Jura ENA 5 - schaltet sich nicht ein

    • Jura ENA 5 - schaltet sich nicht ein

      Hersteller: Jura | Typ-/Modell: ENA 5 | ca. Baujahr: 2012

      Moin allerseits,
      ich habe eine alte ENA 5 Bj. ca. 2012 bekommen.
      Die Maschine lief ca. 7 Jahre, wurde aber nie gereinigt oder gewartet. Nur immer das übliche Reinigungs- und Entkalkungsprogramm. Am Ende trat ein Fehler auf: Wenn die Maschine ausgeschaltet wurde, fing sie wie üblich an, Geräusche wie beim Spülen zu produzieren. Sie spülte dann aber nicht, sondern es entstand ein Geräusch, als ob sie irgendwie nicht weiter kommt, als ob eine Mechanik klemmte.

      Also beschrieben wurde das Geräusch so: normalerweise klingt es grr grr grr grr, dann rrrrrrrr (gespült), dann wieder grr grr grr grr, Die ganze Zeit sei das Display grün gewesen und es hat angezeigt: Spülen. dann hat sich die Maschine ausgeschaltet. :D

      Zuletzt war es anders. Egal ob sie nach Nichtbenutzung automatisch ausschalten wollte oder manuell ausgeschaltet werden sollte: erst grr grr grr grr, dann Stille, dann grr grr grr grr, und dann blieb die Maschine an. Grünes Display: Bereit. Wenn man dann noch mal auf den Ausschaltknopf drückte, ging sie aus. :huh:

      (Angeblich hat sie aber im Betrieb manuell zwischendurch korrekt gespült)
      Irgendwann (nach 1-2 Monaten täglichen Gebrauchs) ließ sich die Maschine dann, ohne dass vorher einen Fehler angezeigt wurde, nicht mehr einschalten. So berichtete man mir.

      Ich habe gestern die Maschine gereinigt und die Brühgruppe komplett revidiert. Sieht jetzt wieder schick aus. ^^ Dann wollte ich mich mal der Elektrik/Elektronik widmen. Bin aber in dem Bereich nicht fit. (Ich habe ein Messgerät und habe vor 25 Jahren mal als ungelernter aber mechanisch und autodidaktisch begabter Servicetechniker in einem Copyshop Kopiergeräte repariert. Dabei musste ich mich auch - eher selten - mit der Elektronik beschäftigen. Ich konnte mit einem gut dokumentierten Stromlaufplan und Messgerät bewaffnet einige Fehler eingrenzen, Bauteile aus und einlöten, und danach waren die Geräte im allgemeinen wieder funktionsfähig.)

      Ich habe hier im Forum schon diverse Beiträge zur ENA 5 angesehen und bin auf den Beitrag von Stevo (16.3.2014) und Marios Kommentar (17.3.2014) gestoßen und habe noch mal neu gemessen:
      (Stecker richtig rum in der Steckdose, so dass bei Netzkabel korrekt Braun Phase, Blau Nullleiter ist, beide gegen Erde gemessen)
      Zwischen Stecker TM4 (blau) und Erde 0V
      ZwischenStecker TM4 (blau) und Phase 230V
      Zwischen TM1 (braun) und Erde 0V
      ZwischenTM1 (braun) und Phase 0V
      Zwischen TM1 und TM4 0V
      Zwischen der oberen roten Ader von CM2E und Erde 0V.
      Zwischen der unteren roten Ader von CM2E und Phase 230V
      Zwischen der oberen und der unteren roten Ader von CM2E 0V
      Feinsicherung hat Durchgang
      On/Off Schalter hat zwischen braunen Kabel und Nullleiter 230V
      On/Off Schalter hat zwischen braunen Kabel und grauem Kabel 0V

      ?( :?:

      Hat jemand von Euch Erfahrungen und eine Idee?
      Gibt es für die ENA 5 einen Stromlaufplan?

      Vielen Grüße und Dank schon mal im voraus
      mockingbird

      Mechanische Kenntnisse vorhanden: JA | Elektrische Kentnisse vorhanden: JA | Messgerät vorhanden: JA

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von mockingbird () aus folgendem Grund: Korrektur

    • Hallo,

      elektronische Informationen sind schwer zu erhalten.
      Einen Schlatplan wirst Du überhaupt nicht finden.

      Der Fehlerbeschreibung nach ist entweder die Brüheinheit
      schwergängig, der Antrieb defekt oder - hier bei Dir evtl.
      am wahrscheinlichsten der Stellmotor für das Drainage-
      ventil. Fährt der Stößel des Stellmotors raus und rein?

      Gruß
      BS
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Hallo BlackSheep,
      momentan passiert gar nix, das Display bleibt dunkel, nix bewegt sich. Kein Relais gibt irgendwelche Schalt-Töne von sich.
      Ich habe mittlerweile rausgefunden, dass beim Einschaltknopf zwei Taster verbaut sind, die gleichzeitig beim Ein- und Ausschalten betätigt werden. Der eine verbindet das braune Kabel (230V) mit dem grauen Kabel. Dieser Taster hat beim Tasten Durchgang, Scheint also okay zu sein. Der andere Taster, der die beiden violetten Kabel miteinander verbindet, hat weder beim Tasten noch im ungetasteten Zustand Durchgang, ist also wohl defekt.
      Nachdem ich die beiden violetten Kabel überbrückt hatte und dann den On/Off Taster betätigte, hat sich aber immer noch nichts getan. Es scheint also noch etwas anderes defekt zu sein.
      Die Brüheinheit ist nicht schwergängig, da ich sie gereinigt und alle Dichtungen erneuert habe und sie dann mit der Hand leicht bewegen konnte. Außerdem müsste dann ja eigentlich das Display leuchten. Ich denke beim Stellmotor des Drainageventils auch, oder bleibt das Display dunkel, wenn dieser defekt ist?
      Gibt es irgendwo einen versteckten Schalter, der die gesamte Stromversorgung unterbricht, wenn das Gehäuse offen ist?

      Viele Grüße
      mockingbird

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von mockingbird ()

    • Wer nach einem Stromlaufplan oder ähnlichem fragt sollte vorher den Trafo überprüft haben. Es kann auch der Serienfehler mit der spontanen Selbstabschaltung sein, wenn die 1T Diode mal aufgebraucht sind schreibe ich vielleicht was dazu.
      Wer mich unbedingt privat kontaktieren möchte:
      Tobias.L-Komtra_Forum@directbox.com
      Allgemeine Fragen ins Forum, ich bin kein persönlicher Seelsorger, für Kaffeevollautomaten.
    • Tobias.L schrieb:

      Wer nach einem Stromlaufplan oder ähnlichem fragt sollte vorher den Trafo überprüft haben. Es kann auch der Serienfehler mit der spontanen Selbstabschaltung sein, wenn die 1T Diode mal aufgebraucht sind schreibe ich vielleicht was dazu.
      Moin Tobias,
      ich dachte, falls es einen Stromlaufplan gibt, dann kann ich mir ja im Vorfeld einen Überblick verschaffen. Wo welche Spannungen anliegen müssen etc.

      Was meinst Du denn mit dem "Serienfehler mit der spontanen Selbstabschaltung"? Dazu finde ich hier in der Forensuche nichts.
      Und was meinst Du mit "wenn die 1T Diode mal aufgebraucht sind schreibe ich vielleicht was dazu."?
      Ich finde in den Ersatzteilen nur die Dioden 1N4001, 1N4004, 1N4007, 1N5404

      Zu dem beschrieben Fehler mit den Geräuschen und dem fehlenden Spülen beim Ausschalten habe ich im Nachbarforum https://www.kaffeevollautomaten.org einen Beitrag gefunden, der exakt den Fehler beschreibt: Die Maschine schaltet sich nicht aus, sondern es gibt ein "gequältes Geräusch" als würde die Brüheinheit blockieren, dann geht sie wieder auf "Bereit". Erst durch erneutes Drücken des On/Off- Schalters ging die Maschine dann sofort aus.
      Die Kaffeezubereitung funktionierte aber wohl ohne auffällige Geräusche. Allerdings war der Trester ziemlich feucht.
      Das war wohl das Problem, das in den letzten zwei Monaten des Betriebs auftrat.

      Viele Grüße
      mockingbird

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von mockingbird ()

    • Habe jetzt den Trafo ausgebaut und der ist wohl hin. Im 230V Kreis kein Durchgang.

      Dann habe ich den Drainagemotor ausgebaut, das Gehäuse geöffnet und siehe da, das Spindelgetriebe hakt.
      BlackSheep hatte also mit seiner Vermutung recht. (Danke für den Tipp)
      Und Tobias hatte mit seiner Vermutung bzgl des Trafos auch recht. (Danke auch für den Tipp)

      Viele Grüße
      mockingbird

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von mockingbird ()

    • Das kann bei deiner Maschine auch noch passieren. 1T steht für 1000, wenn ich ein 1k schreibe verstehen es noch weniger Leute. An einer Uni hat wer seine Ausstattung auch in Kilo angegeben, da musste man auch erstmal umdenken, billig waren die vielen Kilos nicht...
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      Tobias.L-Komtra_Forum@directbox.com
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    • Hallo Tobias,
      ich habe heute erst mal den neuen Trafo verbaut. Soweit so gut.
      Dann habe ich mich des Schrittmotors angenommen. Auseinander genommen, gefettet, und ja, der geht manchmal etwas schwergängig. Eigentlich dachte ich, er würde jetzt nach etlichem raus und rein drehen wieder laufen.
      Alles wieder verbaut, Maschine eingeschaltet, Display an -> Wassertank füllen -> Spülen. Brüheinheit Bewegt sich, Dann hat sie etwas Wasser in die Schale gepladdert, aber scheinbar immer noch Probleme mit dem Drainagemotor gehabt (wieder gequältes Geräusch, ein Motor dreht nicht)
      Nach einigen (vielleicht. 10-15 Sekunden) bewegt sich wieder die Brüheinheit.
      Dann zeigt das Display "Bereit"
      Allerdings gab es ein Geräusch, als ob sich ein Elektronik-Bauteil verabschiedet.
      Und siehe da: Diode 1N5404 hat es gehimmelt.
      Sind das die, von denen Du 1000 Stk. bestellt hattest?

      Ich habe hoffentlich alles wieder korrekt verkabelt auf der Platine, War mir aber nicht sicher bei den beiden braunen Kabeln unten.Das Rechte kommt direkt aus der Steckdose, das Linke vom Ein/Aus Schalter. Es schien mir logisch, dass Phase und Nulleiter am "Platinen-Eingang" nebeneinander liegen. Oder habe ich was falsch gesteckt und deshalb ist die Diode hin?
      Kann der Drainagemotor, wenn der blockiert, die Diode himmeln?

      Ich habe natürlich keinen Kaffee mehr mit der Maschine gebrüht sondern sie gleich wieder vom Netz genommen. [img]https://komtra.de/forum/wcf/images/smilies/crying.png[/img]

      Hast Du noch Dioden über?
      Sonst bestelle ich sie mir in der Bucht oder beim großen A.
      (Ich finde hier übrigens keine Sprechblase für PNs - aber über deine Mitgliederseite kann man Dir wohl eine Mail schreiben)
      Viele Grüße
      mockingbird
      Bilder
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        259,22 kB, 1.024×768, 409 mal angesehen
    • So eine Diode habe ich noch nie geplatzt gesehen =O Die kann ich nur von anderen, Schlachteplatinen ausbauen, kauf dir vier neue. Es geht nur noch Email, weil über die Konversation nur Spam verteilt wurde.

      Einen 'Schaltplan' findet man, wenn man z.B nach Jura ENA wiring diagram sucht, ist zwar nur für die 9 aber besser als nichts. Ich weiß die Belegung nicht auswendig und will nicht immer irgendwelche Mumien ausgraben, wer vorher keine Fotos macht hat eben Pech...
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    • Moin Tobias :)
      Ich hatte vorher ein Foto gemacht, aber die beiden braunen Leitungen kommen ja von rechts und waren unter der Wasserpumpe verlegt. Ich bin mir nicht sicher ob sie sich da kreuzten. Zwei Stecker mit der gleichen braunen Isolierung nebeneinander auf der Platine ?( In der Viedeoanleitung hier bei Komtra heißt es so nett: alle Stecker rechts von der Platine lösen ;)
      Aber Du hast Recht, Der Verdrahtungsplan der ENA 9 wird wohl ähnlich sein. Werd mich schon zurechtfinden. Erinnert mich an meine Zeit als Technix im Copyshop in Göttingen, als ich mich dort vor 30 Jahren durch das Mainboard eines Ricoh-Kopierers lötete. Von einem IC zum nächsten :D
      Danke für Deine Tipps, ich werde berichten, wie es weiter geht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von mockingbird ()

    • Läuft bei mir ;)
      Vielen Dank für Eure Tipps! Aktuell läuft meine ENA 5 wieder. Der Drainagemotor hatte das Problem, dass das Schneckengetriebe etwas hakte. Und zwar dann, wenn der Stift ganz eingefahren war. (wenn 8 Windungen des Gewindes hinten aus dem Rotor des Elektromotors heraus guckten. Dieser Teil wird dann in einem Loch hinten im Schritt-Motor versenkt.) Ab 6,5/7 Windungen lief das Schneckengetriebe sauber und leichtgängig. Es handelte sich also vielleicht um ca. 0,5-0,7 mm. Ich habe ein Papierkügelchen in dem Loch versenkt, so dass der Schrittmotor den Stift nicht mehr ganz versenken kann. Falls der Schrittmotor am Ende ankommt und dort auf zu großen Widerstand trifft, überspringt er den evtl noch erforderlichen Schritt. Das macht aber m.A. nichts. Der Stift ist vollständig eingefahren und der nächste Zyklus kann beginnen.
      Ich habe jetzt hier noch 24 Dioden rumliegen :) Ich habe nur eine der vier Dioden - die, die mir explodiert ist - ersetzt. Vielleicht brauche ich ja noch mal wieder welche.
      Übrigens sei noch mal auf den Tipp von Tobias hingewiesen, große Energiespeicher (Kondensatoren) vorher zu entladen. (siehe: Jura Impressa J9.3 - Maschine geht immer wieder aus) Ich hatte es vergessen, habe aber Glück gehabt. Es hat gefunkt, aber es ist wohl nichts dramatisches im Gehirn meiner ENA 5 passiert. (Und in meinem auch nicht :D )
      Also zusammengefasst:
      1. Brüheinheit inkl. Drainageventil revidiert
      2. Trafo erneuert
      3. Gleichrichterdiode erneuert
      4. Drainage-Schrittmotor auseinander gebaut, gängig gemacht, etwas modifiziert, zusammengebaut und wieder eingebaut.
      Beide Taster am Ein/Aus Schalter waren doch heile. War wohl nur ein Messfehler des befreundeten Elektrikers, der sich die Maschine mit dem digital-Multimeter vorgenommen hatte.

      Falls jemand auch mit den braunen Kabeln unsicher ist: Das Kabel vom Ein/Aus Schalter geht an TM6A, das vom Stromanschluss/Stecker an TM6 (siehe Google: Jura ENA 9 Wiring Diagram)

      Nochmals vielen Dank für Eure Unterstützung.
      Viele Grüße
      mockingbird

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von mockingbird ()

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