Jura Impressa S95 - sehr wenig Kaffee aber Spülen funktioniert

    • Jura Impressa S95 - sehr wenig Kaffee aber Spülen funktioniert

      Hersteller: Jura | Typ-/Modell: Impressa S95 | ca. Baujahr: Unbekannt

      Schönen Sonntag zusammen,

      ich habe jetzt schon einige Threads gelesen und versucht das Thema so in den Griff zu kriegen aber ohne Erfolg. Ich hoffe ich hab nix übersehen.

      Vorgeschichte:
      Bei meiner S95 kam weder beim Spülen, noch beim Kaffeebezug Flüssigkeit aus dem Auslauf. Zusätzlich gluckerten die Schläuche (?) beim aufheizen. Zweites ist kein direktes Problem aber auffällig. Sobald die Maschine offen war konnte man eindeutig erkennen, dass Kaffee und Spülwasser aus dem Drainageventil suppten. Daraufhin Brühgruppe und Drainageventil mit Hilfe der pdfs und youtube Videos revidiert. Zusätzlich habe ich noch beide Mahlsteine ausgetauscht. Nach dem Zusammenbau funktioniert nun das Spülen wieder einwandfrei. Es kommt wie gewohnt sofort Wasser aus dem Auslauf.

      Problem:
      Beim Kaffeebezug kommt nur ein kleines bisschen Kaffee aus dem Auslauf. Die Pumpe arbeitet weiter, wird aber nach kurzer Zeit deutlich leiser und klingt so als fördere sie gegen eine Verstopfung oder ähnliches. Zu oft wollte ich dies nicht ausprobieren, da es für die Pumpe definitiv nicht gesund ist. Ein paar Mal musste ich es machen um die Mahlsteine einstellen zu können. Dies dürfte mittlerweile passen. Drainageventil und Brühgruppe habe ich nochmal auseinander genommen aber nichts Auffälliges gefunden.

      Normalerweise würde ich jetzt vor zu viel rumgedoktere ein neues Drainageventil kaufen und es damit probieren. Es macht mich aber stutzig, dass das Spülen funktioniert und nur beim Kaffeebezug die Pumpe gegen die Blockage fördert.

      Frage 1:
      Nehmen Spülwasser und Kaffee(-wasser) nicht den gleichen Weg?

      Frage 2:
      Nach dem Zusammenbau aller Teile blieb ein kleiner schwarzer Ring übrig (Anhang). Zuerst dachte ich, dass es sich dabei um einen extrem hart gewordenen Dichtgummi handelt aber nach genauerer Betrachtung glaube ich, dass es harter Kunststoff ist. Ich weiß leider nicht mehr wo ich diesen Ring ab-/ausgebaut habe. Möglicherweise ist er der Grund allen Übels. Hat jemand eine Idee? Finde ihn in keiner pdf/youtube-Anleitung.

      Frage 3:
      Obwohl die Plastikkappe noch nicht gebrochen war, habe ich mich bei der Revision des Drainageventils für eine Alukappe entschieden. Diese ging leider nur mit ordentlich Kraft drauf. Mittlerweile ist sie entweder am Anschlag angekommen oder hat komplett gefressen. Kann mir jemand die Maße nennen die ich in dem Bild im Anhang markiert habe?

      Frage 4:
      Falls mich Frage 1 bis 3 nur auf Holzwege führen: Sonstige Ideen?

      Nebenproblem/Auffälligkeit (Prio 2):
      Die Schläuche gluckern weiterhin beim aufheizen. Ich denke dies liegt daran, dass diese neben Wasser auf ein paar Luftblasen fördern. Wie diese da rein kommen konnte ich noch nicht rausfinden. Undichtigkeiten an den Anschlüssen sind keine zu erkennen. Wie oben geschrieben ist dies für mich aber nur ein Auffälligkeit. Probleme macht dies nicht.

      Vielen Dank allen im Voraus!

      Gruß
      ianfab

      Mechanische Kentnisse vorhanden: JA | Elektrische Kentnisse vorhanden: JA | Messgerät vorhanden: JA
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    • Frage 1
      Tatsächlich nimmt das Wasser beim Spülen den gleichen Weg, wie es beim Kaffeebezug der Fall ist. Ausser, dass sich beim Spülen kein Kaffeepulver in der Brühkammer befindet.
      Da du schreibst, dass bei einem Kaffeebezug die Pumpe leider wird, lässt es darauf schließen, dass die Pumpe gegen einen Widerstand ankämpft. Da der Wasserfluss wiederum bei einem Spülvorgang funktioniert, würde ich mal als erstes auf ein verstopftes Brühsieb tippen. Das kannst du, ohne die Brühgruppe auszubauen, mit einem geschickten Finger und einem Tuch reinigen. Ursächlich dafür ist meistens ein zu feiner Mahlgrad.

      Frage 2
      Die Dichtung wird definitiv verhärtet sein und besteht nicht aus Kunststoff.
      Woher die stammt, bin ich mir gerade unsicher. Meine erste Vermutung war, dass diese vom Einlaufstutzen kommt, allerdings würde dann das meiste des Wassers auf dem Weg zum Auslauf verloren gehen. Da der Spülvorgang nach deinen Angaben einwandfrei funktioniert, kann das aber eigentlich nicht sein.
      Da du schreibst, dass du die Brühgruppe revidiert hast, wirst du doch neue Dichtringe verwendet haben. Diese werden doch rot oder blau gewesen sein, oder?
      -kann es nicht sein, dass die Dichtung eine alte ist und du diese bereits ersetzt hast?
      Dieses wäre die Dichtung:
      komtra.de/jura-ersatzteile/jur…entil-einlaufstutzen.html

      Frage 3
      Länge 1 ist unrelevant.
      Länge 2 muss knapp 53 mm betragen, ziemlich genau 52,8 mm.
      Die exakte Länge ist sehr wichtig. Außerdem musst du sicherstellen, dass beim drauf schlagen der Alukappe nicht die Ventilstange verbogen würde .

      Ich würde an deiner Stelle zuerst einmal das Brühsieb reinigen.
      Dann musst du herausfinden, ob die Dichtung wirklich fehlt und falls ja, ersetzen.
      Wie bereits geschrieben, ist die exakte Länge der Ventilstange von großer Bedeutung und dass diese nicht verbogen ist. Also unbedingt überprüfen.
      Wenn das Hauptproblem behoben ist, würde ich eine Entkalkung auf Basis von Amidosulfonsäure durchführen und schauen, ob sich dein 2. Problem eventuell sogar dadurch erledigt hat.
      Falls du einen Filter benutzt, schmeiss diesen raus und programmier ihn im Menü raus.

      LG Jönne
      Die zehn Gebote Gottes enthalten 279 Wörter, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300 Wörter, die Verordnung der europäischen Gemeinschaft über den Import von Karamelbonbons aber exakt 25911 Wörter.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von JoenneJuraSchraubaer ()

    • Hallo Jönne,

      erstmal entschuldige bitte, dass ich mich jetzt erst melde. Ich hätte mir vor meinem Post darüber Gedanken machen sollen, dass ich es danach nicht schaffen werde flott zu antworten.

      Vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

      zu Antwort zu Frage 1:
      Das Brühsieb habe ich bei der Revision der Brühgruppe sehr gründlich sauber gemacht. Jedoch habe ich ja auch neue Steine eingesetzt. Mit gleicher Mahlwerkseinstellung wie mit den alten Steinen kam deutlich zu viel Kaffeepulver aus dem Mahlwerk. Ich habe daraufhin den Ring um ein paar Rasten enger gestellt. Daraufhin stimmte die Menge. Dies heißt dann aber wohl auch, dass der Kaffee nun feiner gemahlen wird, oder? Möglicherweise liegt das Problem daran und nicht an einer fehlerhaften Revision von Brühgruppe oder Drainageventil.

      neue Frage 1.1:
      Wenn ich bei den Software-Einstellungen die Pulvermenge auf mittig stehen habe und bei einem zwei Tassen Bezug deutlich zu viel Kaffee aus dem Mahlwerk kommt habe ich keine andere Wahl den Ring ein paar Rasten enger zu stellen, oder? Allerdings wird dann auch der Mahlgrad feiner... Menge und Mahlgrad hängen beim Einstellen der Mahlwerk-Hardware fest von einander ab. Um gröberes Kaffeepulver und zu gleich weniger Kaffeepulver zu erhalten bleibt mir also nichts anderes übrig als die Menge in der Software runterzudrehen, oder?

      [b]zu Antwort zu Frage 2:[/b]
      Ich habe auch zuerst gedacht, dass es ein verhärteter Dichtring ist aber der Ring ist sehr, sehr hart. Deswegen glaube ich, dass es sich dabei nicht um einen Dichtring handelt. Wozu er sonst dienen könnte weiß ich nicht.
      Ich habe auf jeden Fall an jede Stelle die in den Anleitungen beschrieben ist einen neuen Dichtring eingesetzt. Ich denke diesbezüglich passt alles.

      [b]zu Antwort zu Frage 3:[/b]
      Ich meine mich zu erinnern, dass es bei mir 53,4 mm waren aber ich Idiot habe es mir nicht aufgeschrieben. Aktuell ist alles zusammengebaut. Ich werde mich also erstmal auf den Ansatz mit der Kaffeepulverkörnung konzentrieren. Leider werde ich da erst am kommenden Wochenende wieder Zugriff auf die Maschine haben und es auch erst dann testen können. Wenn das nicht hilft gucke ich nochmal nach der Ventilstange. Vielen Dank für den Wert.

      Diverses:
      Ich verwende CREST AKTIV. Der dürfte auf Basis von Amidosulfonsäure sein.
      Filter war noch nie drin ist und ist auch nicht programmiert.

      Gruß
      ianfab
    • ianfab schrieb:

      zu Antwort zu Frage 1:
      Das Brühsieb habe ich bei der Revision der Brühgruppe sehr gründlich sauber gemacht. Jedoch habe ich ja auch neue Steine eingesetzt. Mit gleicher Mahlwerkseinstellung wie mit den alten Steinen kam deutlich zu viel Kaffeepulver aus dem Mahlwerk. Ich habe daraufhin den Ring um ein paar Rasten enger gestellt. Daraufhin stimmte die Menge. Dies heißt dann aber wohl auch, dass der Kaffee nun feiner gemahlen wird, oder? Möglicherweise liegt das Problem daran und nicht an einer fehlerhaften Revision von Brühgruppe oder Drainageventil.

      neue Frage 1.1:
      Wenn ich bei den Software-Einstellungen die Pulvermenge auf mittig stehen habe und bei einem zwei Tassen Bezug deutlich zu viel Kaffee aus dem Mahlwerk kommt habe ich keine andere Wahl den Ring ein paar Rasten enger zu stellen, oder? Allerdings wird dann auch der Mahlgrad feiner... Menge und Mahlgrad hängen beim Einstellen der Mahlwerk-Hardware fest von einander ab. Um gröberes Kaffeepulver und zu gleich weniger Kaffeepulver zu erhalten bleibt mir also nichts anderes übrig als die Menge in der Software runterzudrehen, oder
      Hast du V5 Mahlsteine eingebaut ?sind ja keine Jura Mahlstein sondern nur mehr oder weniger passend für Jura
      Die lassen sich bei der S95 aber gut einstellen denn du kanst die in der Software bis auf 2bis 3 Balken runter stellen
      und der Mahlgrad sollte so sein das er ein ganz wenig feiner ist als Zucker.
      die neuen Jura Mahlwerke mahlen auch ein wenig feiner als die alten da war Zucker immer das Maß
      Grüße Harald
    • Ich könnte mir auch durchaus eine Kombination der beiden Fehler vorstellen.
      Fakt ist, dass es wichtig ist, dass die Gesamtlänge der Ventilstange von knapp 53mm ziemlich genau eingehalten werden sollten, sonst landet das Wasser in der Auffangschale.

      Mit der Software wird nur die Mahldauer geregelt, nicht der Mahlgrad. Der wird einzig und allein durch die mechanische Einstellung der Mahlsteine zueinander beeinflusst. Somit ist die Mahlmenge von der Einstellung der Kaffeestärke und des Mahlgrad abhängig.
      Ein gutes Indiz ist immer der Tresterauswurf. Wenn der Stellhebel für die Mahlgrad Erstellung in Mittelstellung ist, sollte die Körnung in etwa der von Haushaltszucker entsprechen.

      Da du zum einen geschrieben hast, dass du neue Mahlsteine eingebaut hast und zum anderen erwähnt hast, dass die Mahlmenge zu hoch ist, gehe ich davon aus, dass du V5 Steine verwendet hast? -die erzeugen einfach mehr Kaffeemehl, sind etwas schwieriger einzustellen, aber bei der S95 geht das eigentlich sehr gut. Mussteim Menü halt entsprechend weniger einstellen.

      LG Jönne
      Die zehn Gebote Gottes enthalten 279 Wörter, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300 Wörter, die Verordnung der europäischen Gemeinschaft über den Import von Karamelbonbons aber exakt 25911 Wörter.
    • Hallo zusammen,

      ich muss gestehen, dass ich nicht weiß ob es V5 Steine sind. Im Anhang Bilder von den alten und neuen Steinen (links alt, rechts neu).
      Werde das Thema angehen sobald ich kann und auf jeden Fall Rückmeldung geben.

      Danke.

      Gruß
      Fabian
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    • Sodele,

      ich habs endlich wieder an die Maschine geschafft.

      Nachdem ich die neuen Steine wieder etwas auseinander gedreht hatte und die Pulvermenge in der Software auf das absolute Minimum reduziert habe, tut sie jetzt was sie soll. Es war anscheinend das zu feine Pulver das alles verstopft hat. Ich würde die Steine gerne noch etwas mehr auseinander drehen aber dann kommt beim doppelten Bezug der großen Tasse deutlich zu viel Pulver raus.

      Ich teste es jetzt mal eine Weile und melde mich sonst nochmal.

      Vielen Dank an alle für die Hilfe.

      Gruß
      Fabian
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