenn die Dauer des Mahlens richtig ist, dann könnte der Motor noch zu langsam drehen? Dazu würden mir ein schwergängiges Mahlwerk, ein schadhafter Motor oder ein Fehler in der Leistungselektronik einfallen. Was kann ich messen oder kontrollieren, um hier weiterzukommen?

      blumiged schrieb:

      Beim Wiederinbetriebnahme dauert es dann einige Mahlvorgänge, bis das Mahlwerk sich dann soweit mit dem Mehl gefüllt hat, so dass es die gemahlene Mehlmenge tatsächlich in die Brühgruppe befördert wird.

      sb_NUE schrieb:

      Normalerweise ist es maximal ein Mahlvorgang. Dann ist der Ausgang vom Mahlwerk ausreichend gefüllt.
      Habe bei Inbetriebnahme den Auslass vom Mahlwerk bei den ersten beiden Durchgängen zugehalten, bis man einen leichten Druck spürt. Das Ergebnis des Mahlens ist dann auch über viele Durchgänge hinweg stabil.
    • Am Mahlwerk sind ab Werk drei Markierungen: Am Gehäuse, am Mahlring und am Verstellring.

      Wenn die aufeinander stehen, dann ist das Mahlwerk in Mittelstellung. Um die zu sehen, muss evtl. der schwarze Ring wieder ab.
      Stehen die aufeinander, dann den Ring wieder so aufsetzen, dass der Hebel im Gehäuse in Mittelstellung steht.

      Erst mal so einstellen. Vorher macht es keinen Sinn irgendwas anderes zu probieren.
      Kontakt: sb_NUE ät stephanb.net
    • Am Motor oder der Elektronik wird es nicht liegen. In dieser Anleitung ist auf Seite 4 die Markierung beschrieben:
      komtra.de/media/files/Jura-C-E…lscheiben-A6551301070.pdf

      Das Mahlwerk hält man nicht zu oder macht sonstige, irrwitzige Aktionen. Wie 10 Bezüge ohne Bohnen, um irgendetwas zu 'resetten' oder zusätzliches Kaffeepulver ein zu füllen.

      Das Thema Mahlwerk und insbesondere der Wechsel der Mahlkegel/Ring ist in diesem Forum schon bis zum Abwinken besprochen. Ein Laie sollte es nicht machen. Wobei deine Maschine nicht das gelbe vom Ei ist, was Nivona anbietet.
      Wer mich unbedingt privat kontaktieren möchte:
      Tobias.L-Komtra_Forum@directbox.com
      Allgemeine Fragen ins Forum, ich bin kein persönlicher Seelsorger, für Kaffeevollautomaten.
    • sb_NUE schrieb:

      Am Mahlwerk sind ab Werk drei Markierungen: Am Gehäuse, am Mahlring und am Verstellring.

      Wenn die aufeinander stehen, dann ist das Mahlwerk in Mittelstellung. Um die zu sehen, muss evtl. der schwarze Ring wieder ab.
      Stehen die aufeinander, dann den Ring wieder so aufsetzen, dass der Hebel im Gehäuse in Mittelstellung steht.
      Gehäuse, Mahlring und Verstellring sollten richtig stehen, siehe Fotos, jeweils in unveränderter Mittelstellung.

      Tobias.L schrieb:

      Am Motor oder der Elektronik wird es nicht liegen. In dieser Anleitung ist auf Seite 4 die Markierung beschrieben:
      komtra.de/media/files/Jura-C-E…lscheiben-A6551301070.pdf

      Das Mahlwerk hält man nicht zu oder macht sonstige, irrwitzige Aktionen. Wie 10 Bezüge ohne Bohnen, um irgendetwas zu 'resetten' oder zusätzliches Kaffeepulver ein zu füllen.

      Das Thema Mahlwerk und insbesondere der Wechsel der Mahlkegel/Ring ist in diesem Forum schon bis zum Abwinken besprochen. Ein Laie sollte es nicht machen. Wobei deine Maschine nicht das gelbe vom Ei ist, was Nivona anbietet.
      Die Anleitung kannte ich, die Mahlwerke sind ja identisch bis auf den schwarzen Ring.
      Das Zuhalten hatte ich aus einer Anleitung an einem anderen Ort. Für den Laien ist nicht immer einfach direkt zu erkennen, welche Expertise die sachkundigste ist. ¯\_(ツ)_/¯ Bezüge ohne Bohnen habe ich mir von vornherein geschenkt, genauso das Einfüllen zusätzlichen Kaffeepulvers.
      Dass diese Maschine nicht der letzte Schrei ist, hat mir die langjährige Praxis schon auch gezeigt. Wollte sie aber retten, um die nicht unerhebliche Investition in eine ganz neue noch länger verschieben zu können.
      Bilder
      • Mahlwerk 1.jpg

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      • Mahlwerk 2.jpg

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    • Badilattitrinker schrieb:

      Für den Laien ist nicht immer einfach direkt zu erkennen, welche Expertise die sachkundigste ist
      Das ist ein wichtiger Punkt, zumal jeder "Experte" seine für die richtige hält! :P

      Ich finde gut, dass du die Nivona wieder flott machen, bzw retten willst. Lass dich da nicht verunsichern, egal ob die nicht das "gelbe vom Ei" ist.
      Sollte es an verschlissene Mahlsteine liegen, wird es auch hierfür eine Lösung geben, die dir eine Neuinvestition in eine neue Maschine ersparen/ herauszögern wird.
      sb_NUE wird dich da schon gut beraten. :)

      VG Jönne
      Die zehn Gebote Gottes enthalten 279 Wörter, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300 Wörter, die Verordnung der europäischen Gemeinschaft über den Import von Karamelbonbons aber exakt 25911 Wörter.
    • Ich persönlich finde die alte 6er bzw. die jetzige 5er Reihe gar nicht mal so schlecht.
      Ist eine günstige Maschine die macht was sie soll.
      Hab selber eine 656 als Notfall- und Leihgerät im Keller stehen.

      Das Problem hier scheint aber tatsächlich etwas seltsam.
      Wenn die Mahlsteine verschlissen sind, wird eher zu viel und zu grobes Pulver produziert.
      Hier haben wir eigentlich einen guten Mahlgrad aber zu wenig Pulver.

      Die Einstellung vom Mahlwerk sieht auch richtig aus.

      Ich würde als nächstes zur Sicherheit die graue Fahne oben an der Brüheinheit kontrollieren. Die betätigt nämlich den Mikroschalter für die Mahlmengenerkennung. Da ist zwar selten was, aber zur Sicherheit sollte man mal schauen, ob die fest und gerade sitzt.

      Auch der Mikroschalter dahinter sollte überprüft werden, ob er richtig und fest sitzt. Wenn der zum falschen Zeitpunkt betätigt wird, geht die Maschine von einer falschen Mahlmenge aus und regelt in gewissem Umfang nach.

      Wenn da alles gut ist, würde ich den Mahlgrad um ein bis zwei rasten feiner stellen. Also Mahlwerk zwei Rasten aufdrehen und dann den Verstellring wieder mittig aufsetzen.

      Danach ein paar Tassen in verschiedenen Stärken beziehen und Mahlgrad und -menge nochmal anschauen.
      Kontakt: sb_NUE ät stephanb.net
    • sb_NUE schrieb:

      Ich würde als nächstes zur Sicherheit die graue Fahne oben an der Brüheinheit kontrollieren. Die betätigt nämlich den Mikroschalter für die Mahlmengenerkennung. Da ist zwar selten was, aber zur Sicherheit sollte man mal schauen, ob die fest und gerade sitzt.


      Auch der Mikroschalter dahinter sollte überprüft werden, ob er richtig und fest sitzt. Wenn der zum falschen Zeitpunkt betätigt wird, geht die Maschine von einer falschen Mahlmenge aus und regelt in gewissem Umfang nach.

      Wenn da alles gut ist, würde ich den Mahlgrad um ein bis zwei rasten feiner stellen. Also Mahlwerk zwei Rasten aufdrehen und dann den Verstellring wieder mittig aufsetzen.

      Danach ein paar Tassen in verschiedenen Stärken beziehen und Mahlgrad und -menge nochmal anschauen.
      Die graue Fahne sitzt fest und gerade, Position siehe Bild. Ich könnte noch versuchen, die drei Federn oben in der Brühgruppe, die gerne mal altern und brechen, aber nicht einzeln zu bekommen sind, aus der neuen in die alte Brühgruppe zu tauschen.
      Der Mikroschalter sitzt am richtigen Ort und sieht auch gut aus.
      Nach versetzen des schwarzen Rings um zwei Rasten und Einstellung von mittlerem Mahlgrad (also eine Raste feiner, als man es normal einstellen kann), bekomme ich ein weitgehend ähnliches Ergebnis: Ein Puck gleicher Dicke, bei Mehlmenge drei Bohnen 1,2 cm und die Maschine brüht, bei zwei Bohnen dünnerer Puck und Abbruch. Das ganze nur eben mit feinerem Mehl.

      harry owl schrieb:

      Hallo
      der Mahlring sieht angerostet aus wie sieht es von innen aus (großer Bildschirm ;) )
      Siehe Bild. Das braune ist Kaffeemehl, ich habe ihn nicht nochmal abgepinselt, nur ausgeschüttelt. Der Rost war u.a. oben drauf, den hatte ich bei der Reinigung mal eben abgekratzt vor und nach dem Ultraschallbad. Vor der Reinigung war das Mahlergebnis noch in Ordnung.
      Bilder
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      • Pin.jpg

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    • Ich bin nicht in der Lage anhand den Puks (auf
      einem Foto!) den Mahlgrad ausreichend zu
      beurteilen - Körnung, Kontrast und Tiefenschärfe
      lassen das für mich nicht zu.
      Beim laufenden Mahlwerk fällt er sehr "Stückig"
      runter - das läßt auf einen sehr feinen Mahlgrad
      schließen - es sollte schon etwas besser "rieseln".

      Gruß
      BS
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Tobias.L schrieb:

      Wenn sich hiermit auch nichts ändert, dan ist das Mahlwerk verschlissen oder falsch eingestellt.
      Nivona Melitta Kaffeepulvermenge
      Vielen Dank Tobias, genau dieses Vorgehen (Tausch der beiden Mikroschalter) hat die Lösung gebracht. Jetzt wird wieder bei allen Mehlmengen gebrüht. Der Tausch ist auch eine außerordentlich elegante und kostengünstige ad-hoc Lösung. Vielen Dank auch an alle anderen bei der Fehlersuche!

      BlackSheep schrieb:

      Ich bin nicht in der Lage anhand den Puks (auf
      einem Foto!) den Mahlgrad ausreichend zu
      beurteilen - Körnung, Kontrast und Tiefenschärfe
      lassen das für mich nicht zu.
      Beim laufenden Mahlwerk fällt er sehr "Stückig"
      runter - das läßt auf einen sehr feinen Mahlgrad
      schließen - es sollte schon etwas besser "rieseln".

      Gruß
      BS
      Ja, mein Handy mit seiner Kartoffelkamera ist da etwas herausgefordert, und hernach ich mit meinen mäßigen Bearbeitungskünsten und der 1MB-Grenze sicher auch. Kann auch die Restfeuchte in den Bohnen bzw. spezifisch dieser Charge von Bohnen zu diesem stückigen Rieseln führen? Sicherheitshalber hatte ich das Mahlwerk nochmal komplett zerlegt, gereinigt und wieder zusammen gesetzt. Danach ist das Mahlergebnis jetzt wieder sichtbar grobkörniger, der Puck zerfällt jetzt auch beim Auswurf.
    • Badilattitrinker schrieb:

      Danach ist das Mahlergebnis jetzt wieder sichtbar grobkörniger, der Puck zerfällt jetzt auch beim Auswurf.
      Ob und wie der Puk zerfällt hängt von vielen Faktoren ab.
      Von der Pulverkörnung, der Pulvermenge und auch
      entscheidend von der Bohnensorte bzw. dem Röstgrad
      und der Öligkeit der Bohnen.
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
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