Siemens Surpresso TK60001 - S20 - Kaffeequalität extrem ungleichmäßig, was ist defekt?

    • Siemens Surpresso TK60001 - S20 - Kaffeequalität extrem ungleichmäßig, was ist defekt?

      Hersteller: Siemens | Typ-/Modell: Surpresso TK60001 - S20 | ca. Baujahr: Unbekannt

      Hallo allerseits,
      meine S20 hat leider wieder angefangen Zicken zu machen: Der Kaffee ist extrem tagesformabhängig, manchmal schmeckt er sehr gut (und hat auch eine schöne Crema), manchmal ist er direkt für den Ausguss (das sieht man meist schon beim ersten Umrühren). Dieses Verhalten hat sie sporadisch seit sicher über einem Jahr, in letzter Zeit geht die Tendenz allerdings zunehmend in letztere Richtung. ;(
      Kurz zur Maschine: Ich habe sie 2011 gebraucht gekauft (sie muss zuvor sehr feucht gestanden haben, im Inneren waren fast alle Kontakte extrem korrodiert und wurden von mir abgeschmirgelt oder ersetzt), direkt danach und nochmal Ende 2013 das Mahlwerk ersetzt. 2013 wurde auch der Auslaufverteiler (+ Schläuche) überholt. Seitdem dürfte sie mit im Schnitt 2-4 Bezügen am Tag es vielleicht auf 4-5000 Bezüge gebracht haben. Die Brühgruppe wurde alle paar Monate neu gefettet und die Dichtungen kontrolliert. Zwischenzeitlich hat die Pumpe am Anschlusswinkel mehrfach zu lecken begonnen, wurde mehrfach mit Teflontape abgedichtet und hält seit einigen Monaten wieder.

      An manchen Tagen ist der Kaffee ausgezeichnet, an manchen widerlich. Ein Muster konnte ich bisher nicht entdecken. Ein Vorheizen der BG durch Öffnen des Pulverschachtes und durchlassen einer halben Tasse verbessert es nicht, auch wird der Kaffee mit wiederholtem Bezug nicht besser. Die Bohnen sind die gleichen wie bisher. Der Trester sieht vom Mahlgrad fein und gut aus, ist jedoch oft bei den schlechten Tassen feucht bis matschig - kein Vergleich zu den festen hellen Pellets von früher. Auch faucht die Maschine direkt nach dem Bezug nicht mehr und neigt gefühlt dazu die Tassen etwas weniger voll zu machen als früher.

      Was kann da los sein? Ein allwissender :rolleyes: Freund meinte Boiler und Pumpe.. Was meint ihr dazu?
      Ich hatte vor sobald die aktuelle Füllung leer ist das Mahlwerk wieder zu tauschen (gegen ein V5), Auslauf- und Cremaventil und evtl die Pumpe zu ersetzen. Außerdem die Druckschläuche tauschen (habe ich bereits seit 2013 hier, hatte sie aber damals nicht verbaut, weil die alten Klemmen extrem verrostet waren und ich sie nicht mitbestellt hatte), die BG prüfen/fetten und die Leistungselektronik und Kontakte prüfen.
      Ich habe noch eine zweite BG da, mit der werde ich morgen mal testen, nicht dass doch der Niederhalter einen Riss hat..

      Vielen Dank und viele Grüße,
      Jann


      PS: Das letzte Topic von 2013 ist hier.

      Mechanische Kentnisse vorhanden: JA | Elektrische Kentnisse vorhanden: JA | Messgerät vorhanden: JA
    • Ja, von klasse und aromatisch, über mittelprächtig bis fad und wässrig ist alles dabei. In letzter Zeit aber fast nur noch mittelprächtig bis wässrig.
      Das ändert sich aber nicht mit jedem Bezug sondern eher tages- bis wochenweise. Und leider wird mir das auch von Gästen bestätigt, scheint also nicht an meinem Geschmacksempfinden zu liegen..
      Ich würde ja verstehen, wenn zB die Mühle wieder verschleißt und es kontinuierlich schlechter wird, aber die gelegentlichen Lichtblicke passen mMn überhauptnicht ins Bild.
    • Hallo,

      ja die S20 hat ein Pulvermengenerkennungsschalter dies ist ein Mikroschalter der ist im Laufe der Zeit sehr gern verschlissen und würde natürlich diesen Fehler schnell erklärt haben. Wenn das Gerät geöffnet ist, befindet er sich oberhalb neben der Brüheinheit schräg. Den als erstes Tauschen und mind. 5 Kaffeebezuge beziehen bis die Mengenerkennung es wieder richtig registriert und es sollte dann normal wieder alles sein. Sollte jedoch der Fehler weiterhin auftreten dann liegt es am Mahlwerk da es im laufe der Zeit zu einem ungleichmäßigen Lauf vom Motor kommt aufgrund das die Kohlen (die zu weich sind und schmieren) keinen guten Kontakt mehr geben.

      Grüßle
    • Hi KAVO2010,
      Danke für den Tip! Da könnte wirklich was dran sein. Ich habe den Schalter testweise etwas mit Kontaktreiniger eingesprüht und ihn ein paar mal betätigt.
      Die erste Tasse danach war wieder 1A: Dunkle Crema mit Mustern, leckerer Geruch, fester trockener Trester.
      Direkt danach habe ich noch 3 Bezüge gemacht, mit leider vollkommen anderem Ergebnis: 1x helle Crema mit dunklen Flecken, feuchter Trester, Kaffee trotzdem ganz OK, dann 1x sehr helle Crema, Kaffee glasig, Trester matschig und zuletzt 1x kaum Crema, Kaffee noch glasiger, Trester matschig.

      Jetzt ist der Kaffee leer, ich reiße die Maschine nachher mal auseinander und Messe den Schalter durch..

      Meine Aussage bzgl des Fauchens muss ich revidieren: Das tut sie heute wieder. Und immerhin weiß ich jetzt dass die Mühle anscheinend noch in Ordnung und richtig eingestellt ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von cynric ()

    • Status: Der Schalter an sich misst sich gut, aber die Anschlussklemmen sind total korrodiert und hatten kaum noch Kontakt. Habe jetzt alle Fähnchen (auch an Pumpe und Thermoblock) mit dem Glasfaserstift von beiden Seiten gesäubert und neue Kabelschuhe für die Stellen die ich damals noch nicht ersetzt habe und Mikroschalter bestellt, dazu die Standard-Dichtungen für BG und Drainage. Elkos der Leistungselektronik sind noch gut und auch sonst ist mir außer viel Dreck und Rost nichts aufgefallen.
    • Hallo,

      grundsätzlich gilt für alle Microschalter in diesen Maschinen,
      dass sie auch mechanisch verschleißen und dann zu langsam
      oder nicht zuverlässig ausfedern. Schalter immer ersetzen nie
      elektrisch prüfen - macht aus eben genanntem Punkt keinen
      Sinn!

      Gruß
      BS
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Hi,
      habe nun die Schalter und Kabelschuhe getauscht sowie Brüheinheit und Drainage revidiert. Bei der Drainage (alte Version mit Kugel und ohne Dichtung an der Stange) ist mir einer der beiden Plastikhaken, die die Führung des Metallstiftes im transparenten Rohr halten, abgebrochen, aber da das Rohr ja direkt am Ventilkörper sitzt sollte das imho kein Problem sein. Es hingen gestern ein paar Tropfen am Körper des Expansionsgefäßes, ich will daher nicht ausschließen, dass das vllt einen Haarriss hat..
      Den Mahlgrad musste ich um einen Klick gröber einstellen, da sonst der dritte milde Doppelbezug abbricht.
      Die Trester sind jetzt fest und berührstabil, aber leicht feucht und dunkel, nicht rehbraun. Der Kaffee ist optisch anfangs sehr gut, Crema ist schön marmoriert und er riecht sehr lecker; allerdings ist der Kaffee nach wie vor etwas glasig und schmeckt mittelmäßig/wässrig (er schmeckt halbwegs intensiv und hinterlässt einen langen Nachgeschmack, aber beides eher lau und fad - nicht so wie ich es von dieser Maschine und diesen Bohnen kenne), die Crema verschwindet nach ein paar Minuten. Leider sowohl bei allen die ich gestern zum Einstellen probiert habe, als auch heute morgen..
      Da direkt vor den letzten Maßnahmen ein einzelner absolut perfekter Kaffee rausgekommen ist würde ich die Mühle erstmal ausklammern wollen. Was könnte sonst noch Probleme machen?

      Danke & LG,
      Jann

      €: ich habe noch ein bisschen herumexperimentiert: Auf der o.g. etwas gröberen Einstellung, auf der alle Stärken gut durchlaufen sehen die Trester gut aus, aber der Mahlgrad ist ziemlich grob. Entsprechend wässrig schmeckt der Kaffee (trotz Stärke, die im Magen weh tut). Stelle ich die Maschine nun wieder 2 Klicks feiner, sehen Trester und Kaffee auf extra stark gut aus (Trester trockener und fein wie Kaffeepulver, Espresso weniger glasig, habe ihn aber nicht gekostet), dafür landet bei einem folgenden sehr mild Bezug nur hellbraunes Wasser in Tasse und Tresterbehälter..

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    • Bezüglich der schwankenden Kaffeequalität wäre auch noch die Frage, ob
      Deine Brüheinheit den Drahtabstreifer für das Brühsieb hat, und ob beide
      Hebelchen an der Bewegungsmechanik des unteren Brühkolbens noch in
      Ordnung sind.
      Manchmal hängt das damit zusammen, dass alte Tresterreste entweder am
      oberen Brühkolben hängenbleiben oder nicht sauber aus dem Brühzylinder
      ausgeworfen werden.

      Die Sache mit Kaffee und Geschmack läßt sich hier nicht so über das Forum
      klären, da auch viele persönliche Dinge mit reinspielen. Gehe davon aus, dass
      Deine Mahlsteine nach 5000 Tassen die Hälfte Ihrer Lebenszeit hinter sich haben
      und nicht mehr wie am ersten Tag sind.

      Gruß
      BS
      Immer logisch und Schritt für Schritt vorgehen. Blinder Aktionismus kostet Zeit und Geld.
      Küche: Jura GIGA 5 Pianoblack-Chrom Bj: 2012
      Büro: [sJura GIGA X3 ALU Bj: 2014
    • Ja, das mit den Resten kann gut sein, die hatte ich nämlich jedes Mal nach dem Testen an der BE (hauptsächlich an der braunen Plastikfläche, teilweise auch an Sieb + Kolben) hängen. Drahtabstreifer ist vorhanden, bei den Hebelchen weiß ich nicht genau was du meinst. Es scheint nichts gebrochen zu sein, ich habe mal Fotos der BE angehängt.
      Aber seitdem ich die neuen Mikroschalter eingebaut habe ist die Qualität immerhin wieder konstant, die scheinen also wirklich das vorige Problem gewesen zu sein!

      Mir ist noch die Idee gekommen ob es am Brühsieb liegen kann: Je nachdem wie fest ich es einschraube wölbt es sich am Rand unterschiedlich über den Dichtungshalter hoch (von "Kante mit dem Finger spürbar" bis zum deutlich sichtbaren Spalt). Ich hatte es bei der BE Revision etwas fester angezogen (leicht sichtbarer Spalt) und habe heute testweise meine Backup-BE eingebaut und an der das Sieb etwas gelockert (so dass es sich nicht mit dem Finger verdrehen lässt, sich aber nicht merklich hochwölbt) und der Kaffee kommt mir besser vor. Wie fest sollte das Sieb denn idealerweise angezogen werden?

      Vielen Dank & LG,
      Jann
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    • Hallo,

      mit dem Zweiten war das gemeint:



      Ansonsten muss das Brühsieb rungsum aufliegen.
      Es darf keinesfalls ein Spalt zwiscehn Sieb und
      Auflage entstehen.

      Gruß
      BS
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    • Ich glaube jetzt hab ich sie kaputt gemacht: Der Kaffee sieht verheerend aus (dünne Crema, nach 2 Minuten weg), riecht aber aromatisch und schmeckt echt lecker (sogar gleichmäßig die ganze Woche) :D

      An der BE ist alles in Ordnung, habe gestern den Auslauf und das Cremaventil nochmal gereinigt, aber das hat auch nichts geändert. Egal, der Geschmack passt, so darf die Maschine erstmal bleiben.

      Danke euch vielmals!!
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