Jura Impressa S90 - Magnetventil wird nicht angesteuert | ab und zu Selbstabschaltung

    • Jura Impressa S90 - Magnetventil wird nicht angesteuert | ab und zu Selbstabschaltung

      Hersteller: Jura | Typ-/Modell: Impressa S90 | ca. Baujahr: 1999

      Hallo Gemeinde,
      ich bin ein Neuling im Forum. Ich kann eine S90 im Schlaf zerlegen und wieder zusammenbauen (ist nicht besonders schwer, drum kann ich's). Aber an einem zweigeteilten Fehler - oder vielleicht doch zwei unabhängige - komme ich jetzt nicht weiter und ich habe den Verdacht, dass er zusammenhängen könnte:

      Fehler 1:
      Nach der letzten Reparatur kam bei mir im Display "System füllen". Die Dampftaste betätigt, die Pumpe springt an, aber es kommt weder Wasser noch Dampf. Alle Leitungswege sind kontrollier und frei, Keramikventil ist frisch gereinigt und richtig zusammengesetzt, das Dampfventil schaltet einzeln durch (mit Kabel und Schalter außerhalb getestet). Um die Maschine wieder irgendwie flott zu bekommen, habe ich dann das Ventil von außerhalb mit meinem Kabel angesteuert und den Dampfknopf betätigt. Damit war das System wieder gefüllt. Mein Tipp: der Leistungsprint hat eine Macke. Ich Maschinenbauer mechanisch, Elektrik ist schon laaaaaaang her... Die Spannung fällt über die Spule um ca. 7V ab (Messpunkte Flachstecker blau-schwarz); gemessene Spannung in jedem Zustand (Dampf aktiv/inaktiv) 228V. Verpolung ist bei Wechselspannung schwierig...Vielleicht hat jemand einen Tipp? Möglicherweise Kabel falsch gesteckt, etc.?
      Fehler 2:
      Die Maschine schaltet sich zwischendurch ohne Ankündigung oder Anzeichen auf ein Problem ab. Ich habe jetzt mal alle Kontakte (Steckverbindungen mit Stecker und Flachstecker) gereinigt und mit Kontaktspray behandelt. Fehler weiterhin vorhanden. Dann habe ich genauer geschaut, über der Dampfheizung (der runde) kommt hin und wieder etwas Dampf raus und weil ich mutig bin, habe ich gleich mal eine "Nase voll genommen". Es war kein verbranntes Plastik, kein Fettdampf, kein Kaffeegeruch, vermutlich Wasserdampf. Ich würde sagen, dass es sich um eine Undichtigkeit handelt, aber wo? Hat jemand einen heißen Tipp? Mein Verdacht, dass der Wasserdampf irgendwo (vielleicht auf dem Leistungsprint oder andere Platine?) einen Kurzschluss verursacht, der dann eine Sicherheitsabschaltung verursacht und die Maschine stilllegt? Kann jemand die Theorie bestätigen? Ansonsten kann es fast nur noch eine kalte Lötstelle sein oder die Leistungselektronik hat einen Schuss.
      Kann mir jemand bei den Problemen weiterhelfen?
      Ach ja, Stromkenntnisse sind eingeschränkt vorhanden (URI; "An Induktivitäten Ströme sich verspäten" usw.) aber wenn's filigran wird (Biac, Triac, usw.), muss ich passen...
      Danke schon vorab.

      Gruß Andi

      Mechanische Kenntnisse vorhanden: JA | Elektrische Kentnisse vorhanden: NEIN | Messgerät vorhanden: JA
    • Hallo
      ist das Auslaufventil ok ?
      ist eine kalte Lötstelle am Spannungsregler (unter dem Kühlbech oben )

      andreas.wengert schrieb:

      über der Dampfheizung (der runde) kommt hin und wieder etwas Dampf raus
      ist der Anschluß oben undicht oder ist es auch das Auslaufventil und der Dampf kommt von der Brühgruppe
      Grüße Harald
    • Hallo Harald,
      das Auslaufventil war tatsächlich durch und wurde aber schon getauscht, kann ich ausschließen.
      Beim Dampfventil irritiert mich, dass ich von der Spule keine Veränderung feststellen kann, wie Klacken beim Schalten und auch kein eindeutiger Spannungsabfall existiert, weil eigentlich doch dann im geschalteten Zustand die Potentialdifferenz an den beiden Flachsteckern gegen 0V oder ganz wenig V gehen sollte? Mit einem primitiven Kabel und Wippschalter schaltet die Spule eindeutig. :huh: Sorry für mein gefährliches Halbwissen...
      Bei Fehler 2 komme ich tatsächlich nicht wirklich weiter. Ich finde keine Leckstelle. Kalte Lötstellen bekommt man doch mit Talent oder Glück durch Abklopfen raus, oder?
      Meine Fachwerkstatt gab mir den Tipp, alle Schläuche und Dichtungen zu tauschen. Da aber die Wahrscheinlichkeit einer Undichtigkeit an statischen Dichtungen ziemlich gering ist, wäre das eine der letzteren Optionen...
      Ich suche gegen Wochenende wieder weiter und berichte.
      Danke für Ihre kostbare Zeit und die hilfreichen Tipps. ^^

      Gruß Andreas
    • andreas.wengert schrieb:

      weil eigentlich doch dann im geschalteten Zustand die Potentialdifferenz an den beiden Flachsteckern gegen 0V oder ganz wenig V gehen sollte?
      Da ich von Elektronik keine Ahnung habe, und mich die Fachbegriffe auch etwas überfordern, hänge ich immer einen einfachen Multimeter an die beiden Kontakte vom Magnetventil. Wenn das MV "Strom" bekommt wechselt die Anzeige von 0 Volt auf etwas um 230 Volt ohne irgendwelche Potenzen. Das reicht für mich aus um festzustellen ob das Ventil "Spannung" bekommt und dann schalten sollte, oder nicht...
      Aktuell hatte ich den Fall das ein MV auch nicht schaltete. Da bleib die Anzeige bei 0 Volt. Nachdem ich die Stecker alle mehrmals gesteckt hatte ging alles wieder und die Anzeige wechselte auf 230 Volt...
      Kapselkaffee ist ne tolle Erfindung. Nur 80€/Kg und 8000t zusätzlicher Müll pro Jahr :thumbup:
    • Hallo zusammen,

      ok, verstanden. Werde ab jetzt versuchen, mich verständlich auszudrücken. :)
      @Danceman: Darf ich fragen, an welchen Punkten du misst?
      Für den Zustand "Dampf aus" messe ich zwischen allen drei Fahnen (und auch Kabelschuhen) 0V.
      Für den Zustand "Dampf an" messe ich ebenfalls zwischen allen drei Fahnen 0V.
      Wenn ich aber dann das Ventil manuell ansteuer, komme ich auf 235V zwischen den beiden Fahnen der Spule.
      Daraus schließe ich zwei Dinge: 1. Das Ventil ist intakt (es schaltet ja bei manueller Ansteuerung) und 2. es bekommt keinen Saft aus der Platine.
      Mit der Erkenntnis, dass die Platine nicht durchschaltet, mache ich jetzt was? Kann es sein, dass man(n) irgendwelche Leitungen falsch zusammengesteckt hat? ?(
      Alternativ kann ich die Platine rauswerfen, weil ja vermutlich der Ein-/Aus-Fehler auch damit zusammenhängt (ich bin nicht der Mikroelektroniker mit Lötkolben)?
      Das Abklopfen der Platine gab heute keine neue Erkenntnis. Einzig und allein, dass der Kabelschuh am Thermoblock sichtlich gebrutzelt hat. Kann der den Ein-/Aus-Fehler verursachen? Ich habe jedenfalls den Kontakt gereinigt und den Kabelschuh zugebogen. Es brutzelt nicht mehr und bisher habe ich auch keinen Ausfall beobachtet. Allerdings pulst die Spannung beim Aufheizen der Maschine. Ist das normal? Im eingeschalteten Zustand regelt die Maschine ja die Temperatur aus, also da wäre es normal.

      Was wäre dein/euer Ratschlag?

      Danke und Gruß
    • andreas.wengert schrieb:

      Allerdings pulst die Spannung beim Aufheizen der Maschine. Ist das normal?
      Ja, das ist auch normal.

      Ansonsten gibt es zu dem Probelm der Selbstabschaltung der S90
      schon eine Vielzahl von Threads die das Thema ausreichend beleuchten.
      Lies Dich da mal ein.

      Ob falsch verkabelt ist, kann Dir aus der Ferne sicher niemand sagen.
      Es kann auch ein Problem an der Dampfplatine vorliegen.

      Gruß
      BS
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Hallo Gemeinde,
      habe heute den Leistungsprint raus geworfen und eine gebrauchte Tauschplatine eingesetzt. Das Dampfventil wird wieder fehlerfrei angesteuert und der Fehler mit dem selbstständigen Abschalten ist vermutlich auch behoben, trat zumindest bisher nicht mehr auf. Danke für eure tatkräftige Unterstützung. :)

      Gruß Andi
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