AEG CaFamosa CF100 - Dampfbezug schaltet nicht mehr ab - läuft trotz Nullstellung nach

    • AEG CaFamosa CF100 - Dampfbezug schaltet nicht mehr ab - läuft trotz Nullstellung nach

      Hersteller: AEG | Typ-/Modell: CaFamosa CF100 | ca. Baujahr: Unbekannt

      Hallo zusammen,
      ich hoffe hier noch ein paar Hinweise zu bekommen.
      Ich habe meine CF100 Heizpratone komplett zerlegt und gereinigt und Legris und Schlauchdichtungen erneuert.
      Nun ist die Maschine wieder dicht und macht prima Kaffee, doch beim Dampfbezug gibt es Probleme.
      Nachdem ich auf Dampfbezug gestellt habe schäumt CF die Milch perfekt, stelle ich dann den Regler wieder auf die Nullposition, so läuft der Dampfbezug noch einige Zeit (ca. 30 sec. bis 1 Minute) nach.

      Woran kann das liegen? Liegt es am Keramikventil oder am Auslaufventil - bei letzterem habe ich das rote Kegelventil und die Dichtung bereits ausgetauscht.

      Bin für jeden Hinweis dankbar.

      Grüße
      MAX

      Mechanische Kentnisse vorhanden: NEIN | Elektrische Kentnisse vorhanden: NEIN | Messgerät vorhanden: NEIN
    • Hallo Max ,

      Ich gehe mal davon aus dass während der Nachlaufzeit keine Pumpe mitläuft und es sich um Restwasser handelt dass noch im Erhitzer ist.

      Das Auslaufventil fällt mal weg da das Wasser bei defektem Auslaufventil teilweise über das Drainageventil entweicht und somit zur Dampferzeugung nicht mehr zur Verfügung steht. Der dann noch am Panarello herauskommende Dampf reicht dann meist nicht mehr zum Aufschäumen.

      Ansonsten irritiert mich jedoch Deine Aussage dass der Kaffeebezug problemlos funktioniert.

      Wenn aus dem Dampfrohr trotz Drehregler auf "Kaffee" noch Dampf herauskommt dann ist der Weg vom Dampfventil zum Panarello noch offen. Dies hätte aber zwingend die Folge dass beim Kaffeebezug auch gleichzeitig heißes Wasser aus dem Dampfrohr kommt.
      Das Dampfventil ist kein Umschalter sondern nur eine Y-Weiche mit absperrbarem Zweig zum Dampfrohr , der Weg zur Brühgruppe ist in beiden Stellungen immer offen.

      Wie verhält es sich denn wenn Du nach einem Dampfbezug direkt einen Kaffee beziehst ?

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Hallo Roadrunner,
      danke für die schnelle Antwort.
      Ich gehe mal davon aus dass während der Nachlaufzeit keine Pumpe
      mitläuft und es sich um Restwasser handelt dass noch im Erhitzer ist.
      Korrekt, die Pumpe hört mit dem Schalten in die Nullstellung auf, doch der Dampf tritt noch einige Zeit (gefühlte 30 sec.) aus.

      Habe nun folgendes gemacht.
      1. Maschine an (Aufwärmphase dauert m.E. nun länger als vor der Heizpatronenrevision !?)
      2. Auf Spülen gedrückt - Maschine bereit.
      3. Regler auf Damperzeugung - Dampf kommt - gewartet bis Pumpe anspringt (tut sie auch), dann auf Nullstellung. Pumpe hört auf, Dampf läuft weiter.
      4. Nachdem Dampf aufgehört hat - Dampfregler wieder auf Damperzeugen und Spülen gedrückt (System füllt sich mit Wasser)
      5. Kaffee gedrückt -> Kaffee kommt ausschließlich aus den Kaffeedüsen - nichts aus dem Dampfrüssel, weder Wasser, noch Dampf noch Kaffee

      Und nun...?

      Grüße
      MAX
    • Hallo Max,

      Pumpe hört auf, Dampf läuft weiter.


      ...das ist rein elektrisch betrachtet ok , jedoch dürfte bei geschlossenem (="Nullstellung") Dampfventil kein Dampf mehr aus dem Panarello kommen , wenn das wirklich so ist dann dichtet das Dampfventil nicht mehr.

      Aber :

      Wenn beim Kaffeebezug kein Heißwasser (Dampf oder sogar Kaffee ist technisch unmöglich während des Bezuges) aus dem Panarello kommt dann kann das nur heißen dass das Dampfventil geschlossen ist , also dichtet.

      So ganz logisch ist das Verhalten Deiner CF in diesem Fall nicht. Es gibt rein technisch nicht die Option dass das Dampfventil Dampf passieren lässt und Wasser nicht. Entweder beides oder nichts davon.

      Kommt denn der nachlaufende Dampf nur aus dem Dampf"rüssel" oder kann das sein dass er über das Drainageventil abgeht ?

      Wäre letzteres der Fall müsstest Du Dich doch nochmal um das Auslaufventil kümmern.

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Hallo Roadrunner,

      roadrunner schrieb:

      Kommt denn der nachlaufende Dampf nur aus dem Dampf"rüssel" oder kann das sein dass er über das Drainageventil abgeht ?

      ich habe nicht den Eindruck, dass der Dampf noch woanders rauskommt. Wo müsste ich genau hinschauen (sitzt das Drainageventil an der Brüheinheit?)
      Wäre letzteres der Fall müsstest Du Dich doch nochmal um das Auslaufventil kümmern.
      Das Auslaufventil habe ich nun nochmal zerlegt und die Kegeldichtung und den O-Ring nochmal auf Sitz geprüft. Leider keine Besserung.

      Ich werde nun versuchen, das ganze mal zu filmen und zur Verfügung stellen - vielleicht fällt dir was auf.

      Grüße
      MAX
    • Hallo Max ,

      Perfekt , Filme sind immer sehr hilfreich :thumbup:

      Das Drainageventil sitzt unten an der BG , Dampf der dort rauskommt verlässt das Gehäuse aber an allen Lüftungsschlitzen und an der Front.

      Ich habe zur Zeit keine logische Erklärung für dieses Phaenomen , aber der Film bringt uns vielleicht weiter.

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Hallo Max ,

      Die Lösung liegt im abrupten Abriss des Dampfes im zweiten Film.

      So schnell und plötzlich endet der Dampf nicht mit diesem Druck und dieser Dampfmenge , und das ohne "Nachspucken" oder Fauchen.
      Es gibt nur eine plausible Erklärung für dieses Phaenomen und das ist ein schwergängiger bzw verklebter Federstößel im Dampfventil. In diesem Fall läuft der Stößel mit seiner in Dampfstellung entlasteten Feder nicht sofort zurück zur Membrane, das Ventil bleibt so nach Betätigung des Dampfhahnes in die Grundstellung noch offen und schliesst sich nur langsam wobei der letzte "Plopp" dann den Dampfweg abdichtet.

      Das Dampfventil ist ein Membranventil , d.H. durch Drehen am Knopf läuft im Inneren beim Drehen auf Dampf ein federbetätigter Stempel von der Membrane weg und gibt sie so frei. Der Wasser- oder Dampfdruck schiebt dann die Membrane auf. Beim Schliessen drückt das Betätigungsrad mit einer Art Excenter den Stempel gegen die Feder wieder auf die Membrane und schliesst sie so. Dieser Vorgang läuft bei Deiner Maschine verzögert ab , möglicherweise weil die Stempelführung verklebt oder verschmutzt ist.

      Nach dem Plopp ist das Ventil zu und es kann sich beim Kaffeebrühen genug Druck aufbauen um das Auslaufventil aufzudrücken was bei offenem Ventil niemals möglich wäre.

      Mache bitte mal folgendes :

      1.) Baue das Dampfventil nochmal aus
      2.) Das Excenterrad mit dem Betätigungsarm für den Mikroschalter ist nur mit 4 Clipsnasen am Ventil befestigt. Raste diese aus und nimm das Rad ab (geht recht schwer)
      3.) Im Inneren siehst Du nun den Federstempel mit 2 Kunststoffnasen als Führungen. Diesen ziehe heraus , wenn er schwer rausgeht hast Du den Beweis , normalerweise müsste er fast von alleine rausfallen. Vorne sitzt die Feder.
      4.) Wenn Du nun ins Dampfventil schaust siehst Du unten die Membrane. BERÜHRE SIE NICHT , schon gar nicht mit Schraubendreher sonst ist das Ventil sofort Schrott. Spüle den Stempel und den Ventilraum mit warmem Prilwasser und ggf. einem Wattestäbchen gründlich aus (kein Entkalker , keine Verdünnung ) , wenn er verklebt sein sollte nimm Alkohol.
      5.) Nimm Silikon-Sprühöl (kein Fett !) und sprühe Stempel und den Innenraum damit ein , nicht zuviel verwenden , es darf später kein Öl auf den heißen Erhitzer tropfen !
      6.) Stecke den Stempel wieder hinein und drücke Ihn mit Daumen und Zeigefinger mehrfach ins Ventil und bewege ihn mal schön durch. Der Stempel muss leicht laufen und schnell ausfedern.
      7.) Baue wieder alles zusammen , dann müsste es wieder gehen !

      Viele Grüße ,

      roadrunner
    • Hi roadrunner,
      das ist ja eine perfekte Diagnose, hoffe daran liegt es. Es wundert mich nur, dass das vor der Revision der Heizpatrone noch perfekt ging.
      Nun ja, ich werde es versuchen.
      Nun habe ich aber das Problem, dass ich für das Zerlegen/Revisieren des Dampfventils kein Silikon-Spray habe - wo bekomme ich das?
      Gibt es hier eine bebilderte Anleitung.
      Danke und
      schöne Ostern
      MAX
    • Hallo Max ,

      Das Dampfventil ist der Dreh und Angelpunkt des Fehlers , daran führt kein Weg vorbei.
      Ich habe mir den Film 7mal angesehen und verschiedene Möglichkeiten durchgegangen. Es bleibt einfach nur diese , alles andere ist unlogisch.

      Es KANN nicht sein dass bei Dampfventil auf "zu" trotzdem Dampf kommt und später über exakt denselben Weg dann kein Kaffeewasser. Bei offenem Ventil ist das Ventil nichts weiter wie ein Y-Stück. Vom Erhitzer läuft das Wasser dann in beide Schläuche. Und um zu verhindern dass in diesem Fall die Hälfte des Wassers über den offenen Ausgang des Drainageventiles entweicht hat man ja das Auslaufventil eingebaut. Dies zu verhindern ist der einzige Sinn dieses Ventils.Da es ca. 3 bar braucht um es aufzudrücken wird sich das Wasser lieber den anderen Weg aus dem Panarello suchen.
      Ist das Dampfventil "zu" dann ist dieser Weg 100% druckdicht (normalerweise !). Dann kann sich Druck aufbauen , das AV öffnet und Kaffee fliesst.

      Bei Deiner Maschine muss das genauso sein , sonst käme das Wasser aus dem Dampfrohr und das Kaffeepulver bliebe trocken. Gepaart mit der Tatsache dass Dein Dampfventil in der Zeit in der es nachdampft offen sein MUSS kann es an nichts anderem mehr liegen als an einem schwergängigen Ventilstößel.

      Ich selbst habe so einen Fehler noch nie beobachtet , schwergängige Ventile hatte ich zwar auch schon mal , aber die blieben dann auf , egal was Du gemacht hast. Deins scheint grad so noch zu rutschen.

      Mit der Erhitzerrevision kann das nichts zu tun haben da es ja nur einen Auslauf aus der Patrone gibt , erst von da aus wird das Wasser dann weiterverteilt.

      Geeignetes Silikonöl gibt es in jedem Baumarkt , die meisten Öle sind lebensmittelecht (steht drauf).

      Es ist auch keine Revision des Ventiles , mehr als die Betätigung ist nicht demontiertbar. Der Rest ist vergossen und nicht reparabel. Daher gibt es auch keine Anleitungen dazu , sorry.

      Wie gesagt ist Deiner auch der erste Fall in dem ich dieses Vorgehen anrate. Aber keine Angst , das geht in 3 Minuten über die Bühne und bei 3 demontierten Teilen kann man nun wirklich nicht viel falsch machen. Achte nur beim Wiederaufstecken des Excenterrades dass es entweder in Stellung Dampf , in "Nullstellung" oder irgendwo dazuwischen wieder aufgesteckt wird. Alle anderen Stellungen gehen nicht.

      Viele Grüße und ebenfalls frohe Ostern ,

      roadrunner

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von roadrunner ()

    • Hallo roadrunner,

      danke für deine hilfreichen und ermutigenden Worte. Habe mir gestern noch schnell eine Dose Silikon-Gleitspray gekauft (das kann man ja für so ziemlich alles nehmen ;-))
      Und das Ding fix zerlegt, den Ventilstößel mit zwei Spritzer Silikon versehen und eingebaut. Ferner habe ich auf deinen Rat hin auch das Ventil in Prilwasser vorsichtig gereinigt.

      Eben gerade alles zusammengebaut, denn ich wollte einen gepflegten Oster-Kaffee. Ergebnis?: VERSCHLIMMBESSERT!!! X(
      Komischerweise kommt beim nachfolgenden Kaffeebezug immer noch kein Wasser aus dem Dampfrohr. Also so rum scheint es dicht zu sein - aber das bekomme ich sicher auch noch hin :D

      Jetzt kommt beim Dampfausstoß auch bereits gleich zu Anfang der Dampf auch aus der Brühgruppengegend und auch beim Stellen auf die "Null" pustet es ordentlich weiter.
      Vermutlich habe ich nun das ganze Ventil geschrottet, oder - Werde wohl das ganze Teil wechseln müssen, oder? Das ist ja richtig teuer das Mistding.

      Schönen Ostersonntag noch.
      Grüße
      MAX
    • Hallo Max ,

      Dann ist es jetzt genau umgekehrt , jetzt öffnet das Ventil nicht mehr :D

      Wenn Kaffee geht und jetzt auch der Dampf über das Auslaufventil über die Brühgruppe entweicht dann ist das Dampfventil jetzt superdicht , egal auf welcher Stellung der Dampfhahn steht
      Hier ist es dann auch normal dass es bei Stellen auf Null weiterdampft da der Dampf jetzt über den anderen Weg entweicht der vom Dampfventil unabhängig ist !

      Geschrottet hast Du es wohl eher nicht da sonst das Wasser durch die ganze Wallachei laufen würde , also die Membrane ist auf jeden Fall noch ok.

      Aaaaber irgendwas klemmt immer noch , dies ist aber auch ein sicheres Zeichen dass das Dampfventil in der Tat die Wurzel des Übels ist.

      Baue es nochmal aus und prüfe ob der Stempel auch von alleine ausfedert. Solange die Membrane ok ist kann es nur irgendwas sein was den Stempel hemmt. Hast Du den Stempel auch in die richtigen Führungen eingesetzt ?

      Du kommst der Sache auf jeden Fall näher !!!! :thumbsup:

      Viele Grüße,

      roadrunner
    • Hallo Roadrunner,
      nun habe ich das Dampfventil nochmal komplett zerlegt und den Ventilstößel "einsilkoniert" und auch das Ventilinnere eingespüht.
      Ich denke dass der Stößel nun wie eine eins in der Führung hoch und runter fahren kann. Der einzige "Widerstand" ist nun der kleine Nippel, der
      direkt auf dem Membran sitzt. Da habe ich das Gefühl, dass sich immer ein kleiner Unterdruck bildet, wenn ich den Stößel per Hand herausziehe.
      Auch das Teil, das auf dem Ventil sitzt und am Drehregler ansetzt habe ich mittels Spray Leichtgängig gemacht.

      Aber: :thumbdown: Leider keine Verbesserung Dampf läuft nun noch länger nach. Und aus der Brüheinheit dampfte es auch.

      Danach habe ich mich nochmal an das Auslaufventil gemacht (hoffe, das heißt so). Habe das nochmal demontiert und mir
      nochmal das Kegelventil vorgenommen und auch dort den Stößel "einsilikoniert" - nun flutscht auch das.
      Nach dem Einbau gabs nur an einer Front eine Besserung: Der Dampf kommt nun nicht mehr aus der Brühgruppe, aber leider dampft es
      immer noch nach (wenn auch nicht mehr so lange wie vorher).

      ?(

      Jetzt bleibt wohl nur der komplette Ventiltausch, oder?

      Grüße
      MAX
    • Hallo Max ,

      Dann war das Auslaufventil auch nicht ganz dicht , daher der Dampf über das Drainageventil...aber das funktioniert ja nun. ;)

      Ok , wenn alles nicht hilft hast Du noch eine Chance bevor Du auswechseln musst : Entkalke die Maschine 2mal hintereinander mit einem effektiven Flüssigentkalker (z.B. Crest aktiv , Durgol oder der rote Flüssigentkalker aus dem Shop) .
      Mit etwas Glück schliesst dann das Ventil wieder ganz , möglicherweise federt die Membrane selbst nicht mehr ganz so wie sie soll.

      Wenn das Entkalken auch nicht fruchtet muss das Ventil entweder doch neu oder Du lebst mit dem Nachdampfen...Ganz so dramatisch ist das ja eigentlich nicht und Folgeschäden sind dadurch auch keine zu befürchten. Eventuell gibt sich der Fehler im Gebrauch wieder von selbst , das würde mich bei den empfindlichen Jura-Dampfventilen nicht überraschen.

      Aber jetzt genieß erstmal Deinen Osterkaffee , nicht dass es sich die Maschine noch anders überlegt und auch keinen Kaffee mehr macht :D

      Viele Grüße ,

      roadrunner
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