Jura Impressa S75 - Pumpe prüfen / Problem nach Entkalkung

    • Jura Impressa S75 - Pumpe prüfen / Problem nach Entkalkung

      Hersteller: Jura | Typ-/Modell: Impressa S75 | ca. Baujahr: Unbekannt

      Hallo zusammen,

      meine gute alte Impressa S75 (knapp 10.000 Bezüge) stand einige Zeit (2-3 Jahre...) defekt im Keller. Das ist ja bekanntlich gar nicht gut für die Maschinen, und so habe ich nun den Plan, diese wieder zu aktivieren. Nicht zuletzt, weil die ersatzweise beschaffte WMF 900 (gerade hinsichtlich Milchschaum) auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist... (hinsichtlich Wartung und Pflege im Vergleich zur Jura hingegen schon!).

      Folgendes war passiert: Ich hatte die Jura immer mit Filter betrieben (= blöd!), aber dennoch etwa 1x jährlich entkalkt. Bei der letzten Entkalkung muss irgendetwas passiert sein, wodurch sie am Ende des Entkalkungsprogramms "hängen" geblieben ist. Jedenfalls zeigt sie jetzt nach dem Einschalten "Bitte spülen", ich drücke die entsprechende Taste, es erscheint "Gerät spült", es summt leise (Pumpe), aber es kommt kein Wasser. Dann erscheint wieder "Bitte spülen".

      Nun habe ich bereits folgendes gemacht:
      • Brühgruppe frisch überholt (auch bisher immer problemlos selbst durchgeführt), Drainageventil zerlegt, gereinigt
      • Schläuche vom Thermoblock entfernt, Thermoblock durchgeblasen (lässt Luft durch)
      • Ab Thermoblock via Keramikventil bis Brühgruppe: Schläuche durchgeblasen (lassen Luft durch)
      • Membranventil durchgeblasen (lässt Luft durch)
      • Vom Tank bis Eingang Flowmeter: Sieb + Schlauch gereinigt (lässt Wasser durch)
      • Flowmeter durchgeblasen: Lässt Luft durch
      Bleibt also eigentlich nur noch die Pumpe. Ausgebaut, lässt sich zumindest nicht durchblasen (was aber, soweit ich weiß, korrekt ist). Dann habe ich die Pumpe (incl. noch montierter Thermosicherung) versuchsweise direkt an 220 V angeschlossen und den noch aufgesteckten Zulaufschlauch (Ansaugseite) vorsichtig mit Wasser gefüllt. Pumpe summt, aber das Wasser bleibt im Schlauch stehen. Auf der Auslass-Seite kommt... nix. Daher der Verdacht: Pumpe defekt (oder beim Entkalkungs-Vorgang verstopft?).

      Kann man die Pumpe sonst noch irgendwie sinnvoll auf Funktion prüfen?

      Vorsorglich habe ich allerdings bereits eine neue bestellt. Dazu nun noch eine Frage zum Einbau: Muss die Pumpe vorher "befüllt" werden? Oder reicht das aus dem Tank kommende Wasser für die "Erstbefüllung"? Soweit ich weiß, sind diese Pumpen ja nicht "selbstansaugend"?

      Gibt's noch andere Möglichkeiten?

      Danke im Voraus und Grüße aus dem hohen Norden von DJ-Holgi!

      Mechanische Kentnisse vorhanden: JA | Elektrische Kentnisse vorhanden: JA | Messgerät vorhanden: JA
      Küche: Nivona NICR 1030 (2019)
      Büro: WMF 900 Titan (ca. 2014) => Bezug von Milchgetränken verboten!!
      Reserve: Jura S75 (ca. 2002) ...und läuft und läuft und läuft...
    • Hallo Tobias,

      danke für die Rückmeldung. Deine interessanten Ausführungen zur Reparatur von Pumpen (und den Drücken) hatte ich schon gesehen. Meine Frage ist technisch aber sozusagen zwei Stufen "vorher": Müsste die Pumpe pumpen (und nicht nur leise brummen), wenn ich sie ausgebaut an 220 V anschließe und den Ansaugschlauch mit Wasser fülle? Wenn ja, kann ich doch wohl von einem Defekt der Pumpe ausgehen? Zumal das Problem im Anschluss an einen Entkalkungsvorgang aufgetreten ist, was Du ja als "häufig" beschreibst. Ich verfüge zwar über Messgeräte, aber eher für Spannung, Strom und Frequenz als für Drücke... leider!

      Die Formulierung "kann man versuchen, sie zu reparieren" veranlasste mich dann allerdings (ob des überschaubaren Preises) gleich zu einer Neubestellung...

      VG,

      Manfred
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    • DJ-Holgi schrieb:

      Die Formulierung "kann man versuchen, sie zu reparieren" veranlasste mich dann allerdings (ob des überschaubaren Preises) gleich zu einer Neubestellung...
      Hätte ich in dem Fall auch so gehandhabt, da auch mir nicht klar ist wie man die Pumpe zerlegt ohne sie aufzusägen :S Und was das dann bewirkt 8|
      Kapselkaffee ist ne tolle Erfindung. Nur 80€/Kg und 8000t zusätzlicher Müll pro Jahr :thumbup:
    • Dann bin ich jetzt beruhigt, denn genau das war auch mir nicht wirklich klar.

      Trotzdem weiß ich jetzt immer noch nicht, ob meine ausgebaute Pumpe nun pumpen müsste oder nicht... ?(
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    • Das Bild stellt eine Art Explosionszeichnung dar, wenn der Membranregler oder Pumpenanschlusswinkel ab geschraubt ist, dann kann man den Kunststoffring vorsichtig entfernen. Mich wurmte es immer eine neue Pumpe zu verbauen. Die Druckmessungen geben mir Bestätigung. Mit der Pumpe das kannst du immer noch testen, wenn es ein 'Totalschaden' wird, dann hast du ja schon eine neue bestellt.
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      Allgemeine Fragen ins Forum, ich bin kein persönlicher Seelsorger, für Kaffeevollautomaten.
    • Auch wieder richtig... dann warte ich mal ab, bis die neue eintrifft und (hoffentlich) alles klappt. Erst dann werde ich mir die alte vornehmen und mal forschen. Danke einstweilen!!
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    • DJ-Holgi schrieb:

      ob meine ausgebaute Pumpe nun pumpen müsste oder nicht...
      Ja, die sollte eigentlich fördern da sie selbstansaugend ist...

      Tobias.L schrieb:

      dann kann man den Kunststoffring vorsichtig entfernen
      Ich steh weiterhin aufm Schlauch ?( Wie kommt man an den Kunststoffring, bzw. wie kommt man an das Ventil? Bei meinen rumliegenden Pumpen ist auf der Seite nur ein O-Ring drin, und bei deiner aufgesägten Pumpe liegt der Kunststoffring doch auch hinter dem Blech :?: Wie hast du es geschafft an den Ring zu kommen ohne das Blech vorher aufzusägen 8|
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    • Wenn man auch noch die Dichtung entfernt, dann sieht man die Nut, von dem Kunststoffzylinder. Der das Rückschlagventil fest hält, mein Bild sollte recht eindeutig sein, die Teile liegen auf einer Achse, wie soll der Hersteller das denn sonst fertigen?
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    • Tobias.L schrieb:

      mein Bild sollte recht eindeutig sei
      Welches Bild? Die zersägte Pumpe hat sicher viel Arbeit gemacht, aber zeigt ja nicht ob und wie man die Pumpe auseinanderbauen könnte (oder ob das überhaupt geht)

      Tobias.L schrieb:

      Wenn man auch noch die Dichtung entfernt, dann sieht man die Nut, von dem Kunststoffzylinder
      Ich bin wohl einfach zu blöd dafür. Auch hinter meinem O-Ring befindet sich außer der Nut nichts weiter zum auseinanderschrauben... Springt das Ventil dann normalerweise von selbst heraus?

      Tobias.L schrieb:

      wie soll der Hersteller das denn sonst fertigen?
      Ich glaub ich werd mal eine Pumpe opfern und mit Gewalt versuchen an das Ventil zu kommen. Evtl. gibt es ja einen Weg an das Ventil zu kommen ohne die Pumpe selbst zu zerstören. Hast ja recht das der Hersteller die Pumpe auch irgendwie zusammengebaut haben muss, und wenn es einen Weg gibt werde ich den auch finden...

      EDIT: Hab gerade gesehen das Tobias die Beschreibung des zerlegens der Pumpe nun ergänzt hat! Jetzt verstehe auch ich wie das geht und kann dan geheimnisumwitterten "Ring" identifizieren... Erstaunlich das Holgi und ich die einzigsten waren der die Beschreibung offenbar nicht begriffen haben, aber Entkalker fürs Hirn gibts noch nicht :D
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    • Kurze Rückmeldung von meiner Seite: Die alte Pumpe war offenbar tatsächlich defekt, denn die zwischenzeitlich eingetroffene neue Pumpe pumpt wie sie soll und musste in der Tat auch nicht befüllt werden oder so. Auf diese Weise habe ich jetzt jedenfalls eine defekte Pumpe auf der Werkbank und kann mir das mit dem "Ring" mal gaaanz in Ruhe ansehen. Danke für die Tipps!

      Allerdings: Die Maschine läuft noch nicht wieder. Wasser und Dampf funzt jetzt, aber der Kaffee verabschiedet sich stets in die Tropfschale statt zum Auslauf. Eigentlich ja ein klassischer Fall von Brühgruppen-Dichtringen, aber die sind ok (die BG war gerade zerlegt), Trester sieht normal aus. Kommt natürlich die Vermutung auf, dass irgendwas an der BG falsch montiert ist. Oder gäbe es noch andere Möglichkeiten?
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    • So, kurze abschließende Meldung von meiner Seite: Alles wieder ok, Kaffee kommt. Der Fehler war: Bei der Revision des Drainageventils hatte ich die beiden Richtungen falsch herum eingebaut. Jetzt habe ich verstanden, dass die glatte Seite jeweils nach außen muss...

      Danke nochmal für die Hilfe in Sachen Pumpe!
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